Sarah's Anfangssammlung ;D

Ein Sonnenuntergang am Strand. Das kitschigste, was ich mir vorstellen konnte.
Die Schönheit verschwamm vor meinen Augen. Ich konnte die Tränen jetzt nicht mehr unterdrücken. Sie brannten auf meiner Haut wie der Schmerz in meinem Herzen. Wütend wischte ich sie fort. Warum weinte ich? Warum weinte ich um ihn? Ich versuchte den Schmerz mit der endlosen Schönheit dieses Ortes zu ersticken. Die Sonne färbte sich gerade rot. Langsam stand ich auf und ging am Meer entlang. Die Brandung strömte über meine Füße. Kalt und bedrohlich. Warum hatte er das getan? Immer wieder stellte ich mir diese Frage. Warum? Eine schwarze Wolke schob sich vor die Sonne. Und vor mein Herz. Es donnerte. Die ersten Regentropfen fielen. Ich blickte in eine Glasscherbe, die einsam am Strand lag. Es fing stärker an zu regnen. Ich beschloss, zurück zu gehen.
Bevor ich zurück zur Hütte ging, sah ich mein Spiegelbild im Regen verschwimmen. Plötzlich blieb ich stehen. Dachte nach. Ließ mich einfach in den nassen Sand fallen und dachte nach. Was machte es für einen Sinn zu leben? War es nicht völlig egal, ob ich lebte? Wäre die Welt ohne mich anders? Nein, das wäre sie sicher nicht. Ich war nur eins von vielen, vielen Mädchen auf dieser Welt. Der Regen wurde immer stärker. Ich ging rein.
Nachdem ich ausgiebig geduscht hatte, legte ich mich hin. Dachte weiter nach. Bis ich irgendwann einschlief. Und von unserer gemeinsamen Zeit träumte.

Ich hielt mein Gesicht in die Herbstsonne. Ein wenig wärmten ihre Strahlen noch. In der Luft lag ein milder Geruch. Es war ein schöner Tag, fast perfekt. Das Leben konnte so schön sein.
Ich schlenderte durch die Stadt, vorbei an Pärchen, die mit verschränkten Händen den Tag genossen und gestressten, voll beladenen Frauen die irgendwelche wichtigen Einkäufe erledigten. Jedem von ihnen schenkte ich ein Lächeln. Wie sehr einem so etwas den Tag versüßen konnte.
Auch jetzt merkte ich wieder, dass alles eine Frage der Einstellung war. Was wohl passieren würde, wenn ich jeden Menschen dazu bringen könnte daran zu glauben, dass das Leben schön ist? Dass er die Sonnenseite des Lebens betrachten sollte?
Ich seufzte, schloss die Augen und lächelte. Bestimmt bekam ich jetzt schräge Blicke zu geworfen, aber warum? Weil ich glücklich war und es nicht hinter einer gefühlskalten Maske versteckte? Traurig, dass man bei allem, was man machte gleich abgestempelt wurde.
Die Sonne ging langsam unter. Schon bald war auch der letzte Schein im tiefsten Blau des Nachthimmels versunken. Ich ging nach hause.