Hallo!
Hier ist eine schöne, aber etwas längere selbst geschriebene Geschichte von mir:
Die KatzenstadtDas Amulett der KatzenKapitel 1
Der Mond schien durch die grauen Wolken und warf spärliches Licht auf den kleinen Hof, der mitten auf Feld lag, weit weg von dem nächst lieg-
enden den Dorf. Es war eine schwüle Nacht und ein großer Schwarm Mücken versammelte sich um die einzelne Laterne, die vor dem Wohn- haus stand. Fast unbemerkbar schlich plötzlich eine große, orange geti-
gerte Katze über den gepflasterten Hof und lief gerade zu auf die alte Tür, die einen kleinen Spalt offen stand. Alles war still, als die Katze durch den Türspalt ins Innere des Hauses verschwand. Unter den Pfoten knarrte eine Diele. Vorsichtig sprang sie die Treppe hinauf und steuerte auf das hintere linke Zimmer zu. An der Tür des Raumes hing ein rostiges Metallschild mit der Aufschrift: „Hier wohnt Cathy McKane“.
Die Katze setzte zum Sprung an uns landete genau auf der schmalen Türklinge. Die Tür öffnete sich leise quietschend und die orangene Katze schlüpfte in das dunkle Zimmer. Vor dem Bett hielt sie inne und lauschte dem ruhigen Atem des Mädchens. Dann sprang sie auf das Bett und setzte sich vor Cathy in Position. Dann, wie von Zauberhand, erschien ein hell leuchtendes Amulett genau auf der Brust des immer noch schlafenden Mädchens. Es war etwa so groß wie ein Tischtennisball, nur flach und strahlend lila. Außen um den violetten Stein war eine harte Fassung aus Silber, die vier, mit Krallen bestückte, Katzenpfoten bildete.
Die Katze legte ihre linke Pfote auf den Stein und wie von selbst legte sich die Kette um den schmalen Hals von Cathy McKane. Dann erhellte ein grell violetter Blitz das Zimmer und die Katze war verschwunden.
*
Am Morgen nach der ungewöhnlichen Nacht erwachte die 14 jährige Cathy McKane in ihrem Bett. Um ihren Hals lag das magische Amulett, welches sie bis jetzt noch nicht bemerkt hatte. Sie gähnte ausgiebig und nahm sich ihren Pullover von ihrem Kleiderberg. Sie wollte ihn gerade überstreifen, als sie das kühle Metall auf ihrer Haut bemerkte. Ihr Mund stand offen und den Pullover hatte sie fallen lassen. Der Stein leuchtete nun nicht mehr so stark wie in der Nacht, aber er strahlte immer noch hell violett. Als Cathy vorsichtig den Stein berührte, bildeten sich kleine, violette Blitze um ihren Finger. Sie stöhnte leise, während sich die Blitze nun auf ihrem ganzen Körper ansammelten. Schließlich war es vorbei. Und Cathy´s Augen waren strahlend violett.
Unwissend schlüpfte sie in ihren Pullover und schob das Schmuckstück unter ihn. Dann ging sie ins Bad und blickte in den Spiegel. Ein Schrei ertönte und Cathy kippte kopfüber in die Badewanne. Als sie sich wieder erholt hatte stieg sie aus der Badewanne und rieb sich den schmerzen-
den Kopf. Schließlich wagte sie noch einen Blick in den runden Spiegel und keuchte: Ihre Augen waren tatsächlich lila! Schnell rannte Cathy in ihr Zimmer und kramte in ihren Schubladen nach einer Sonnenbrille. Nach ein paar Minuten hatte sie eine in ihrer Nachttischschublade gefunden. Sie ging zurück ins Bad und setzte sich die schwarze Brille auf. Dann machte sie sich die Haare.
