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Thema: Helle-Kraft Mo Feb 08, 2010 7:06 am
Die Homepage dazu ist: http://helle-kraft.de.tl/
HELLE KRAFT
Drei Dinge, drei Vermutungen und ein Wunsch
Ich hatte solche Angst! Alles war dunkel und irgendetwas – Null-Ahnung was – war da. Mit Betonung auf da. Da war was – aber ich hatte Null-Ahnung wo. Es bewegte sich nicht aber war dicht vor meinem Gesicht. Es hatte etwas in seiner Hand… Es hatte etwas in der Hand, was aussah, wie irgendeine Spinne die sich reckt und eine Hand ausstreckt. Genau so wie das Große vor mir. Meine Hand fuchtelte hinter meinem Kopf herum, wild entschlossen den Lichtschalter zu schalten. Denn dafür war er da. Wie der Name schon sagt. Endlich bekam ich ihn zufassen und drückte ihn. Nichts. Erst jetzt merkte ich, dass ich verfehlt hatte. Noch ein Versuch. Erwischt! Ich konnte die glatte Oberfläche spüren. Doch immer noch nichts. Mist! Nicht geschaltet. Falsche Seite erwischt. Noch einmal! Fast… Ich hielt inne. Das Ding vor mir neigte den Kopf etwas nach rechts und starrte mich mit drei leuchtenden Augen an. Und ich schrie es an. So laut und kreischend wie möglich. Beängstigt wich es zurück. Da erwischte ich endlich den Schalter und das Licht ging an. Zuerst noch sehr dunkel, weil es eine Energie-Spar-Lampe war. Deshalb sah ich es verblassen. Da wusste ich, dass Licht meine Waffe und mein Schild war. Das war eines der drei Dinge die ich wusste. Und in dieser Woche erlebte. Endlich wurde das Licht heller. Alles war genau zu erkennen. Außer ein kleines Staubhäufchen am Boden, wie ich es aus Zeichentrickfilmen kannte. Schnell stand ich auf und holte einen Besen. Damit kehrte ich den ganzen Staub hinaus und danach sperrte ich die Tür ab. Es war zwei Uhr in der Früh. Erleichtert lehnt eich mich an die Haustür um gleich wieder hochzuschnellen, als plötzlich jemand an der Tür klopfte. Schnell nahm ich meinen Besen in die Hand und nahm all meinen Mut zusammen. Vielleicht war es nur der Nachbar, der sich für den Schrei beschwerte? Doch dann verließ mich aller Mut, als ich an es im Zimmer dachte. Den Mut, den ich noch aufsammeln konnte, brauchte ich um aus dem Fenster neben der Tür zu schauen. Da war es wieder. Ich rannte – den Besen lies ich fallen – ins Wohnzimmer und holte eine Taschenlampe. Bei der dritten hatte ich Glück – die Batterien waren voll. Schnell rannte ich zurück ins Vorzimmer und leuchtete hinaus. Mit einer Hand schaltete ich das Hoflicht an. Da war es wieder weg. Jetzt wisst ihr was ich noch weiß – es kommt immer wieder, wenn es kein Licht hat. Aber ich war schlau und lies das Hoflicht brennen. Schnell räumte ich Besen und Taschenlampe zurück, doch an Schlaf war nicht zu denken. Ich wollte mich ablenken und schaltete den Fernseher ein. Doch dort liefen nur Filme für Erwachsene. Schnell schaltete ich aus. Dann hörte man nur noch die Uhr. Schrecklich! Ich legte eine CD ins Radio und drehte laut – aber nicht zu laut auf. Dann holte ich mein Handy und wählte die Nummer meiner Mutter. Sie musste kommen und mich beruhigen. Es läutete fünfmal, dann hob sie ab. „Ich komm jeden Moment – was ist los?“, sagte sie zur Begrüßung. „Ich kann nicht schlafen. Ich hab` Bauchschmerzen.“ Ganz gelogen war es ja nicht. „Du meine Güte! Ich bin ja bald da! Warte noch… Ähm… fünf Minuten! Okay?“ „Okay! Aber beeil dich!