Anzahl der Beiträge : 5958 Alter : 28 Howrse-Login : DreamsTears Anmeldedatum : 06.03.08
Thema: Dozing Green Mo Jul 26, 2010 6:37 am
Tadaa .. eine neue Geschichte von mir
_______________________________ Kapitel 1 - Ain't Afraid To Die. _______________________________
Spoiler:
Es war still. Nur mein leises Atmen und der entfernte Lärm der Stadt waren zu hören. Schritt für Schritt entfernte ich mich von dem Gebäude, in dem meine Seele den Tod gefunden hatte. Mein letzter Glaube an die Menschheit verloren gegangen war. Meine smaragdgrünen Augen waren verblasst, leer, starrten auf die dunkle Straße vor meinen Füßen. Es war nicht klug von mir, mit dem Rücken zum Gebäude zu gehen. Wer weiß, vielleicht würde mich auch noch plötzlich, ganz rein zufällig ein Unglück treffen? Unbedacht stolperte ich über einen Stein, fluchte über mich selbst, konnte sie hören. Schnelle Schritte, die immer näher kamen. Ich versuchte, mich zu verstecken, doch es gelang mir nicht. Sie fingen mich wieder. Seit diesem Tag war ich nie wieder die, die ich zuvor war.
Als ich meine Augen wieder öffnete, fand ich mich selbst in einem Krankenhaus wieder. Jedenfalls hoffte ich, in einem solchen zu sein. Die Schwester, die neben mir saß, blickte mich freundlich an, wollte mir anscheinend keine Angst einjagen. Sie wollte zwar etwas sagen, jedoch öffnete ich meinen Mund vor ihr und fragte sie mit zittriger Stimme: „Habe ich … überlebt?“ Hoffnungsvoll blickte ich die Dunkelhaarige an. Ob sie nun schwarze oder braune Haare hatte, vermochte ich nicht zu definieren, und es tat in diesem Moment auch nichts zur Sache. Das einzige was zählte, war, dass ich diesem Alptraum entflohen bin. Körperlich jedenfalls – und dessen schien ich mir sicher. Die Krankenschwester hatte mich nun einige Sekunden beobachtet, als sie nun endlich antwortete. „Ja, hast du, Tomoko.“ Woher kannte sie meinen Namen? Wahrscheinlich war ich in der Akte der Vermissten geführt worden – das war der einzige Weg, wie ich mir das ganze erklären konnte. Mein Herz pochte, nun zitterte mein ganzer Körper in einem Anfall von Schüttelfrost. Die klinisch sterile Umgebung ließ es nicht gerade zu, dass ich mich beruhigen konnte, und ich stellte der Schwester die entscheidende Frage. „Wo … sind die anderen?“ Ich wusste, ich war nicht allein gefangen genommen worden. Es waren noch drei andere bei mir gewesen. Sayuri, sie war gerade mal neun Jahre alt gewesen und dementsprechend ängstlich. Bei ihr war ich mir so gut wie sicher, dass sie tot war. So traurig es war, aber das war wohl das Beste. Ich konnte mir bei der Kleinen nicht sicher sein, dass sie mit dem Trauma leben konnte. Ich konnte mich auch noch sehr gut an Kumiko erinnern, sie war 14, als sie uns gefangen hatten, und zu guter Letzt auch noch Tsubasa, er war genauso alt wie ich, 16 Jahre hatte er damals schon gelebt. Nach gut 5 Minuten Bedenkzeit, in der ich in Gedanken versunken war, antwortete mir die Schwester endlich. „Sayuri und Kumiko … sind tot. Ihre Leichen wurden im selben Gebäude gefunden, aus dem du gerettet wurdest. Von Tsubasa fehlt jede Spur, aber die Polizisten denken, er ist auch gefunden worden und an Ort und Stelle niedergemetzelt worden.