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Thema: inspiration - neu: Die Flucht Mo Aug 23, 2010 8:13 am
So, hier findet ihr meine angefangenen Prosa-Texte (Daria + Sen Immortals - Die Unsterblichen + Die Flucht), als auch seit neuestem meine Gedichte, für die ich so ein bisschen meine Leidenschaft entdeckt habe :]
--- Hab mich mal eben an einen Text gesetzt, weil der Himmel grad einfach soo toll aussah. & mit passender Musik wurde daraus ein kleiner ... Prolog?! Vielleicht schreib ich ja noch weiter. :'D
Gedankenverloren starrte Daria aus dem von schweren Vorhängen umrahmten Fenster. Hinter dem Wald ging soeben der volle Mond auf und tauchte die Landschaft, die sich über eine weite Ebene bis hin zum Rand der Bäume erstreckte, in ein silbrig glänzendes Licht. Der kleine Bach, der knapp unter ihrem Fenster entsprang, wand sich wie eine Perlenkette durch das Land, bis er mit einem Funkeln irgendwo am Horizont verschwand. Daria seufzte. Sie liebte Nächte wie diese. Sie liebte den Duft der Apfelblüten, der im Frühling durch ihr Fenster wehte, sie liebte es, wenn der lauwarme Wind ihre Vorhänge und ihre langen, braunen Haare zerzauste und sie liebte die Stille, diese vollkommene Stille, bei der sie einfach dasitzen und träumen konnte. Und träumen, das tat sie… Zu oft, wie ihr Vater sagte. So würde doch nie etwas aus ihr werden, wenn sie ständig nur dasäße und in ihrer kleinen Traumwelt lebte. Daria machte der Ärger ihres Vaters traurig. Sie wollte ihn nicht enttäuschen, aber sie konnte ihrer Gedankenwelt nicht entfliehen. Die Nacht und die Natur gaben ihr Kraft und Inspiration, denn Daria liebte es zu schreiben und zu singen. Am Flügel ihrer Großtante, den sie vor einigen Jahren geerbt hatte, hatte sie schon viele Melodien komponiert, ihr großer Schreibtisch quoll über von Gedichten und Geschichten und da war noch so viel mehr in ihrem Kopf, dass sie unbedingt niederschreiben wollte. Auch heute hatte sie wieder ein dickes, mit alten Blütenblättern bedrucktes Blatt, und eine Feder auf dem Schoß; das Tintenglas stand neben ihren nackten Füßen. Mit dem Rücken lehnte sie sich an der Wand der kleinen Einbuchtung an, in die ihr raumhohes Fenster eingesetzt war, das lange weiße Nachthemd war ihr über die Knie gerutscht, ihre blauen, von dichten Wimpern umrahmten Augen schauten sanft in den Himmel und ihre braunen Locken flossen in sanften Wellen über ihre Schultern, vom Wind leicht gekräuselt. Sie schloss die Augen, atmete tief die warme Nachtluft ein, die noch ein wenig nach Regen roch, und öffnete die Augen wieder. Ihr Blick schweifte über die hell erleuchtete Ebene und tastete den Waldrand nach irgendwelchen Auffälligkeiten ab. Es schien alles wie immer, doch mit einem Mal tat sich was. Etwas Schwarzes war zwischen den Bäumen aufgetaucht, jedoch sofort wieder mit der Dunkelheit verschmolzen. Angestrengt kniff Daria ihre Augen zusammen und versuchte zu erkennen, was sie soeben gesehen hatte. Doch nichts rührte sich. Bis sich der Schatten mit einem Mal löste und sich in Bewegung setzte. Wie ein Tier, auf vier Beinen und mit rasend schnellen Sprüngen bewegte es sich lautlos und sicher auf sie zu. Daria erschrak. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte sie jede der geschmeidigen Bewegungen, die der Schatten vollführte, während er sich in einem gleichmäßig schnellen Tempo auf ihr Haus zubewegte. Einige Meter vor ihrem Fenster, das im zweiten Stock der großen Villa lag, in der sie wohnte, hielt das Schattenwesen an, richtete sich auf und hob den Kopf und sah Daria an. Das Mädchen schrie laut auf. Dunkelrot leuchtende Augen starrten ihr entgegen. Das Gesicht verzog sich zu einem hämischen Grinsen, Zähne blitzten im Mondlicht auf. Im nächsten Moment sprang der Schatten mit einem Satz auf die Fensterbank, schlug das Fenster ein und packte sich die schreiende Daria. Mit einem weiteren Satz sprang das Wesen aus dem Fenster und rannte, das vor Schreck bewusstlos gewordene Mädchen unter dem rechten Vorderbein tragend, in Richtung Wald. Schon nach einigen Sekunden hatte die Dunkelheit beide vollkommen verschluckt.