“ Sonst sterbe ich vor Angst. Das dachte ich nur. Da schossen mir tausende Fragen durch den Kopf. Wieso war dieses Monster da? Wieso bei mir? Konnte es nicht jemanden anderen auswählen? War ich etwas Besonderes? War es gefährlich? Was war es überhaupt? Auf all diese Fragen konnte ich keine Antworten geben. Ich versuchte sie zu finden: Ich setzte mich in den Stuhl und dachte nach. Erste Frage: Wieso ist es da? Null-Ahnung. Weil es da ist. Nächste Frage. Wieso ist es bei mir? Bin ich etwas Besonderes? In meiner Welt nicht. Ich bin ein zehnjähriges Kind mit Eltern und Freunden. In der Schule war ich nicht sehr gut, aber auch nicht schlecht; Durchschnitt. Ich war eigentlich auch nicht sehr zuverlässig. Ich war vergesslich. Aber so was von vergesslich! Aber das ist hier ja egal. Ich war eben ganz normal. Hier. Vielleicht war ich in der Welt, wo es herkam wirklich was besonders? Oder vielleicht war ich ebenfalls so ein schreckliches Monster. Nur bin ich irgendwie auf der Erde gelandet, ein Mensch geworden und alles vergessen. Nein, ausgeschlossen. Ich war kein Monster. Naja, das konnte ich ja nicht sagen, aber ich wollte kein Monster sein! Was machen Monster überhaupt? Waren sie gefährlich? Und so sind wir bei der nächsten Frage. „Mein“ Monster war schrecklich furchterregend. Aber gab es wirklich einen Grund Angst zu haben? Und was war es? Mitten im Nachdenken fuhr ich hoch. Es war still. Das Lied war zu Ende. Doch nach ein paar Sekunden fing ein anderes an. Ich mochte das zweite Lied nicht und stand auf um das nächste einzuschalten. Als ich mich wieder in den Sessel plumpsen wollte wurde ein Auto vor dem Haus langsamer. Ich rannte vor Freunde in den Vorraum. Und dann geschah es: Der Strom fiel aus. Von draußen kam ein erschrockenes Kreischen, dass sofort wieder verstummte. Oje! Hatte das Monster meiner Mutter weh getan? Ich wollte zu ihr laufen, doch drei Gründ hielten mich ab. Erstens wartet das Monster nur auf mich. Zweitens war der Strom aus und drittens konnte ich mich vor Schreck keinen Zentimeter rühren. Es war einfach schrecklich. Meine Mutter wurde vielleicht verletzt. Und ich? Ich stand hier und hatte Angst. Wahrscheinlich hatte sie noch mehr Angst! Endlich hatte ich die rettende Idee; mit all meinem Mut ging ich in die Küche und setzte mich auf die Arbeitsfläche. So konnte ich durch das Fenster sehen. Und ich sah einen hellen Schein, einen hellen Schein einer Taschenlampe. Er tanzte durch die Luft und beleuchtete den Kofferraum des Autos meiner Mutter. Sie nahm irgendetwas heraus und lief dann zum Haus und ging hinein. Schnell sprang ich vom Tisch und wartete auf meine Mutter. Als sie herein kam achtete ich auf ihre Gesichtszüge. Sie waren normal. Nicht ängstlich, nicht erschrocken; eben ganz normal. „Was war los?“, fragte ich sie leise. „Mach dir keine Sorgen um mich, ich bin nur fast auf dem Eis ausgerutscht!“ Ups. Fehlalarm! Gott sei Dank bin ich nicht hinausgegangen. „Wie geht es dir?“, fragte meine Mutter. „Wieder gut.“, antwortete ich unsicher. „Und dir? „Müde. Ich hoffe du kannst auch schlafen. Morgen ist Schule!“ „Ja. Schule. Genau. Ich glaub ich geh’ lieber nicht!“ Ich musste doch auf meine Mutter aufpassen. „Und wieso, wenn ich fragen darf?“ „Ähm, was, wenn es mir dann mitten in der Stunde wieder schlechter geht?“ Ich hoffte sie stimmte mir zu. „Sehen wir mal wie es dir morgen in der Früh geht. Wenn es dir besser geht, kannst du in die Schule gehen. Wird es da wieder schlimmer, kannst du mich anrufen und ich hole dich ab. Okay?“ „Okay. Sehen wir mal…“, stimmte ich ihr widerstrebend zu. Während des ganzen Gesprächs, hielt meine Mutter die Taschenlampe so, dass wir uns sehen konnten. Doch hinter mir war es… …hell. „Na endlich!“, stöhnte meine Mutter und schaltete die Taschenlampe aus. „Willst du noch was essen oder trinken, bevor du schlafen gehst?