Da mir schonmal eine Fellerin, die einiges an Fellen vorweisen kann, erzählte "Aber wenn das Pferd so steht kann man die Lichteffekte doch nur exakt so wie auf dem Bild setzen" zweifel ich daran... Sie arbeitet auch ähnlich stark mit ihren Vorlagen.
Das reine 1:1 kopieren übt weder den Blick dafür, wo hellere noch dunklere Stellen sind noch ein allgemeines Verständnis dafür.
Schon die Fellstruktur ändert die Effekte etwas, ob das Licht von vorne, oben oder der Seite kommt ebenfalls. Es gibt hunderte Möglichkeiten, wie das Licht fallen kann, wichtig ist nur, dass das Bild in sich schlüssig ist.
Um sowas zu üben sollte man nicht stumpf ein anderes Bild plagiatieren sondern sich 4, 5 Bilder in der gleichen Pose suchen. Dort dann genau hinsehen wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind und mal das Köpfchen gebrauchen, woher diese stammen.
Aber klar, bedeutet natürlich einiges mehr an Arbeit, als 1:1 helle Stellen mit einer hellen Farbe zu übermalen ohne nachdenken zu müssen, warum diese Stelle nun eigentlich hell ist und wie es vielleicht noch logisch sein könnte und eventuell sogar noch einen Ticken besser aussieht als auf dem Original. Aber nur so arbeitet man sich langsam aber sicher zu einem Punkt wo man wirklich nur ein einzelnes Bild als sehr grobe Vorlage für die Pose benötigt und den Rest frei gestalten kann. Und das macht 1000Mal mehr Spaß als ewig auf dem Niveau des YouTube-Videos zu bleiben, wo man ohne direkte 1:1-Vorlage komplett verloren ist und nichts hinkriegt.
Nicht zu vergessen das ich bei solchen Leuten ernsthaft daran zweifle ob sie in der Lage sind auch nur halbwegs ein Pferd frei Hand zu malen. Vom Nachziehen der Außenlinien erarbeite ich mich doch nicht vernünftig, wie bei so einem Tier die Proportionen sind.