Kapitel 1 (nicht fertig)
Spoiler:
Kapitel 1
Flackerndes Licht drang durch Daria’s geschlossene Lider. Langsam öffnete sie die Augen und rieb sich stöhnend den schmerzenden Kopf. Mit verzerrtem Gesicht richtete sie sich auf und schaute sich um. Sie lag zwischen großen weichen Kissen in einem rieseigen Bett, über das sich ein schwarz-violetter Baldachin spannte, dessen schwerer Stoff an den Ecken des Betts herunterhing und dort von dicken goldenen Kordeln zusammengehalten wurde. Der Raum war groß und hatte eine hohe Decke, von deren Mitte ein riesiger schwarzer Kronleuchter hing, dessen Kerzen, zusammen mit dem Wandkamin am Ende des Raums, vor dem ein riesiges Bärenfell lag, das Zimmer in ein warmes Licht tauchten. Der Kamin erwies sich jedoch nur als Dekoration, die etwas mehr Romantik in dieses Zimmer bringen sollte, denn unter dem Fenster, das in der Wand links neben ihrem Bett eingesetzt war, konnte sie die Umrisse einer Heizung ausmachen. Diese Erfindung gab es noch nicht lange, ein Schwede hatte sie erfunden und eigentlich konnten sich nur reiche Bürger eine Heizung leisten, da es eine kostspielige Angelegenheit war. Aus diesem Grund, und dem, dass diese Erfindung bislang nur England erobert hatte und sie in Rumänien lebte, konnte Daria annehmen, dass sie sich im Haus eines reichen Mannes – oder einer reichen Frau – befand. Noch immer staunend ließ sie ihren Blick weiter durch das Zimmer wandern. Rechts neben ihrem Bett an der Wand stand ein hoher dunkler Kleiderschrank aus Eiche, auf der anderen Seite ein kleiner Nachttisch mit Kerze. Zwei Türen führten aus dem Raum hinaus. Eine gegenüber ihres Bettes, am anderen Ende des Zimmers, die andere links neben dem Schrank. Daria lauschte. Sie war sich nicht sicher, ob es Tag oder Nacht war, da die dicken Vorhänge vor dem Fenster zugezogen waren. Entschlossen, mehr über ihr ungewöhnliches Gefängnis herauszufinden, schlug sie die Bettdecke zurück, krabbelte über Kissen und weitere Decken hinweg und sprang leichtfüßig auf den dunklen Holzboden. Die Dielen knarrten leise, als sie mit ihren nackten Füßen aufkam. Für einen Moment verharrte das Mädchen still, lauschend, ob sie jemanden – oder etwas – durch das Geräusch auf sich aufmerksam gemacht hatte, doch alles blieb ruhig. Nach einer Minute löste sie sich und schlich vorsichtig und so leise es ging in Richtung Schrank. Langsam drehte sie den Türknauf herum, seufzte erleichtert, als siech die Tür ohne Geräusche öffnen ließ, und schaute gespannt hinein. Doch das, was sie sah, hatte sie nicht im Geringsten erwartet. An der langen Kleiderstange, die in der gesamten Länge des Schranks angebracht war, hingen atemberaubende Kleider in allen möglichen Farben: Von cremeweiß, über schwarz, bis hin zu dunkelrot war alles dabei. Es gab ärmellose, Kleider mit langen Ärmeln, Puffärmeln, Pelzbesatz, Spitze und vielem mehr. Daria strich mit ihrer Hand ehrfürchtig über diese Träume aus Stoff und konnte sich erst nach einigen Minuten von diesem Anblick lösen. Noch völlig verzaubert, ging sie auf die Tür am anderen Ende des Zimmers zu, und öffnete sie. Völlige Dunkelheit empfing sie. Schnellen Schrittes lief Daria zu ihrem Bett, holte einige lange Streichhölzer aus der Schublade ihres Nachttisches und zündete damit die Kerze an. Mit ihr in der Hand lief Daria zurück zur geöffneten Tür und betrat den Raum. Das Kerzenlicht breitete sich wie ein Tuch über die schemenhaften