“, fragte sie mich. Ich konnte alle Ablenkung gut gebrauchen und folgte ihr in die Küche. Nach einer Semmel und etwas Milch fühlte ich mich schon besser. Während ich aß, hatte mir meine Mutter erzählt, dass nichts in der Zeitung von dem Stromausfall stand, und auch im Radio oder im Fernsehen war kein Bericht darüber. „Wahrscheinlich war es ein Unfall.“, meinte meine Mutter, doch ich wusste, dass das sicher das Monster war. Vielleicht beherrschte es das Licht? Und den Strom? Wenn ich Pech habe, vielleicht auch Raum und Zeit? Wer weiß das schon. Vielleicht seine Monsterfreunde? Zwei Vermutungen, denen ich nie auf die Spur kommen werde. Ich ging hinauf und meine Mutter folgte mir. „Ich glaub mein Kopf tut wieder weh.“, sagte ich vorsichtshalber. „Was heißt wieder?“, fragte meine Mutter. „Du hattest doch Bauchschmerzen!“ „Oh! Ähm… Ja, mein ich ja!“, verbesserte ich mich hastig. Wie konnte ich nur so dumm sein? Um das Thema zu wechseln fragte ich ob ich morgen Schule hätte. „Ja, was sonst. Morgen – also eigentlich heute – ist Donnerstag.“ Oh mein Gott! Plötzlich kam mir noch eine Vermutung: Diese Alien- Moster- Dinge – ese… Null-Ahnung was das für Dinger sind – können auch mein Gehirn steuern! Die einzige Erklärung für meine plötzliche Vergesslichkeit. „Ich glaube du hast wirklich Kopfschmerzen. Hast du vielleicht eine Gehirnerschütterung?“, scherzte meine Mutter. „Oder wieso bist du in letzter Zeit etwas vergesslich und verwirrt?“ Ich sagte es nur ungern, aber: Ich glaube ich habe nur Warnvorstellungen. Ich habe mir den Kopf in der Nacht irgendwo gestoßen! Noch vor einem Tag war ich ein ganz normales Kind, das nicht an Monster, Feen oder Kobolde glaubt. Falls das normal ist. Ich wünschte es wäre alles nicht wirklich. Aber wer weiß das schon? Ich beschloss morgen nicht nur wegen meinen angeblichen Bauchschmerzen mit meiner Mutter eine Komplett-Untersuchung zu gehen. Ich konnte nur hoffen, dass ich bald mein altes, normales Leben zurück hatte.
Ein heller, grausamer Ort
Als ich frisch gewaschen im Bett lag, ließ ich das Licht brennen. Nur ganz dunkel, damit meine Mutter nichts merkt. Aber es war was. Was ganz wichtiges. Was-Weiß-Ich wie viele Male wichtiger als der Boden unter mir. Wäre es hier, würde es mir den Boden sowieso unter den Füßen wegreißen! Ich wäre am Boden und würde um Gnade winseln, und mein letztes Geräusch das ich hörte, war das gespenstische Lachen von dem Monster. Ich hörte es schon jetzt… Halt! Da war wirklich ein Lachen. Beängstigend aber doch etwas zurück- haltend. Es kam von rechts. Ich rechnete aus, es kam aus dem Norden. Kein gutes Zeichen. Süden wäre mir lieber gewesen. Zum einen, weil „im Norden nie die Sonne steht“ und zum anderen, weil im Süden kein Fenster im Zimmer war. Das bedeutete, dass das Monster sich draußen Schutz vor dem Licht verschaffen hatte. Das bedeutet wiederum, dass dieses Monster gut klettern oder fliegen kann; mein Zimmer war im ersten Stock. Da sah ich es am Fester hocken, die Flügelausgebreitet und in einem eine kleine Figur; schwarz, mit großen Flügeln und zwei scharfen Zähnen; wie das Original. Eine Vermutung ist richtig und eine Frage wäre geklärt. Es gibt mehrere Monster und dieses Ding kann fliegen. Ein kleiner Anfang. Plötzlich kam das Ding auf mich zu. Ich erschrak. Wie konnte es im Licht unverletzt bleiben? Da merkte ich, dass das Licht aus war. Hinter dem Vampir tauchte plötzlich die Spinne auf. Beide gingen auf mich zu. Ich wollte schreien, doch die Angst schnürte mir die Kehle zu. Langsam kam der Vampir näher und riss seinen Mund auf. Viele kleine, spitze Zähne blitzten auf. Das Maul senkte sich zu meinem Hals und ich spürte einen schmerzenden Stich.