Cathy war ein überaus hübsches Mädchen mit langen, welligen, dunklen Haaren und einem schmalen Gesicht. Doch das Schönste bei ihr waren die großen Augen mit den lang geschwungenen Wimpern. Die Augen waren einmal braun gewesen, jetzt waren sie violett. Sie hatte lange Beine und einen schmalen Körper, womit sie durch jeden Türspalt passte. Außerdem war sie unheimlich flink und konnte schneller rennen als alle andren aus ihrer alten Klasse. Ja, sie war neu hier im Weidental. Ihre Eltern hatten vor 2 Monaten diesen Hof übernommen und seit dem lebte Cathy nun auf dem Land. Zusammen mit ihrem 17 jährigen Bruder ging sie auf das Humbold Gymnasium im Nachbardorf.
Als sie fertig war, ging sie hölzerne Wendeltreppe hinunter, wo sie schon freudig von dem Familienhund Sammi begrüßt wurde. „Na du kleiner Racker, gut geschlafen?“, fragte Cathy und kraulte Sammi hinter den Ohren. Sammi grummelte zufrieden und ließ sich noch eine Weile kraulen. Dann klingelte es an der Haustüre und Sammi sprang bellend in den Vorflur. „Jaja, ich komme schon!“, rief Cathy und öffnete die Tür. Es war ihr großer Bruder Nick. „Hi Cathy, ich habe Brötchen besorgt, ist Mam schon zur Arbeit?“, fragte er, während Cathy ihm die Brötchen aus der Hand nahm und in die Küche brachte. „Keine Ahnung, wie spät ist es?“, brüllte Cathy aus der Küche, da draußen gerade ein Trucker vorbei fuhr. „Wir haben 7 Uhr, in einer halben Stunde fährt der Bus!“, antwortete Nick und schloss die Tür hinter sich. Dann ging er in die Küche und half Cathy beim Brötchen aufschneiden. „Sag mal, warum zum Teufel trägst du eine Sonnenbrille? Ich dachte, du hasst diese Dinger!“, fragte er Cathy mit abschätzendem Blick. „Ich hab mich eben geändert!“, antwortete die 14 jährige schnippisch und biss in ihr Marmeladenbröt-
chen. Plötzlich schob sich eine kalte Hundenase in Cathy´s Hand. „Iihh, du kleiner Rotzteufel, du bekommst nichts vom Tisch!“, sagte sie lachend und schob Sammi von ihrem Schoß. Sammi jaulte und tabste beleidigt von dannen. Mit einem Blick auf die Wanduhr erhob sich das Mädchen und räumte das restliche Essen vom Tisch. „Ich pack meine Sachen zusammen!“, sagte Cathy zu Nick und ging aus der Küche. „Beeile dich, wir haben nur noch 10 Minuten!“, rief Nick ihr hinterher und ging zu seinen Sachen, die schon gepackt im Flur standen. Nach zwei Minuten kam Cathy die Treppe hinunter getrampelt, auf ihrem Rücken ihren alten Rucksack. Gemeinsam rannten die beiden über den Hof zur Bushalte-
stelle. Der Bus fuhr gerade an, doch Cathy schmiss ihren Rucksack zu Nick, rannte dem Bus nach und überholte ihn schließlich. Quietschend bremste der Bus und Cathy stieg hinein. Nick war ihr gefolgt und völlig außer Puste, als er am Bus ankam. „Mensch Cathy, warum kannst du bloß so schnell rennen? Naja, wenigstens hab ich nächstes Jahr meinen lang ersehnten Führerschein!“, meinte Nick, als sie sich in einem Zweiersitz niedergelassen hatten. „Ich weiß es nicht, das ist bestimmt alles Übung.“, antwortete das Mädchen. Dann redeten die beiden kein Wort mehr bis sie angekommen waren.
An der Schule angekommen empfing sie auch schon ihre neue Freundin Lilly Macrob. „Hey Cathy! Nanu, du trägst ja eine Sonnenbrille! Die steht dir echt gut! Du wurdest eben durch den Lautsprecher aufgerufen, zum Sekretariat. Soll ich mitkommen?“, sagte sie zu mir, nachdem wir uns umarmt hatten. „Nee du, lass das mal meine Sorge sein. Geh schon mal in die Klasse und warte dort auf mich!“, antwortete Cathy und machte sich auf den Weg zum Sekretariat. Dort erwartete sie die Direktorin. „Catherine McKane? Das bist du?“, fragte diese Cathy. Niemand (außer ihre Lehrer nannte sie bei ihrem vollen Namen, Catherin). „Ja genau, das bin ich, warum? Hab ich was verbrochen?“, wollte Cathy wissen. „Nein, verbrochen hast du nix mein Kind! Das hier wurde für dich abgegeben!“, antwortete die Direktorin und holte ein kleines Päckchen aus ihrem Schreibtisch. Sie reichte es Cathy, die es in ihren Rucksack steckte und sich vornahm, es erst zuhause zu öffnen. Der Stempel des Päckchens war eine Katzenpfote.