Umrisse des Raumes aus. Im schwachen Flackern erkannte das Mädchen, dass es sich im Badezimmer befand. Es war nicht sonderlich groß, dafür aber umso prunkvoller. Die Wände und der Fußboden waren fast ausschließlich mit dunklem Marmor ausgekleidet, jedoch zog sich eine schmale Borte aus hellem Marmor, verziert mit dunklen, rankenartigen Ornamenten, auf Brusthöhe durch den gesamten Raum und von der Decke hing ein weiterer, kleinerer Kronleuchter. Eine riesige weiße Badewanne stand mitten im Raum. Die Wasserhähne waren vergoldet, die Füße hatten die Form von Löwenpranken und auf dem Rand standen in verschieden großen bunten Glasflaschen verschiedene Parfüms, Seifen und Badelotionen. Die Toilette war in der Ecke angebracht, eine moderne, mit Wasserspülkasten, die es auch noch nicht lange gab. Darüber wunderte sich Daria aber schon nicht mehr, hatte sie doch bereits die Heizung im Schlafzimmer als Zeichen des Reichtums ihres Entführers gesehen. Leise schlich sie wieder in das Schlafzimmer zurück, peinlich darauf bedacht, keinen Laut beim Schließen der Tür zu verursachen. Sie pustete die Kerze aus und stellte den schweren Halter zurück auf den Nachttisch. Das Mädchen setzte sich auf das Bett, zog die Beine an den Körper und verbarg ihr hübsches Gesicht zwischen ihren Knien. Sie war verwirrt. Wer hatte sie entführt und warum? Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war der Schatten vor ihrem Fenster, seine leuchtenden Augen und sein Grinsen – der Rest war komplett aus ihrem Gedächtnis verschwunden. Eigentlich müsste sie Angst haben, Angst um sich, Angst um ihren Vater, der sich mit Sicherheit große Sorgen machte. Aber da war … nichts. Keine Furcht, keine Angst – einfach nichts. Aus ihr unerklärlichen Gründen hatte sie sogar das Gefühl, dass sie hier gut aufgehoben war und ihr niemand etwas wollte. Daria hob den Kopf, kniff die Augen zusammen, zählte bis Zehn und stand dann auf. Früher oder später würde man merken, dass sie wach war, da konnte sie die Angelegenheit auch selber in die Hand nehmen. Sie ging zum Fenster, schob die dicken Vorhänge zur Seite, öffnete es und beugte sich hinaus. Es schien frühabends zu sein, die Dämmerung war hereingebrochen und das blutrote Licht der untergehenden Sonne tauchte alles in ein geheimnisvolles Licht. Der Innenhof mit dem großen Torbogen, den Kletterpflanzen, die sich sowohl auf ihrer Seite des Gebäudes, als auch auf der gegenüberliegenden Seite an den schmutzig weißen Wänden emporwanden und den steinernen Figuren und Bänken, die in einem Halbkreis um den Brunnen in der Mitte standen, war schon fast vollständig in der Dunkelheit verschwunden. Am Horizont konnte sie Umrisse einiger Bäume erkennen, über denen schon der abnehmende Mond stand, in der Ferne meinte sie auch einen Kirchturm erkennen zu können, was auf eine Ortschaft hindeutete. Daria schauderte. Ein unwohles Gefühl überkam sie beim Blick in den Himmel und schnell schloss sie die Fenster wieder.
Zuletzt von Terri27 am Mi Jun 27, 2012 4:53 am bearbeitet; insgesamt 14-mal bearbeitet
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Di Aug 24, 2010 7:14 am
*schubs*
Keine Meinung / Kritik / o.ä.? :/
Gast Gast
Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Di Aug 24, 2010 8:15 am
Argh.. nun hatte ich ewig viel geschrieben und Forum löscht einfach.. wie gemein.. ich versuche zu rekonstruieren...
Zwei kleine Makel: Doch was war das?