War es aus? Mein Leben? Nein. Ich konnte noch denken. Ich dachte, dass das alles keine Fantasie ist. Ich konnte es doch spüren und hören… und sehen. Ich konnte schreckliches sehen. Und spüren… und hören. Ich konnte gefährliches sehen und hören… und spüren. So etwas nannte man doch nicht Fantasie! Nein, es war wahr. Ich war das leckere Opfer dieser Monster, dieser Vampir- und Spinnenartigen Dinger. Dieser… Nicht- Mörder. Ich lebte ja, aber ich war sehr schwach und mir tat alles weh. Ich sah nur weiß, und das brachte mir Kraft. Vielleicht war ich ja wirklich tot und im Himmel? Aber hier war nichts. Gar nichts. Ich versuchte mich aufzusetzen, doch es funktionierte nicht. Ich war viel zu erschöpft. Aber mit all meiner Kraft drehte ich meinen Kopf nach rechts. Ich sah einen großen Kasten vor einer Weißen Mauer. Verwirrt sah ich nach links. Dort sah ich eine Tür und ein Fenster. Hinter der Tür war eine große Gestalt und sah zu mir herein. Sofort ergriff mich wieder die Furcht. Sah so der Himmel aus? Wohl eher eine weiße Hölle. Bei dem Fenster waren die Vorhänge vorgezogen und ich konnte nichts dahinter erkennen. Plötzlich öffnete die Gestalt die Tür und kam herein. Es war ein weiß bekleideter Mann. „Sind Sie Gott? Wo bin ich?“, fragte ich ihn verwirrt. „Nein, nein, liebe Lara. Ich bin nur Arzt. Geht es dir schon etwas besser?“, antwortete der Mann. Ich kam mir wie der größte Idiot vor. Einen Arzt mit Gott zu verwechseln ist ja wirklich nicht sehr schlau. Aber vielleicht war es gar nicht meine Schuld. Wahrscheinlich hat der Vampir ein Stück von meinem Hirn geschluckt. Das wäre wenigstens eine Erklärung. Aber zur Sicherheit fragte ich noch nach: „Was ist passiert?“ „Wir wissen es nicht. Du hast eine sehr große Wunde an deinem Hals und eine starke Gehirnerschütterung.“ „Wie geht es meiner Mutter?“ Hauptsächlich wollte ich wissen ob sie verletzt war. „Sie macht sich große Sorgen um dich!“ „Hat sie niemand angegriffen?“ Sofort bereute ich die Frage. „Es hat dich jemand angegriffen? Wieso hast du das nicht gleich gesagt?“ „Ähm. Ich meine… Hat sie sich verletzt?“ „Nein, ihr geht es gut. Aber dir nicht. Bitte sag mir, wer dich angegriffen hat!“ „Ich sagte doch schon. Ich meinte verletzt. Es hat mich niemand angegriffen. Naja, jedenfalls kann ich mich nicht erinnern.“, fügte ich noch dazu. „Kann ich meine Mutter sehen?“ Ich musste unbedingt das Thema wechseln. „Ähm, nein. Aber du kannst sie anrufen. Hier, du kannst mit meinem Handy anrufen. Sie kennt die Nummer bereits.“ „Okay. Ähm… Können Sie…“, sagte ich schwach. „Ja, ich gehe schon!“. Leise ging er aus dem Zimmer. Ich wählte die Nummer meiner Mutter und hielt das Handy an mein Ohr. Endlich hob sie ab. „Lara! Endlich mein Schatz! Geht es dir gut? Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Was ist denn passiert? Nun sag doch endlich!“ Meine Mutter fing zu weinen an. „Alles okay, Mom. Mir geht’s gut. Ist nicht so schlimm!“ „Meine Güte! Wie du klingst! Ruh sich aus. Mach deiner Mutter den Gefallen gesund zu werden. Na los leg dich hin!“, sprudelte sie heraus. Schon wieder konnte ich ihre Besorgnis hören. „Ich lege mich dann hin, versprochen, Mom, aber ich bin kein kleines Kind mehr, okay? Ich kann auf mich selber aufpassen!“ „Du bist ein Kind. Mein Kind. Du bist mir wichtig, also komm gesund nach Hause okay? Ich muss jetzt auflegen. Tut mir Leid. Meld dich mal!“ Aufgelegt. War sie echt so besorgt um mich? Von dieser Seite kannte ich sie noch nicht. Ja, sie macht sich oft Sorgen, war aber immer nur halb bei der Sache. Mir war öfters aufgefallen, dass sie mitten im Gedanken war. Plötzlich riss mich jemand aus meinen Gedanken, der Arzt. „Na, wie geht´s dir?