Im Unterricht konnte Cathy sich kaum kozentrieren, sie musste andau-
ernd an das braune Päckchen denken. „Sag mal, Cathy was ist los, du bist heute irgendwie neben der Spur!“, meinte Lilly in der Pause. „Ach...
das ist nur dieses schwüle Wetter, das bereitet mir Kopfschmerzen!“, log Cathy und schlürfte ihrem Kaffee zuende. Dann ging sie ins Klassenzim-
mer und sagte für den restlichen Unterricht kein Wort mehr.
Am Schulende wollte Cathy nur noch nach Hause. Sie wollte endlich wissen was sich hinter dem misteriösen Päckchen und dem Amulett ver-
barg. Uns warum ihre Augen ganz plötzlich violett geworden waren. Sie schnappte sich ihren Rucksack und rannte. Sie rannte einfach, obwohl sie eigendlich mit dem Bus hätte fahren können. Sie rannte die 10 Kilometer nach Hause und hielt kein einziges mal an. Während sie rannte, hatte sie plötzlich das Gefühl bekommen, auf vier Beinen zu laufen. Warscheinlich hatte sie sich das nur eingebildet. Als sie angekommen war, staunte sie. Sie war 10 Kilometer durch gerannt, ohne Pause. Und sie hatte nur unschlagbare 10 Minuten gebraucht! Konnte das wahr sein? Hatte sie jetzt plötzlich magische Fähigkeiten? Sie war nicht einmal außer Puste und selbst der Bus war noch nicht da. Cathy nahm die Sonnenbrille ab und schaute sich um. Sie konnte es nicht fassen: Plötzlich konnte sie alles an sich heran zoomen, wie mit einer Kamera! Sie konnte den Schmetter-
ling sehen, der in 20 Metern Entfernung auf einem Baum saß, sie konnte erkennen, dass eine Feldmaus auf der Hofeinfahrt des Hauses herum lief, das weit weg stand. Alles war unfassbar. Doch das erstaunlichste war, dass Cathy durch die Hauswand hindurch in die Räume sehen konnte! Sie konnte durch ihren Rucksack gucken und ihre Bücher sehen! Schnell zog sie ihren kleinen Handspiegel aus der Tasche und schaute hinein. Ihre Augen waren nicht mehr violett, nein, sie waren strahlend grün! Wie die Wiese und die Bäume. Cathy staunte und fragte sich, warum sie auf ein-
mal solche Fähigkeiten besaß. Da hörte sie aus der Ferne den Bus anrollen. Moment mal: Sie hörte ihn aus weiter Ferne? Konnte sie denn etwa auch noch hören wie ein Elephant? Sie zoomte mit ihren Augen die Straße heran; der Bus war etwa 4 Kilometer von ihr entfernt auf der Stra-
ße. „Oh mein Gott!“, stöhnte Cathy und maschierte in Richtung Haus. Dort machte sie sich erst einmal einen Tee und nahm eine Aspirin. „Bilde ich mir das alles nur ein? Habe ich plötzlich Haluzinationen?“, dachte die 14 jährige bei sich. Während sie so da saßund trank, viel ihr wieder das Päckchen ein, welches immer noch in ihrem Rucksack lag. Sie stand auf und zog das in braunes Backpapier eingewickelte Päckchen aus ihrer Tasche. Cathy musterte es eine Weile, dann begann sie, das Päckchen auszuwickeln. Zum Vorschein kam eine grüne, samtene Schachtel, die ein ziemlich schweres Gewicht hatte. Vorsichtig öffnete Cathy die magi-
sche Schachtel. In ihr lagen eine eigenartige Kugel, etwa so groß wie ein Baseball, die schwach schimmerte und eine hölzerne Flöte, die gerade mal so groß war, wie Cathy´s Zeigefinger. Daneben lag ein zusammen gefalteter Brief. Das Mädchen hob ihn aus dem Kasten und begann, ihn aufzufalten. In dem Brief stand mit feinsäuberlich geschriebener Tinte:
Liebe Catherine,
du bist die Auserwählte und erhältst unser Vertrauen, unsere Fähigkeiten und die beiden Gegenstände. Benutze die Flöte nur in größter Gefahr, habe sie immer bei dir! Wenn du Hilfe benötigst, blase drei mal hinein! Behalte die Kugel immer im Auge, sie wird dir nützlich sein. Lass nieman-
den deine körperlichen Veränderungen sehen, das könnte gefährlich wer-
den! Du wirst diese ganze Geschichte bald verstehen, habe Geduld! Ver-
halte dich normal bis zu der Nacht, in der dein Leben sich verändern wird
und du verstehen lernst.
