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Ein wundervoller Traum
Mit all seinen Gefühlen für eine tolle Person . . . für die man sterben würde
»Richie, steh auf! Du kommst sonst noch zu spät zur Schule! RICHIE!«, es donnerte heftig an der Tür. Ein paar Sonnenstrahlen durchbrachen das sonst verfinsterte Zimmer. Ein Jemand murrte etwas in sein Kissen und wälzte sich noch ein Mal herum und starrte an die Decke, die geringe Ähnlichkeiten mit dem All hatte.
Das Gesicht war noch immer unter der wolligen Decke versteckt aber braune, klare verschlafende Augen lugten heraus. Das heftige Klopfen an der Tür hatte nachgelassen, seine Mutter hatte endlich aufgehört ihn wecken zu wollen . . . sollte er halt zu spät kommen, wenn kümmert es denn?
Die Tür donnerte bis zum Anschlag auf und ein dunkelgebräunter, gut aussehender Junge stand im Rahmen.
»BOOM, Baby!«, der Eindringling würdigte ihn keines seiner Blicke sonder steuerte gradewegs auf einen Schrank zu, es schien als wolle er ein Outfit zusammen stellen, was er jedoch nicht tat, er kramte unter einem Stuhl eine verwaschene Buggy und ein weißes Hemd hervor. Er wandte sich nun dem Verschlafen zu, riss ihm ohne Worte die Decke vom Kopf und lächelte ihm so zierlich zu, dass es einem Heiligenschein gleichkam. Der Verschlafende blickte ihn nur wortlos an. Er hatte doch echt einen Knall!
»Aufstehen mein Süßer, wir müssen allmählich los. Ich will ungern verpassen wie die Neue aussieht!«, er wirbelte herum und blickte aus den Fenster, blieb solange so gewand stehen, bis sich das Murmeltier aufraffte und sich anzog.
»Bist du irgendwie . . . gestört? Deine komischen Bewegungen und deine Grimassen?«, Richie verzog sich eilends ins Bad zurück und putze seine Zähne sowie seine schulterlangen, braunen Haare zubändigen. Er schloss hinter sich zu.
Doch irgendetwas spie ins Bad, die Augen zu kleinen Schlitzen gemacht.
»Wie soll ich das verstehen, Jungchen?«, der Eindringling kam ohne auf eine Antwort zu warten, die ihn nicht sonderlich zu interessieren zu schien, herein und wühlte in seine Hosentasche herum, bis er einen kleinen Stummel (was Kajal hieß) heraus fischte und sich anfing seine Augen schwarz zu bemalen. Ein echt merkwürdiger Junge, mit kurzen, ebenholzschwarzen Haar die in sein Gesicht gekämmt war. Richie starrte ihn nur verblödet an und lies ihn gewähren, seinen Spiegel, mit dieser bizarren Vorstellung, zu miss-brauchen. Der komische Junge, der sich bemalte wie ein Mädchen hieß Miguel und seine grüne Augen bekamen mehr Glanz, mit dem Kajal. Er war, wie Richie, sechszehn Jahre jung und war der beste Freund von Chris, dem Mädchen das Richie das Glück auf Erden versprach . . . beziehungsweiße er würde sich dies trauen, was Miguel jedoch bezweifelte.
»Was meintest du eigentlich mit der Neuen vorhin?«, Richie interessierte dies nicht, aber wie man mit der Zeit anfing zu merken das Miguel nicht ohne Grund irgendetwas wichtiges fallen lies, sprach er das Thema an. Miguel legte seinen Kopf schräg und blickte in irrrentiert an, was wolle er den jetzt wissen, was er ohne hin schon weiß? Er blickte wieder in den Spiegel und räusperte sich und sprach folgende Worte mit großer Bedacht aus: »Es kommt eine Neue, und ich kenn sie nicht . . . wir beide!«, verbesserte er sich schnell. »und ich will ihr imponieren, aber wie soll ich sie kennen lernen wenn wir hier vor deinen wunderschönen Spiegel stehen? Also wenn du willst das ich sie kennen lerne dann mach dich fix fertig und lass mich ihr Glück hold sein!«, er grinste Richie schnell an und wirbelte auf dem Absatz herum zur Tür und bat Richie hinaus.
»Wenn du die Freundlichkeit hast? Ich muss mal für kleine Jungs, dringend . . .«
Auf der halben Strecke zur Schule, machte Miguel eine großzügige weite Handbewegung und rief einem wunderschönen Mädchen, mit langem, blondem Haaren, deren Unterseite schwarz gefärbt war, zu.