“ „Nicht besser.“, antwortete ich seufzend. Für einen Augenblick vergas ich meine Schüchternheit. Der Arzt gab mir ein gutes Gefühl. „Lara, deine Sachen, also Kleidung und Bücher… Naja, die sind in diesem Schrank!“ „Darf ich etwa aufstehen?“ „Heute noch nicht, aber morgen! Willst du dich umziehen oder spielen…“ Da bemerkte ich, dass ich meinen Schlafanzug an hatte. „Ähm… Ja. Ich will was lesen, vielleicht. Wenn ich darf…“ „Na klar!“ Er ging zum Schrank und brachte mir mein Buch. „Parma Karma“, stand auf dem Titelblatt. Das Bild zeigte ein Mädchen, dass gerade in der Klasse von Mitschüler gehänselt wird. „Das ist nicht mein Buch!“ „Deine Mutter konnte deinen nicht finden!“ „Oh…“ Fraß der Vampir jetzt auch noch Bücher? Naja, wenn er mich gehört hatte, wie ich gesagte habe „Es ist ein gutes Buch“ und deshalb es verschlungen hat, ist es ziemlich dumm. Na hoffentlich. So hatte ich doch mehr Chancen zu Überleben oder? Nachdenklich schlug ich das Buch auf und beobachtete den Arzt, der gerade leise aus dem Zimmer ging. Schnell überflog ich die Zeilen des ersten Kapitels:
„Parma Karma
Wisst ihr noch nicht wer Parma ist? Sie ist ein kleines Mädchen in der dritten Klasse. Sie selbst nennt sich Parma Karma. Ich Karma ist ihr nämlich sehr wichtig! Sie will immer die beste sein, obwohl sie ohne Anstrengung eine totale Versagerin ist. Sie versucht die schönste, schlauste und sowieso beste zu sein. Aber nicht dass ihr denkt, sie wäre eine Zicke – nein, das war sie nicht. Eher eine Streberin. Sie lernt und übt viel. Trainieren und in belehrreichen Büchern lesen ist ihre Lieblingsbeschäftigung. Dabei läuft nicht immer alles glatt. Einmal wollte sie unbedingt Rad fahren üben, doch es war in diesem Frühling noch eisig draußen! Sie hatte es trotzdem versucht und hat sich ein Bein gebrochen. Lange lag sie im Krankenhaus…“
„Na das passt ja gut zu mir. Aber wenigstens bin ich nicht Schuld daran!“, dachte ich. Dann las ich gelangweilt weiter:
„…und versäumte sehr viel Stoff in der Schule. Im Werkunterricht lag sie weit hinten, aber das war bekannt. Sie war zwar langsam, aber sorgfältig. Naja, auch das hat seine Schlechten Seiten; einmal bei einem Tast in Musik musste sie bei der letzen Aufgabe musste sie Noten einzeichnen, und arbeitete sehr sorgfältig, damit die Lehrerin es auch lesen konnte. Leider wurde sie wegen der anderen sorgfältigen Arbeiten nicht ganz fertig. Sie bekam nur einen zweier. Als sie das hörte, fing sie fast zu weinen an. Aber sie riss sich zusammen, denn niemand mochte jemanden, wenn er weint. Oder? Also, sie riss sich zusammen und nahm sich vor mehr zu üben, damit sie schnell und schön arbeiten konnte. Und das tat sie auch. Ab diesen Tag lernte sie noch fleißiger. Wie auch heute, einen verregneten Samstag in den Sommerferien. Parma wollte für das nächste Schuljahr lernen. Es wird hart werden; es gibt dann auch noch Schularbeiten zum Lernen! Also konzentrierte sie sich auf eine Deutsch-Aufgabe. Doch da stürmte ihr Hund Tobi herbei…“
Ich fand das Buch langweilig und grässlich. Aber so wie immer las ich noch kurz die Überschrift des nächsten Kapitels. Vielleicht passierte ja etwas Aufregendes. „Zerrissener Lernstoff“, las ich laut. Wie schlecht war denn dieses Buch? Gedankenverloren las ich alle Überschriften. „Eine neue Freundin“, „Schrecklich getäuscht“, „ Die Klassensprecherwahl“, und „Der erste Fleck“… Bei diesem Kapitel stand in kleiner Schrift „Fleck = Nicht genügend (5)“ Genervt schlug ich das Buch zu und las die Kurzfassung. Sie war wie das erste Kapitel: langweilig. Unten sah ich, dass es eine Fortsetzung gibt. Sie hieß „Karma Drama“. Echt kindisch. Was dachte sich meine Mutter nur?