,
, O ,
O O
O
(soll ne Katzenpfote sein
)
Cathy verstand nix von allem, was in dem Brief erwähnt wurde, außer das sie die „Auserwählte“ war, was immer das bedeuten sollte. Was bitte
schön würde sich in „der Nacht“ verändern? Und was hatte es mit der Kugel auf sich? Cathy hatte so viele Fragen im Kopf, die sich alle nicht be-
antworten ließen.
Für den Rest des Tages versuchte Cathy, an nix mehr zu denken und machte sich einen schönen Kinoabend mit Lilly. Spät am Abend zurück- kehrend wollte Cathy nur noch ins Bett. Und tatsächlich, sie schlief sofort ein und träumte von merkwürdigen Katzen.
Kapitel 2
Am nächsten Morgen wachte Cathy gut gelaunt auf, denn es war Wochen
ende und ihre Familie und sie wollten eine Wanderung durchs Weidental machen, natürlich zusammen mit Sammi, ihrem Sennenhund. Sie stand auf und öffnete das Fenster. Eine sanfte Briese streifte ihre nackten Arme und sie fröstelte ein wenig. Es war ein klarer, sonniger Morgen und es würde mit Sicherheit ein heißer Tag werden. Cathy zog das Fenster wie-
der zu und begann, sich anzuziehen. Dabei bemerkte sie, dass sie immer noch die schwarze Sonnenbrille trug. Sie lachte und ging ins Bad, um zu schauen, welche Augenfarbe sie wohl jetzt hatte. Mit einem Blick in den Spiegel bemerkte sie, dass ihre Augen nun wieder die Farbe Violett angenommen hatten. Sie zog ihre Sonnenbrille aus der Tasche und setzte sie auf. „Die Prinzessin rüstet sich für den Ball“, dachte sie dabei. Dann machte sie sich fertig und ging hinunter in die Küche, wo ihre Eltern und ihr Bruder schon angefangen hatten, zu frühstücken. „Guten Morgen an alle!“, rief sie und gähnte. Dann setzte sie sich an den runden Tisch und begann, sich ein Brötchen mit Marmelade zu beschmieren. „Wann geht’s los?“, fragte ihr Bruder mit vollem Mund. „Bitte nicht mit vollem Mund sprechen Nicklas!“,ermahnte Cathy´s Mutter ihn. Ja, ihr Bruder hieß eigendlich Nicklas, wurde aber von fast jedem Nick genannt. „Wir laufen so gegen 10 Uhr hier weg, packt euch bitte selber eure Sachen für die Wanderung!“, antwortete Cathy´s Vater auf Nick´s Frage. „Und Catherin, bitte nehme diese alberne Sonnenbrille ab, sie steht dir nicht wirklich!“, setzte er hinzu. „Nein, tue ich nicht! Ich trage, was ich möchte!“, meinte Cathy dazu mürrisch. Dann trampelte sie die Treppe hinauf und holte ihren Rucksack. Sie wickelte die zwei geschmierten Brötchen in Butter-
brotpapier und steckte sie in den Rucksack. Dazu kamen noch ein Riegel, eine Flasche Wasser und ihre kleine Kamera. „Bin fertig!“, rief sie von oben. Dann schnappte sie sich den Rucksack und ging die Treppe wieder hinunter. „Ok, los gehts, habt ihr alles beisammen?“,fragte Cathy´s Vater in die Runde. „Jaa!“, riefen alle, doch da fiel Cathy die kleine Flöte ein,die sie immer dabei haben solle. „Halt, wartet, ich hab was vergessen!“, sag-
te das Mädchen und eilte in ihr Zimmer. Dort zog sie die Kiste mit den magischen Delikten unter ihrem Schrank hervor und steckte sich die mini Flöte in die Hosentasche. Dann schob sie die Kiste wieder an ihren Platz und rannte die Treppe hinunter zu ihrer schon ungeduldig wartender Familie.