Zuletzt von Elvedina am Di Aug 24, 2010 8:20 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Di Aug 24, 2010 8:19 am
Uhm, okay. Soll ich das umschreiben, oder was? (:
Gast Gast
Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Di Aug 24, 2010 8:20 am
Sorry, irgendwie spinnt das Forum, mag meinen Beitrag nicht und löscht fast alles.. hab's schon zigmal probiert.. ich schreib dir PN..
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Di Aug 24, 2010 8:22 am
Haha, kein Ding. Danke (:
Gartenzwerg 33 Junges Fohlen
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Di Aug 24, 2010 8:33 am
Uiuiuiuiuiui! Ich hab einen Schock bekommen, in dem Moment, in dem ich das mit dem Grinsen gelese habe, setzte die Musik aus!! Mach das nie wieder, so gruselig schreiben ja??!! Aber echt spannend, kann mich nicht sattlesen!
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Di Aug 24, 2010 8:38 am
Thihi :'D Tut mir echt leid. Aber sowas hasse ich auch - & ganz ehrlich? Ich schreibe immer gerne mit Musik, gestern hab ich es während dem Musical "Dracula" geschrieben & mein Fenster war offen, d.h. Rolladen waren oben & so ganz geheuer war es mir hier oben in meinem Zimmer auch nicht.
Aber danke. Schreibe gerade ein wenig weiter.
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Do Aug 26, 2010 8:48 am
*Prolog editiert* *Anfang des 1. Kapitel ist online* ;D
Gast Gast
Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Fr Aug 27, 2010 5:21 am
Ohje, ich fürchte, die Geschichte steuert in eine Richtung, die nicht so recht meinem Geschmack entspricht.. *vor Kronleuchtern und Himmelbetten flieh*
Zu dem Inhalt des neuen Teils kann ich nicht viel sagen, da es halt bisher nur eine Beschreibung der Räumlichkeiten ist. Vielleicht fehlt da gerade eben noch die Reaktion des Hauptcharakter auf all den Prunk, der ein oder andere Gedanke zu Parfüm und Kronleuchtern, ihrer Situation, usw.?
Ein paar Schreibfehler hast du drin.. am Anfang verwendest du zweimal hintereinander in zwei Sätzen das Wort "Schmerz", kurz aufeinander folgend, das solltest du vermeiden.
Die Beschreibung des Bades verwirrt mich ein wenig. Klein? Trotz dunklen Marmors und Prunk? (wohl eher genau deswegen?) Kamin in der Ecke? (ich habe wohl andere Vorstellungen von klein...)
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Fr Aug 27, 2010 11:24 pm
Haha, ich steh voll drauf. :'D
Ja, ist auch nicht sonderlich viel. Es spielt halt so ungefähr im 18. Jahrhundert, deshalb hab ich probiert, mich an den damaligen Lebensumständen zu orientieren. Also Gegenstände, etc.
Oh, ja das wollte ich ändern. Mach ich sofort. Reaktion kommt nachdem sie dann im Bad war...
Jap. Also es ist nicht sonderlich groß, weil sie damals eh nur Badewanne, Toilette (zumindest die reichen Leute) & evtl. ein Waschbecken hatten. Von daher kann es nicht sehr groß sein... Aber dafür ist es umso schöner gestaltet; Marmor & Vergoldungen.
Irgendso ein kleiner Kamin... Blöd beschrieben. Oder ich geh mich nochmal näher informieren, ob sie damals schon Heizungen hatten - wovon ich nicht ausgehe.
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Fr Okt 21, 2011 11:23 am
So.. Da ich mit "Daria" wohl nicht weitermachen werde, kommt hier mal was Neues. "Sen Immortals - Die Unsterblichen" - falls jemand finnisch kann, bitte melden XD
Erstmal nur den Prolog angefangen:
Spoiler:
Mein Name ist Moartea und ich werde niemals sterben.
Prolog: Wenn man es sich recht überlegt, ist die Bedeutung meines Namens geradezu kurios. Tod. Welches Kind wird schon Tod genannt? Mein Volk ist bekannt für seine Namen. Sie werden uns schon vor unserer Geburt gegeben und gelten als Prophezeiung, als Tendenz, in welche Bahnen unser Leben gelenkt wird. Ich habe den Sinn meines Namens noch nie verstanden, obwohl ich oft über ihn nachgedacht habe.