»Willst du nicht endlich deinem Schicksal gegenüber treten und das Richtige tun?«, fragte Richie Miguel, bevor Chris langsam auf sie zu kam.
»Mach ich doch schon, ich winke euch beiden schön zu und genieße meine Lorbeeren während ihr Händchenhalten an mir vorbei zieht! Falls du es noch nicht weißt, mein Zweitname ist Amor«, er zog eine Grimasse und zeigte mit den beiden Daumen auf seine Wenigkeit.
Wie für Chris ist es nichts neues das Miguel sich schminkte, sie umarmte ihn herzhaft als Miguel schon die Arme ausgebreitet hatte und auf sie zu eilte. Er wandte sich mit Chris um die Hälfte so das er Richie anblicken konnte. Miguel nötigte ihm eines schmerzhaften Anblickes, wie Miguel mit seiner Chris auf Tuchfühlung ging. Auch das war Chris nichts neues, Miguel war eben so, ein komischer, egoistischer Kauz, der aber auch seine stolzen sowie andere Gesichter hatte, die Chris und Richie aber nicht kannten.
Er behielt vieles für sich und arbeitete gerne alleine und jemanden einzuweihen ging gar nicht, leider ging so manches schief dadurch.
Miguel blickte Richie immer noch an und sah wie verletzt und wütend er wurde, aber er konnte nicht widerstehen ein befriedigtes Grinsen auf sein Gesicht zu zaubern bis Richie endlich was unternahm. Und ja, er tat was ... nämlich nichts. Miguel lies von ihr ab und beschwichtigte sie dort zu warten und eilte nun auf Richie zu.
»Was hast du gefühlt?«, Miguel stand nun hinter Richie und flüsterte dies in sein Ohr, seine Augen zu Schlitzen geformt. Er packte Richie an den Schulter und schubste ihn leicht nach vorne, auf Chris zu, bevor er Antworten konnte.
»Hey Richie, wie geht es dir? Irgendwas hat Mick heute, er ist so erfreut?«, Chris flüstere dies als Miguel langsam aber sicher sich mit freudigen Sprüngen auf den Rest des Schulweges zumachen. Richie blickte Chris von der Seite her an.
»In welcher Hinsicht?«
»Das weißt du schon! Du bist sein bester Freund!«, Chris richtete sich vor Richie zu voller Größe auf und blickte ihn empört an.
»Mädchen«, ließ er knapp von sich lauten und schritt an ihr vorbei. Die nun völlig verwirrte Chris, die nicht wusste ob er sie oder ein anderes Mädchen meinte, starrte auf den Punkt wo zuvor noch Richie stand, als sie langsam begriff: sie wurde alleine gelassen, eilte sie nun den beiden Jungs hinterher . . .
»Was hältst du davon, glaubst du er hat sich echt verliebt?«, Chris saß nun neben Richie im Gras und beobachteten Miguel bei seinen Flirtversuchen des neuen Mädchens. Sie hatte lange, braune, gelockte Haare und eine zierliche Nase sowie volle Lippen, ihre dunkelgrünen Augen schienen den armen Miguel völlig den Versand zu rauben . . . oder schien es nur so?
»Ich mag Elena nicht besonders. Sie ist so ... Oberflächlich?!«, antwortete er und bemerkte das Miguel aufhörte sie, Elena, zu bedrängen und ging gemächlich seiner Laune, auf ihn und Chris zu. Er lies sich unbeeindruckt mitten ihnen ins Gras plumpsen und starrte sie voller begierte an und seufzte leise.
»Wie war es?«, Chris umschlang ihn mit ihrem Armen und blickte von ihm zu ihr, damit er auch ja Verstand was sie wolle.
Was hätte Richie dafür gegeben, Miguel zu sein. Er war begehrt, gut aussehend und ein richtiger Schelm halt . . . und nicht zu vergessen, sie war eine Freundin von ihm.
Miguel blickte Chris völlig überrascht an, legte seinen Kopf schräg und kniff seine Augen, blickte zur Seite auf Elena und lies seinen linken Mundwinkel ein wenig höher zucken. Nun blickte er Chris wieder mit einer Grimasse an.
»Wie wie war was?«, hinter Miguels Schädel bekann es zu arbeiten, Chris verdrehte die Augen und Richie . . . er war nur Zuschauer . . . was Miguel bemerkte.