Die Familie McKane machte sich auf den Weg ins Weidetal, während die Sonne vom Himmel knallte. Alle hatten ihre Jacken ausgezogen und sie umgebunden, da es unnerträglich heiß war. Cathy´s Wasserflasche war schon nach 5 Minuten halbleer. „Wollen wir die Wanderung nicht irgend-
wann anders fortsetzen? Bei dieser Hitze kann man einfach nicht wan-
dern!“, meinte Nick, während sie über einen Hügel liefen. „Nein, kommt nicht in Frage! Wir haben das jetzt angefangen und ziehen das auch durch!“, sagte der Vater und die Wanderung ging weiter. Plötzlich spürte
Cathy ein Brennen auf ihrer Haut. Es war das Amulett. Cathy drehte sich rum und schaute unter ihr T-Shirt. Das Amulett glühte heiß und der Stein war strahlend blau. „Was soll das? Das tut weh!“, fragte sich das Mädel, während das Amulett immer heißer wurde. Cathy versuchte, es auszuhal-
ten und trug es tapfer weiter. Schließlich aber wurde es unerträglich heiß
so dass Cathy es abnahm und in ihren Rucksack schmiss. So ging es eine Weile gut, bis Nick plötzlich sagte: „Was stinkt hier so verbrannt? Brennt es irgendwo?“ Und wirklich: Es roch stark nach verbranntem Stoff. Und da viel Cathy das Amulett ein, welches sie ja in den Rucksack geschmis-
sen hatte. Sie nahm ihren Rucksack vom Rücken und schaute hinein. Das Amulett war verschwunden, dafür sah man jetzt ein großes, ausgebrann-tes Loch im Boden. „Oh man, schitt!“, fluchte Cathy leise. Ihre Familie war bereits weiter gegangen, Cathy jedoch wollte das Amulett wieder fin-
den. Sie ging den ganzen Weg zurück, bis sie das Amulett schließlich im Gras fand. Es schien nicht mehr heiß zu sein, deshalb nahm Cathy es und hängte es wieder um. „Mist, die fragen sich bestimmt, wo ich bleibe!“, dachte Cathy und rannte los. Während sie rannte bemerkte sie wieder, wie schnell sie war. Sie fühlte sich wie in einem Ferrari, alles zog schnell an ihr vorbei. Da sah sie ihre Familie und versuchte, zu bremsen, was ihr ziemlich schwer fiel. Sie schaffte es aber gerade so, ihrer Familie nicht über den Haufen zu rennen. Schnaufend kam sie zum stehen. „Cathy,wo warst du bitte schön? Und warum rennst du wie ein Hornochse durch die Gegend?“, fragte ihr Bruder mit hochgezogener Augenbraue. „Ich....mein
...ich war da hinten, mein Armband....es war weg, ich habs aber wieder!“,
log das Mädchen stotternd. „Achso, na dann!“, sagte Nick erleichtert. Die Wanderung wurde fortgesetzt, ohne das noch irgend etwas merkwürdig-
es passierte. Die McKane´s kamen gegen Spätnachmittag nach Hause. Alle waren erschöpft und hatten Durst. Das Amulett lag kühl auf Cathy´s Haut, als ob nix gewesen wäre. Plötzlich hörte sie ihre Mutter rufen: „Catherine, hier ist jemand für dich an der Tür!“ „Jaja,komme schon!“, antwortete Cathy genervt und ging an die Tür. Dort stand ein Junge, etwa in ihrem Alter. Er hatte schwarzes Strubbelhaar und dunkelbraune Augen,
die etwas ruhiges, geheimnisvolles, aber auch eigenartiges hatten. Doch seine Kleidung war außergewöhnlich! Er trug eine knielange Hose aus braunem Leder, die an der Seite mit Lederbändern zugeschnürt wurde. Oben rum trug er ein ärmelloses Hemd, ebenfalls aus Leder, welches auf dem Rücken und vorne aufwendig bestickt war. Cathy´s Erachtens nach sah der Junge ziemlich gut aus. Seine Haut war braun gebrannt und die Arme waren muskulös. Auf dem Rücken hatte er etwas geschnallt, was aussah wie ein Schwert in einer Lederhülle.