Warum Tod, wenn mein Volk in Frieden lebt? Warum Tod, wenn uns das Wort „Gefahr“ bis heute unbekannt ist? Warum Tod, wenn wir alle unsterblich sind?
Nightshadow Junges Fohlen
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Mo Okt 24, 2011 6:41 am
Hi Terri, es wäre echt sehr schade, wenn du nicht an Daria weiterschreibst....denn bisher gefällt mir deine Geschichte sehr gut. Und du hast mich neurgierig gemacht, wer und warum sie entführt wurde.
Zu dem neuen Prolog, auch nicht schlecht. Macht neugierig.
LG
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Mo Okt 24, 2011 7:33 am
Night, dankeschön! Ja, ich finds auch eigentlich schade, aber mir fehlen gerade die Ideen.. Ein Hauptkonzept habe ich ja, aber das auszuarbeiten fällt mir schwer. ._. Ich denke, da bin ich bei den Unsterblichen momentan besser aufgehoben - bin schon fleißig am Weiterschreiben x)
lg
Nightshadow Junges Fohlen
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Mo Okt 24, 2011 7:43 am
Terri, dann lass uns bitte nicht so lange warten *gespannt, neugierig*. Vielleicht fallen dir ja bald wieder ein paar Ideen wegen Daria ein, würd mich freun. LG
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht So Okt 30, 2011 11:36 am
So, hier geht's nun weiter mit dem Anfang des ersten Kapitels. ---
Spoiler:
Kapitel 1
Es war noch früh am Morgen, als ich unsere Hütte verließ und leise vor die Tür trat. Nebelschwaden zogen über den Waldboden, und lösten sich dort, wo das Licht der aufgehenden Sonne den Boden berührte, auf. Raureif, der die Pflanzen über Nacht zu bizarren Figuren hatte erstarren lassen, glitzerte in den ersten Sonnenstrahlen und gab der Umgebung einen mystischen Hauch. Ich lächelte und blies meinen Atem in die kühle Morgenluft. Sofort wurden die kleinen Kristalle von einer leichten Brise davongetragen und verschwanden schließlich vollends. Einen Moment lang stand ich noch da und genoss die Atmosphäre, bis ich mich mit einem Ruck aus meinem Tranceartigen Zustand befreite und zur Rückseite des Holzhauses ging, wo in einem kleinen Verschlag Werkzeug, Holz und allerlei andere Dinge lagerten. Aus einem großen Sack in der Ecke schnappte ich mir zwei Karotten, steckte sie in die Tasche meiner Fellweste und ging dann langsam den schmalen Pfad entlang, der sich zwischen den hohen Bäumen hindurchschlängelte und all unsere Hütten miteinander verband. Der Wind wehte mittlerweile stärker und wirbelte mein langes braunes Haar durcheinander. Ich zog den Kopf ein und verbarg den unteren Teil meines Gesichts hinter dem dicken Wollschal, den ich mir beim Verlassen des Hauses umgeschlungen hatte. Dass der Frühlingsanfang so kalt werden konnte, vergaß ich jedes Jahr aufs Neue. Je näher ich dem Waldesrand kam, desto lichter wurde es um mich herum und desto mehr drang das blaue Leuchten des Vesi-Sees durch das Buschwerk. Auch das Rauschen des Flusses wurde stetig lauter und ließ mein Herz schneller schlagen. Die letzten Meter bis zum Ende des Waldes rannte ich, mein kalter Atem tanzte hinter mir her. Schon von weitem konnte ich auf der endlosen Wiese, die sich um den ganzen See bis zum weit entfernten Vuori-Gebirge erstreckte, die Pferde und einen kleinen goldenen Fleck erkennen, der sich hin- und herbewegte. Ich grinste und lief so schnell ich konnte den kleinen Hügel hinab, auf dem ich stand. Am Fuße des kleinen Abhangs angekommen, öffnete ich das große Holzgatter des Weidezauns, der einen großen Teil der Wiese einzäunte. Sofort wurde ich von einer kleinen Gruppe Pferden umringt, die ihre Nasen neugierig in meine Weste steckten. Ich lachte leise und schob sie sanft weg. „Ihr wisst doch ganz genau, für wen die Möhre ist, ihr Racker. Versucht es gar nicht erst.