Filmriss. -Hausaufgabe-

Wochenende. Endlich Wochenende, endlich entspannen. Mit ein paar Freunden weggehen, wir machen uns einen netten Abend.
Bereits nachmittags das passende Outfit raussuchen und schminken, auffallen ist alles. Wer auffällt, hat Spaß; wir wollen Spaß, das gehört zu einem netten Abend. Ein bisschen trinken, ein bisschen tanzen, vielleicht auch ein paar neue Leute kennenlernen, das gehört dazu.
Endlich geht es los, alle haben schon getrunken. Nur unser Fahrer nicht, er darf nicht. Endlich angekommen. Bereits draußen hören wir die Musik, sie ist laut, sehr laut. Es wird gelacht, gleich sind wir drinnen. Irgendwo draußen erbricht einer das, was er den ganzen Tag über konsumiert hat; so ist das eben an einem netten Abend.
Künstlicher Nebel, Schweiß, Rauch und der Geruch von Alkohol schlagen uns entgegen, als wir eintreten. Die Musik ist laut, man versteht sein eigenes Wort nicht, kann kaum ein paar Meter weit gucken. Wir spüren den Bass, überall sind Menschen, tanzende Menschen. Und wir mitten drin in dieser sich bewegenden Traube aus leicht bekleideten Leuten, überall Haut.
Ein Typ rempelt mich an, entschuldigt sich, gibt mir einen aus. Wodka muss es sein, ich will Spaß, meine Freunde habe ich in der Traube verloren. Wir tanzen weiter, die ganze Nacht, es wird getrunken. Das Licht flackert in verschiedenen Farben, alles ist unwirklich, der Bass dröhnt; man hört ihn kaum, spürt ihn nur noch, muss sich dazu bewegen.
Ein netter Abend, morgen werde ich mich gern daran zurückerinnern, an die vielen Lichter, an den Bass, an die tanzenden Menschen, ich mittendrin. Es ist spät, die Traube wird kleiner, ich trinke immer mehr, ich will auffallen. Wer auffällt, hat Spaß, ich will Spaß haben, auch wenn nicht mehr so viele Leute da sind.
Filmriss.
Ich wache auf. Neben mir steht ein Eimer mit Erbrochenem, ich liege auf dem Fußboden. Die Haare zerzaust, mein Kopf fühlt sich zu groß an. Wo bin ich? Ich muss einen tollen Abend erlebt haben.