Böse Erfahrungen…
Wütend warf ich das Buch zurück in den noch offenen Schrank und wollte aufspringen. Doch gerade kam der Arzt herein und wollte mich stoppen. Aber es war zu spät. Ich stand und fiel eine Sekunde später um. Ein Gummirohr, das an mir befestigt war, zerras. „Sag mal, bist du auf den Kopf gefallen? Ich sagte du sollst dich schonen!“, schrie der Arzt. Gleich darauf entschuldigte er sich dafür. Genau das konnte ich nicht leiden. Das passierte mit meiner Mutter auch oft. Ich nahm die Entschuldigung nicht an. Ich meine, wieso auch? Ich bekam Tränen in den Augen. Nicht vor Traurigkeit oder Ängstlichkeit, sondern aus Wut. Aber das verstand der Arzt nicht: „Es tut mir Leid. Ich weiß du willst hier raus. Und… Ich weiß wie schlecht das Buch ist, meine Nichte liest es gerade und ich muss ihr am Abend manchmal vorlesen. Aber darum geht es jetzt nicht. Ich meine nur… Es wird alles okay, ja?“ Er sprach mit mir wie zu einem Baby. Vorsichtig wollte er mir helfen hochzukommen. Widerwillig und mehr als wütend legte ich mich wieder ins Bett. „Ich schicke sofort eine Schwester. Sie wird dich untersuchen. Und sie wird das wieder in Ordnung machen. Inzwischen kannst du versuchen zu schlafen. Übrigens: Der Lichtschalter ist da!“ Er schaltete den Lichtschalter neben meinem Bett um und ging aus dem Raum. Jetzt war es ziemlich dunkel. Aber etwas Licht kam noch immer herein. Aber nur wenig, es schien spät zu sein. Plötzlich merkte ich, dass es dunkler wurde. Ich erkannte, dass der Arzt die Rollos mit einer Fernbedienung oder mit irgendwas anderes runter zog. Schon bald waren nur noch grobe Umrisse im Zimmer zu erkennen. Ein bisschen Licht spendeten das Schlüsselloch bei der Tür und der Türspalt. Durch sie fiel etwas Licht von draußen herein. Sonst war es dunkel. Ich hatte Angst. Die Angst hatte meine Wut vertrieben und übernahm meinen Körper. Zitternd tastete ich die Wand neben mir ab. Ich musste das Licht anmachen! Geschafft! Endlich war es hell. Aber dann kam der Arzt hinein und fragte wieso ich es eingeschalten habe. Ich antwortete nicht. Da schaltete er einfach ohne weiter zu fragen das Licht aus. Eine heißere Stimme fragte: „Hast du denn Angst im dunkeln?“ Es war nicht die Stimme vom Arzt, da war ich mir sicher. Und der stand auch nicht mehr neben mir. Dort stand nämlich ein großer Werwolf und knurrte mich an. Die Stimme konnte nicht von ihm kommen. Er bewegte sein Maul nicht, als die Stimme die Frage wiederholte. Die Stimme schien von oben zu kommen. Seltsamer weiße kling die Stimme nicht bedrohlich, sondern besorgt und sehr hoch. Irritiert sah ich nach oben. Da funkelte ein kleiner Lichtschein. Ein kleiner Arm bewegte sich auf und nieder. Das Lichtpünktchen flog wild herum und ein paar Mal am Werwolf vorbei. Ich erkannte den Wolf gut. Er hatte braunes Fell und schwarze Augen die mich böse anfunkelten. Tiefes Grollen, fast wie ein Donner, erfüllte den Raum. Es beängstigte mich. War ich nicht in einem Krankenhaus? Hier sollten keine Werwölfe sein. Ich versuchte es mit dem berühmten Angriff der Logik. „Es gibt keine Werwölfe. Und schon gar nicht in einem Krankenhaus. Es gibt auch keinem fliegenden, hellen Punkte. Außer Glühwürmchen. Aber die haben keine kleinen Arme, und sie sind auch nicht in Krankenhäusern.“ In einem Zeichentrickfilm wäre der Werwolf jetzt verwirrt weggelaufen, doch dieser blieb ganz normal stehen. Aber ich muss zugeben, meine Stimme klang auch nicht sehr wissenschaftlich. Sie hatte das gleiche Gefühl wie ich selbst; Angst. Plötzlich sprang der Werwolf – oder der riesige Wolf, wie man will – auf das Krankenhausbett. Gott sei Dank sprang er nicht auf meine Füße. Ich schätze, sonst wären sie zersplittert. Nein, der Werwolf sprang so auf das Bett, dass ich nur seinen Bauch sah. Der Bauch war riesig und dick. Das Fell sah warm und weich aus und war schneeweiß mit ein paar kleinen hellbraunen Flecken. An ein paar Haare klebte vertrockneter Schlamm. Wo dieser Wolf wohl gewesen war… Dass Fell roch nach Schweiß und als ich versuchte, meinen Kopf weg zu drehen, tropfte