“ Wie aufs Stichwort ertönte von der anderen Seite der Weide ein lautes Wiehern. Die kleine Gruppe stob auseinander, als sich ein mächtiger weißer Hengst mit weit ausgreifenden Galoppsprüngen näherte. Seine schwarze Mähne wirbelte in langen Strähnen wild durcheinander, seine Hufe donnerten über den Boden. Ein paar Meter vor mir bremste er sich ab und kam langsam auf mich zugetrabt. Seine Augen blitzten unter dem dichten Schopf hervor, als er schnaubend stehen blieb und mir seinen warmen Atem ins Gesicht pustete. „Elää, mein Guter“, flüsterte ich, schlang meine Arme um seinen kräftigen Hals und drückte meinen Mund auf die weiche Stelle zwischen den Nüstern. Eine ganze Weile standen wir so da und ließen die Zeit an uns vorüberziehen. Erst als der Hengst seine Ohren aufstellte und leise schnaubte, löste ich die Umarmung. „Guten Morgen, Kleine“, hörte ich eine vertraute Stimme, die hinter Elää herzukommen schien. „Toivo!“, quiekte ich, rannte um mein verwirrt dreinschauendes Pferd herum und stolperte einem großen blonden Jungen geradezu in die Arme. Grinsend schaute ich zu ihm hoch. Er lachte und stellte mich wieder hin. Ich musterte ihn. Toivo war schlank und etwa einen Kopf größer als ich. Sein kinnlanges, blondes Haar war zerzaust und verdeckte seine hellgrauen Augen, die mich schalkhaft anfunkelten. Man konnte nicht verleugnen, dass er außerordentlich hübsch war. Wieder musste ich grinsen, als ich an all die neidischen Blicke dachte, die mir die anderen Mädchen meines Stammes jedes Mal zuwarfen, wenn ich mit Hope durch den Wald lief. Aber er war für mich wie der große Bruder, den ich nie hatte. Wir kannten uns schon seit uns unsere Mütter als Babys in eine Wiege gelegt hatten und waren fortan gemeinsam aufgewachsen. Ein Leben ohne ihn konnte ich mir nicht mehr vorstellen. „Mo? Alles in Ordnung?“, fragte Toivo und riss mich aus meinen Tagträumen. Ich nickte. Leise trat er neben mich und legte mir die Hand um die Schultern. „Hast du Angst vor morgen Abend?“ Wieder nickte ich. Toivo lachte leise, drehte mich zu ihm um und sah mir ernst in die Augen. „Hör mir zu: Mach dir keinen Kopf, es wird alles gut. Ich bin mir sicher, dass Äiti die passenden Elemente für uns zwei finden wird, sodass wir ab dem morgigen Abend gemeinsam unser Leben als Kämpfer fortsetzen werden.“ Er lächelte mich zaghaft an und streichelte mir über mein zerzaustes Haar. „Komm schon, Kleines. Vergiss die Zeremonie, es ist Zeit für die Jagd!“
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Fr Jan 20, 2012 5:52 am
Gedichte
Ja, seit Neuestem schreibe ich auch ganz gerne Gedichte - ob ich dafür 'Talent' habe, weiß ich nicht. Ich hab Spaß dran ;D --- Das hier ist eigentlich der Auslöser des Ganzen. Ich wollte eigentlich nur ein Pseudo-Goethe/Eichendorff-Gedicht schreiben - nur aus Spaß, weil ich mit einer Freundin im Unterricht Witze darüber gemacht hab. Also hab ich das in 5 Minuten runtergeschrieben & ihr geschickt. Aber sie fands ziemlich gut & deshalb hab ich es danach nochmal mit etwas Ernsterem probiert (s. 'Kaltes Herz')
--- 17.01.2012 No Name
Still der See im Mondenschein, schimmernd ein Meer aus Blüten zart wie die Federn einer Schneeeule, die im Glanz verglühen.
Flüsternd geht der Wind durch die Zweige, uralte Melodien erklingen, bringen das Licht zum Tanzen und den Schatten zum Schweigen.