„Hallo, mein Name ist Jean! Kann ich rein kommen?“, sagte er mit einem Lachen im Gesicht. Seine Stimme war ruhig und entspannt, sein Lächeln locker und unheimlich sympatisch! „Ähm...na klar, komm rein!“, meinte Cathy nervös, ohne den Blick von ihm zu wenden. „Danke!“, antwortete Jean und trat ein. „Ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen Catherin McKane! Lass uns in dein Zimmer gehen!“ „Klar! Nenn mich ruhig Cathy, so werde ich von allen genannt! Zu meinem Zimmer geht’s die Treppe hoch!“ sagte Cathy und fummelte nervös an ihrer Sonnenbrille herum. „Super, lass uns nach oben gehen! Und die Sonnenbrille kannst du abnehmen, ich weiß ohnehin, dass deine Augen violett sind!“, meinte Jean mit einem Zwinkern. Dann gingen sie die Treppe hinauf. Es war mittlerweile schon später Abend. Angekommen ließ sich Jean auf das Bett nieder und blickte sich um. Cathy setzte sich neben den Unbekannten und fragte: „Nun..was hast du mir zu erzählen? Kannst du auch so schnell rennen wie ich? Verändert sich deine Augenfarbe auch?“ Sie war ungeduldig und wollte endlich alles erfahren. Jean schaute ihr tief in die Augen. „Habe Geduld, du wirst alles erfahren, sobald wir dieses Land verlassen haben! Bitte mache dich bereit für die Reise, packe nur ein, was nötig ist! Deine Familie wird nix von alle dem mitbekommen, solange du schweigst! Wir treffen uns morgen bei Sonnenaufgang an der alten Weide, die die hinter dem Hügel steht! Ich erwarte dich, bitte sei pünktlich und vergesse die Kugel und die Flöte nicht!“ Dann erhob er sich und drehte sich zu der verwirrten Cathy um. Er nahm ihre Hände in seine. „Vergiss nie: Du braucht dich nicht zu fürchten! Du hast die Flöte!“, beruhigte Jean sie. Dann ging er hinunter.
„Wir sehen uns morgen!“, sagte er zum Abschied und schenkte Cathy ein Lächeln. „Ach übrigens, du bist sehr hübsch, das wird dir Vorteile bescha-
ffen!“ Cathy´s Herz klopfte heftig. Dieser Junge verdrehte ihr gehörig den Kopf. Cathy hatte mal eine große Liebe gehabt, damals in ihrer alten Heimat. Sein Name war Lee gewesen. Cathy hatte die Liebe beenden müssen, da sie keine Fernbeziehung gewollt hatte. Sie hatte sich vorge-
nommen, sich nie wieder an einen Jungen zu binden. Doch sie musste den ganzen Abend nur an Jean denken. Ob es Liebe war, was sie so stark an ihn band, wusste sie ehrlich gesagt nicht! Und sie wollte es auch erst-mal nicht wissen. Sie wollte nur noch ins Bett. In der Nacht träumte sie von der alten Weide – und von Jean.
Copyright by isländerfan lea Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch....Fortsetzung folgt bald!
Ich erwische JEDEN, der meine Geschichte kopiert und als seine ausgibt, also versucht es nicht, es wird Konsequenzen haben!