ein Wassertropfen auf mein Gesicht. Das Fell schien etwas nass zu sein, doch es sah sehr trocken und warm aus. Ganz überraschend sprang der Werwolf wieder vom Bett herunter und gab die Sicht auf die Decke wieder frei. Aus den Schlitzen tropfte es herunter, genau auf mein Gesicht. Aber wie war der Tropfen am Werwolf vorbei gekommen? Ich wusste es nicht, aber ich wusste, dass es einer der vielen unerklärlichen, absolut wichtigen Fragen war. Im Moment hatte ich viele Fragen dieser Art. Zum Beispiel wieso es von der Decke tropfte. Hastig sah ich aus dem Fenster. Es regnete nicht. Es musste etwas anderes sein. Ich riss alle Röhren und Kabeln von meinen Körper, deckte mich ab und stand auf. Zuerst stand ich sehr wacklig da, doch ich fiel nicht um. Vorsichtig tappte ich zum Fenster; Nein, es regnete wirklich nicht. Ich starrte zum Werwolf. Dieser sprang nämlich gerade durch die Wand. Dabei war er halb durchsichtig. Als er weg war öffnete ich das Fenster um den Geruch zu verscheuchen. Mir fiel auf, dass es nun nicht mehr tropfte. Alles war trocken. Verwirrt strich ich mir über das Gesicht. Auch ich war jetzt absolut trocken. „Vielleicht war es nur Einbildung.“, sagte ich laut zu mir selbst. Ich meinte damit aber nur das Wasser. Einen Werwolf konnte man sich nicht einbilden. Und auch keine riesige Spinne. Und am wenigsten einen Vampir, der einen gebissen hat, und deswegen im Krankenhaus liegt. Nein, das war unmöglich. Ich war in einer grausamen Fantasy - Welt gefangen und konnte nicht heraus. Aber was war mit dem Licht-Pünktchen? Die Fee oder Elfe oder was auch immer wollte mir wahrscheinlich helfen. Doch wo war es jetzt? Da! Da sah ich es wieder. Ein kleines Wesen. Es setzte sich vor mir auf das Fensterbrett. Das kleine, goldene Kleid leutchtete und ich sah, dass es mit kleinen Diamanten übersäht war. „Hallo! Ich bin Chihiro! Und du… Du bist… Lara, nicht war? Wie geht es dir? Hat dich der Meereswolf dich zu sehr erschreckt?“ „Meereswolf? Oh, der Werwolf. Nein, bin es schon gewohnt.“ Ich versuchte relax zu klingen, doch das funktionierte nicht. „Sag mal, hast du mich vorhin gesehen?“ „Ja, was hast du da in der Hand?“ Sie hatte einen kleinen Stab bei sich. Mir wurde schwindlig. Schnell legte ich mich wieder ins Bett. Chihiro folgte mir. „Das ist mein Zauberstab. Ohne ihn könnte ich nicht hier sein. Ich kann zwar nicht Zaubern, aber mein Stab bringt mir Licht. Übrigens: Ich bin eine Elfe. Siehst du meine Flügel? Du wirst auch bald welche haben, wenn du so weiter machst!“ „WAS???“ Ich werde eine Elfe!
Der Stein der Sonne
„Reg dich ab, es tut ja nicht weh. Und überhaupt dauert es noch lange. Ich will dir etwas zeigen!“ Chihiro wühlte in einer kleinen Tasche ihres Kleides. Sie hielt etwas sehr kleines in der Hand. Sie legte es auf den Tisch neben mein Bett. Sofort wurde es größer. Ich erkannte einen Stein mit einem schönen Sonnenmuster. Das Muster strahlte so hell, dass ich wegschauen musste. „Was ist das?“, fragte ich. „Der Stein der Sonne. Wenn ein helles Wesen in deiner Nähe ist, beginnt das Muster zu glühen. Wenn ein dunkles Wesen da ist, verschwindet das Muster. Wenn du alleine bist, ist der Stein ganz normal. Trag ihn immer bei dir. Er wird dir helfen!“
Zuletzt von Not-1ted am Mo Feb 15, 2010 11:18 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet (Grund : Habe die Beschreibung der Elfe hinzugefügt! (rot))
Vermouth Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: Helle-Kraft Sa Feb 13, 2010 3:31 am
Not-1ted schrieb:
1*.) Ich hatte solche Angst! [...]– Null-Ahnung was – war da. [...] Da war was – aber ich hatte Null-Ahnung wo.
2.) Endlich bekam ich ihn zufassen und drückte ihn. Nichts. Erst jetzt merkte ich, dass ich verfehlt hatte. Noch ein Versuch. Erwischt! Ich konnte die glatte Oberfläche spüren. Doch immer noch nichts. Mist! Nicht geschaltet. Falsche Seite erwischt. Noch einmal! Fast…
3.)Zuerst noch sehr dunkel, weil es eine Energie-Spar-Lampe war. Deshalb sah ich es verblassen.
sry, ich habe mir nicht alles durchgelesen. ich will nun mal kritisieren.