»Du weißt was ich meine, also wie ist sie. Und lass deine Geschichtsakrobatik!«, mahnte sie ihn.
»Welche sie? Ich kenne nur einen Er. Und er ist . . . nett«, er riss sich von ihr los und rückte ein wenig näher an Richie heran und lächelte bekümmert. Richie saß wie dumm da und stand auf . . . was hatte er noch mal an Miguel so toll gefunden? Ja, . . . nichts was man mit stolz tragen könne. Richie trottete davon. Jack blickte ihm voller Überraschung an, was war nun wieder los mit diesem Jungen?
»Ey! EY Richie!«, Miguel half sich unbeholfen auf die Beine und lies Chris, mal wieder, sichtlich alleine. Sie stürzte Miguel darauf hin hinterher und packte ihm am Handgelenk. Miguels Mundwinkel zuckte wieder nach oben, ihm gefiel die Situation nicht das sie ihm Überlegen war . . . oder besser: ihm am Handgelenk hatte.
»Was ist los mit Richie, Mick? Du weiß es, also sag vielleicht können wir ihm beide helfen«, ihre Stimme wollte wahrlich Aufrichtig helfen . . . aber wie soll sie ihm helfen wenn Miguel nicht mal wusste was los mit diesem Jungen war?!
»Ja, ich weiß es ganz genau . . . und ich muss ihm nach um dies zu bestätigen«, er wusste sie würde seine halbe Wahrheit nicht abkaufen und nicht loslassen. Sie blickte ihn flehend an.
»Es schmeichelt mir sehr, dass du dich so von mir angezogen fühlst aber es ist langsam an der Zeit mich loszulassen«, bevor Chris seine Worte verstand, riss er sich los und taumelte in eine Richtung die Richie aber nicht einschlug. Chris blickte auf ihre Uhr und wettete runter wann er es merken würde . . . Miguel wirbelte herum und taumelte in die andere, nun richtige Richtung in der auch Richie war. Gott, verdammter sein Bein war eingeschlafen . . .
Chris erkannte diese wild gestikulierende Person gleich als Miguel. Er hatte Richie gefunden und lies ihn wie ein Kleinkind ausschauen, den man alles mit Mimik und Gestik beschreiben musste weil er die einzelnen Wörter nicht kannte . . . sie sah dem Tun von Miguel eine Weile zu . . . es war sichtlich belustigend was er versuchte zu Beschreiben, man erkannte nur nicht was er darstellte.
»Junge, kannst du endlich Aufhören uns immer in blöde Situationen zu bringen? Habe ich dir je einen Anlass gegeben mir nicht zu vertrauen?«, Miguels verzweifeltes sowie flehendes Gesicht was einmalig, es hatte doch seine guten Seiten das Richie, so einfühlsam war.
»Dachte ich mir«, Miguel mutmaßte sein Schweigen als Verneinung und lies sich vor ihm in den Schneidersitz fallen und blickte schnell nach hinten und erschrak mit einem lauten und hohem: »Was?«, fasste sich aber schnell und drehte sich um und ignorierte Chris die hinter ihn getreten war.
Miguel hielt sich ein wenig weiter hinter als Chris und Richie. Er murmelte etwas was sie beide nicht verstanden, weil es schon nahe einem nuscheln galt. Er blickte gen Himmel sowie zum Boden im 5-Minuten Takt.
»Richie, guck mal der sieht doch voll aus wie Mick?«, sagte Chris ein weinig lauter, und schon hang an ihren und Richies Schulter Miguels Kopf der seinen Ebenbild suchte. Chris lächelte ihn bekümmert an und Richie verdrehte die Augen und stimmte seiner Angebeteten zu und lächelte nun auch Miguels empörter Grimasse zu.
»Also, wenn er so aussieht wie ich . . . dann geh ich zum Friseur! Also echt, ich sehe vielleicht Johnny Depp oder Brad Pitt ähnlich aber doch nicht ihm?«, mit einem letzten abschätzendem Blick auf den, der verblüffende Ähnlichkeiten mit ihm hatte, ließ er sich wieder zurückfallen und trottete den beiden mit zu Boden blickenden Blick hinterher.
Was aber alle drei nicht mitbekamen, er beobachtete sie . . .
Anmerkung: von 2006. Und jahh Miguel erinnert sehr stark an jemanden