Wär nur mein Liebchen an meiner Seite, würd ich sie wiegen in meinem Arm, untersagte mir dieses Glück die Erde, die sie verschlang. ---
18.01.2012 'Kaltes Herz' [nur vorläufiger Titel]
Rieselnd Bedeckt Asche mein Haupt. Wie Schnee, nur wärmer. Sich windend Fließt Tinte in Strömen. Wie Wasser, nur schwärzer. Schwer Der Stein in mir. Wie ein Herz, nur härter.
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Sa Jan 21, 2012 8:40 am
Hier mal eins von mir, das ich zwischen Mittag & Abend geschrieben habe. Mir ist erst im Nachhinein aufgefallen, mit welchem Tier das viele Ähnlichkeiten hat (haha. Ich has.se dieses Tier! :O) & ja, es kommt das Wort "To.d" drin vor - ich hoffe, damit hat hier niemand ein Problem! ---
"Geflecht"
Über dem Abgrund hängend an den Fäden deiner Lügen - klebrig wie Honig, knapp über der Wahrheit, die sich gähnend unter mir in die Tiefe erstreckt. Bau mir Brücken aus Heucheleien über Krater und Schluchten des Misstrauens, des Zweifels. Wickel mich ein, sing mir ein Lied, das mich schlafen lässt und vergessen. Erzähl mir Geschichten die nicht wahr und doch zum Sterben schön sind. Betäube mich mit deinen Worten aus Morphium und dann töte mich lautlos und sanft.
(copyright by terrichen)
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht So Jan 29, 2012 6:17 am
& mal wieder ein Neues. ---
"Rabennacht"
Schemen tanzen, Funken fliegen, Schatten sich im Sturm verbiegen. Alte Lumpen, tiefe Falten, fetzenhafte Nachgestalten. Scharfe Augen, böses Schimmern, dunkelrotes Feuerglimmern, lange Klauen, helles Gleißen, Worte, die dir Tod verheißen.
Wintermaedchen Mod
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht So Jan 29, 2012 6:32 am
das letzte finde ich toll =) iwie berührt es mich =)
Terri27 Erwachsenes Pferd
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Thema: Re: inspiration - neu: Die Flucht Mi Jun 27, 2012 4:54 am
Wintermädchen, dankeschön - das ist doch das Schönste, was man hören kann^_^ ---
So, ich hab mal was Neues angefangen. Nenne es vorläufig noch "Die Flucht". Nur der Anfang des ersten Kapitels:
Spoiler:
Im Nachhinein kann ich nicht sagen, wie lange ich schon dasaß. Das Flackern der Neonröhren zwischen den schmutzigen grauen Rohren an der Decke über mir hatte mich schläfrig werden lassen. Immer wieder schreckte ich hoch, blinzelte, und versuchte meine Augen offen zu halten. Neben mir auf dem Stuhl lag Lina, meine fünfjährige Schwester. Sie hatte ihre kleine Hand um meine Finger geschlungen und ihren Kopf in meinen Schoß gelegt. Ihr Gesicht war rot und vom Salzwasser der Tränen ganz verkrustet. Hin und wieder schniefte sie und kuschelte sich noch enger an mich. Ich strich ihr eine Strähne ihres blonden Haares aus dem Gesicht und kämpfte krampfhaft gegen die Tränen an, die mein Sichtfeld ganz verschwommen machten. „Verdammt, hör auf zu heulen“, schrie mein inneres Ich mich an, „denk an deine Schwester! Du musst stark sein, also reiß dich zur Hölle zusammen!“ Ich reckte das Kinn und riss die Augen auf, damit die Tränen möglichst schnell wieder vertrockneten. Außer dem Rauschen des Windes und dem steten Brummen der Leuchtröhren war in diesem Abschnitt des riesigen Gebäudekomplexes nichts zu hören. Hin und wieder konnte man Fetzen einiger Anweisungen und ein Klappern von Metall vernehmen, danach war es wieder minutenlang still. Stundenlang war es still. Jahrelang. Es wurde dunkler im Flur und nebliger. Mein Kopf wurde immer schwerer, meine Augenlider fühlten sich an wie aus Blei. „Fünf Minuten Chiara, nicht mehr und nicht weniger.“ Ich schloss die Augen und ließ mich taumelnd in die wunderbare Schwärze des Nichts fallen.