1.) es scheint eine längere story zu sein, also überflute die leser nicht mit allen 3 kap!. lass lieber erst eines kommentieren 2*.) ich weiß nicht ob du oder der handelnde chara keine ahnung hat -ein nogo eines jeden autors. ein autor muss alles wissen! 3.) Die story beginnt urplötzlich, mit spannung geladen die nicht richtig aufgebaut ist (wie ich finde). ich finde auch dass ichstorys keine oder weniger kurze sätze beinhalten sollten. und das ist eine persönliche meinung: ich mag keine kraftausdrücke. 4.) sry, aber ich wäre froh wenn jemand mich so kritisieren würde wenn er fragen würde: was zum teufel soll die energie-spar-lampe? hat sie einen tieferen zweck in der story dass sie einer erwähnung wert war? ist sie bedeutent, dass man sie bis zum ende der story behalten muste?
so mehr ist mir nicht aufgefallen, da ich nicht weiterlesen wollte -was ich ehrlich zugebe. ich wollte mir keine 3kap reinziehen, wenn ich immer >null ahnung< lesen muss oder oben erwähnte dinge.
Ich habe mir jetzt mal die Zeit genommen und alles gelesen und auch mir ist einiges aufgefallen:
-Du wiederholst ständig "Null Ahnung", das klingt nicht nach einem Fantasy-Roman, versuch es lieber zu umschreiben!
-Lara weiß sofort das das Ding vor ihrem Fenster ein Vampir ist, mach es doch spannender, zum Beispiel so: "Das Wesen vor meinem Fenster hatte spitze Zähne und seine Haut glänzte silbern im Mondlicht. Die schwarzen Haare hingen ihm wild im Gesicht und aus seinem Mundwinkel tropfte Blut. BLUT?! Bei genauerem Hinsehen erkannte ich die rote Flüssigkeit. War das Ding vor meinem Fenster etwa ein Vampir?! Ich war vor Angst wie gelähmt und sah wie es auf mich zu schwebte."
-Der Werwolf bzw. Meereswolf steht über ihr im Krankenhausbett-das verstehe ich nicht ganz und wieso tropft es von der Decke als der Meereswolf weg ist? Ich würde evtl. noch eine "Handlung" einbringen zum Beispiel das er redet: "Werwolf?", schnaubte er verächtlich, "Ich bin ein Meereswolf du dumme Göre." er ließ ein kehliges Knurren hören und verschwand dann durch die Wand, nicht ohne mir vorher noch einen missbilligenden Blick zuzuwerfen. Also so was in der Art.
-Außerdem muss ich Vermouth recht geben mit der urplötzlichen Spannung. Leite das ganze ein mit ein paar informativen Sätzen vielleicht das die Mutter weg ist und so was, beschreibe deinen Charakter.
-Beschreibe die Elfe Chihiro näher. Zum Beispiel so: Das kleine Ding setzte sich zu mir auf die Fensterbank. An ihrem zierlicher Körper trug sie ein grünes Kleid, das so aussah als wäre es aus Blättern gemacht. Ihre blonden Haare hatte sie Hochgesteckt, die kleinen, gläsernen Flügel angelegt und ihre wässrig blauen Augen auf mich gerichtet. Sie sah wunderschön in der Abenddämmerung aus und mir fiel ein kleiner, mit Gold verzierter Stock in ihrer Hand auf....
Ja, das war's! GlG, Howrsefan
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Thema: Re: Helle-Kraft Mo Feb 15, 2010 11:12 pm
@Vermouth: Es ist eine Ich-Erzählung und deshalb habe ICH keine Ahnung.
@Howrsefan: Null-Ahnung sagt si eben. Sie/ich ist/bin ein Kind! Und: Der Vampir steht nicht im Mondlicht, denn auch das ist Licht! Oh: Der Meereswolf kann nicht reden!
Und: Das mit dem beschreiben editiere ich!
Vermouth Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: Helle-Kraft Mo Feb 15, 2010 11:44 pm
tjahh, dann ist es ein stilmittel der nicht unbedinkt effektiv verwendet wurde.
aber die begründung dein ich habe keine ahnung is iwie naja dürftig. man kann es auch so formulieren: ich hatte keine ahnung, was ... ich wusste nicht wieso/weshalb/warum. aber einfach - keine ahung- könnte auch als lücke verstanden werden. ich wusste wirklich nicht ob der charakter nichts wusstet oder der autor.
Not-1ted Neues Mitglied
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Thema: Re: Helle-Kraft Di Feb 16, 2010 11:47 pm
Wie schon gesagt: ICH wusste es schon, aber LARA wusste es nicht!