“ Ich wollte das nicht wahrhaben. Sayuris und Kumikos Tod … waren zwar grausam, aber ein Weiterleben für die beiden wäre wohl die reinste Hölle gewesen. Aber das Tsubasa tot war, nein, das wollte ich nicht glauben. „Tsubas lebt! Er ist geflohen, das weiß ich.“ Ich glaubte jedenfalls, das zu wissen, und ich wollte auch an nichts anderes glauben. Ich wollte nicht die einzige Überlebende sein. „Tomoko, ich hoffe es. Und ich hoffe, dass er wieder zu seinem normalen Leben zurückfinden kann.“ Trotz all der Geräte an denen ich angeschlossen war, und trotz dem gebrochenen Arm, stand ich langsam auf, ballte die Hand zu einer Faust, und brüllte: „Und ich werde ihn finden!“ Mit diesen Worten stand ich auf, nahm mich von den Geräten, wartete darauf, jeden Moment zusammenzubrechen. „Warum stehe ich noch auf den Beinen?“ Verwundert blickte ich die Krankenschwester über die Schulter an. „Das war nur ein Pulsmesser, Tomoko.“ Sie musste lachen. „Warst du noch nie in einem Krankenhaus?“ Ich schüttelte den Kopf. Das war ich wirklich noch nie gewesen – war auch gut so. „Kann ich gehen?“ Fragend blickte ich die Frau an, deren Haarfarbe ich mittlerweile als Schwarz identifiziert hatte. „Jetzt setz dich erst mal wieder. Du kannst in zwei Stunden nach Hause, aber die Ärzte müssen nochmals überprüfen, wie es dir geht.“ Ich legte mich also nochmals hin, jedoch schon voll angezogen, und schlief noch einige Zeit. Als die Ärzte vor meinem Bett standen – ich hatte die Augen geschlossen, war jedoch wach – hörte ich, wie sie sagten: „Armes Mädchen … wird wohl einen Schock fürs Leben haben.“ „Nein.“ Mit diesem Wort öffnete ich meine Augen, blickte die Ärzte verärgert an. „Wenn ich Tsubasa wiederhabe, werde ich vergessen können. Also lassen Sie mich endlich gehen.“ Ich fixierte sie mit meinen mittlerweile wieder smaragdgrünen Augen, ließ nicht von ihnen ab, starrte sie geradezu an – sogar leicht psychopathisch. „Lassen wir sie lieber gehen.“ Nach und nach nickten die Doktoren. Ich musste lächeln, meine Augen waren doch noch zu etwas gut, außer mich ins Verderben zu stürzen. Meine Augen. Fluch und Segen zugleich, aber wahrscheinlich würden sie mir helfen, Tsubasa zu finden. Grausamerweise konnte ich damit Menschen beeinflussen, ihnen meinen Willen aufzwingen. Jedoch konnte ich meine Kräfte nicht so gut kontrollieren, um sie nicht gegen mich selbst einzusetzen. Mittlerweile kann ich zwar in einen Spiegel blicken, ohne selbst meine Gedanken auszulöschen, aber wenn ich will, kann ich kurzzeitig einen Teil meiner Kräfte übertragen. Und diese können dann auch gegen mich verwendet werden. Dozing Green nennt sich diese Gabe, aufgrund unserer verblassenden, grünen Augenfarbe – diese erschien entweder, wenn wir Todesangst haben, oder jemanden unter Kontrolle haben. In unserem normalen Erscheinungsbild besaßen wir alle smaragdgrüne, leuchtende Augen. Wie keine anderen Menschen auf der Erde. Deshalb waren wir leicht zu finden. Und das war unser Todesurteil. Entweder wir starben, oder wir wurden dazu benutzt, für gewisse Menschen ihren Willen durchzusetzen. Ich wurde sogar von meinen Eltern dazu gezwungen, meine Gabe für sie einzusetzen – ein Fluch für mich, ein Segen für sie. Nach einiger Zeit findet man sich damit ab, unter diesem Fluch zu stehen, erdenkt sich nichts böses, und dann schlägt die Realität zurück.
Schlimmer als jemals zuvor.
____________________________ Kommis?
Zuletzt von daisy07 am So Okt 10, 2010 9:15 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
daisy07 Hilfsmod
Anzahl der Beiträge : 5958 Alter : 28 Howrse-Login : DreamsTears Anmeldedatum : 06.03.08
Thema: Re: Dozing Green Di Jul 27, 2010 2:34 am
*schubs*
daisy07 Hilfsmod
Anzahl der Beiträge : 5958 Alter : 28 Howrse-Login : DreamsTears Anmeldedatum : 06.03.08
Thema: Re: Dozing Green Fr Aug 06, 2010 9:35 pm
*push*
daisy07 Hilfsmod
Anzahl der Beiträge : 5958 Alter : 28 Howrse-Login : DreamsTears Anmeldedatum : 06.03.08
Thema: Re: Dozing Green So Okt 10, 2010 9:15 am
Und nach langer Zeit schubs ich das mal wieder rauf .. würde mich über Kommentare freuen, das zweite Kapitel is auch schon fertig ^^ Stell es wahrscheinlich in ein paar Tagen online ^^
daisy07 Hilfsmod
Anzahl der Beiträge : 5958 Alter : 28 Howrse-Login : DreamsTears Anmeldedatum : 06.03.08
Thema: Re: Dozing Green Do Okt 14, 2010 7:38 am
*push* :DD
daisy07 Hilfsmod
Anzahl der Beiträge : 5958 Alter : 28 Howrse-Login : DreamsTears Anmeldedatum : 06.03.08
Also, dass Kapitel finde ich sehr interessant... Du machst mich seeehr neugierig wie es weitergeht. An sich finde ich gut, dass du ein neues Thema anschneidest. Allerding wird nicht so ganz klar, was passiert ist, bevor sie ins Krankenhaus gekommen ist. Ich weiß nicht, vielleicht war es ja deine Absicht und im unklaren zu lassen Was auch nicht klar wird, ist, was es mit den grünen Augen auf sich hat. Gut ich vermute, dass sich ein paar, die alle diese Augen haben, zusammengeschlossen haben und dann irgendwie gejagd wurden, aber das vermute ich persönlich. Sonst, von der Spannung und der Sprache finde ich es sehr gelungen. Es kommt realistisch rüber und nicht irgendwie zusammengesponnen
Vielleicht klären sich alle Unklarheiten im nächsten Kapitel. Stell es doch bitte schnell online Ich bin schon ganz neugierig lg
Endlich habe ich auch mal wieder Zeit, hier in der Autorenecke Kommis zu verteilen. *lang ists her*
Naja- zur Sache. Stilistisch gut, manchmal ein bissl umgangssprachlich, aber ich glaube das verbuchen wir einfach unter "modern". Ich vermute das Original hatte Absätze und sonst flüssig zu lesen.
Inhaltlich mag ich die Geschichte, auch wenn ich glaube, dass du die Sache so ein bisschen von hinten aufräumst. Über den Unfall wissen wir nix- das ist nicht schlimm und erklärt sich sicher mit der Zeit. Übrigens ist das Mädel ziemlich ruhig für die Tatsache, dass sie nur knapp dem Tod und ihren Verfolgern entkommen ist. Ich meine sie hat Todesangst, aber noch locker Zeit, gemütlich mit der Schwester zu palavern? Ich glaub ich hätte sie ein bisschen paranoider dagestellt, aber wie gesagt, ich. Die Erklärung ist immer schwierig, weil sie fließend in den Text, die Story mit eingebunden werden muss. Das läuft bei dir ganz gut, wenn es auch wie eine Kurzvorstellung rüberkommt. Aber warum nicht?- Kurz und knapp ist manchmal besser, als seitenlang drumherumzulabern, bis man nicht mehr weiß, wie s angefangen hat.
Was ich klasse finde, ist das Ende.
Zitat :
und dann schlägt die Realität zurück.
Schlimmer als jemals zuvor.
Gru-se-lich!
Oje, schon wieder länger als geplant. Um es kurz zu machen, ich schließe mich Lehai an: Stell weitere Kapitel online!