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Thema: Wer bin ich? Do Feb 12, 2009 9:07 am
Als mir langweilig war hab ich eine neue Geschichte angefangen, den Titel weiß ich noch nicht genau^^
Prolog
Wir rannten durch den dunklen Wald. Die Blätter und Nadeln schimmern smaragdgrün im dämmrigen Morgenlicht, bald würde die Sonne aufgehen. Wir liefen in das Dickicht, über Wurzeln und Moose, ohne uns umzuschauen. Immer tiefer. Immer schneller. Immer weiter weg von dem, wovor wir flohen. Behände kletterte er über jede Unebenheit, die ich nur mit Mühe überwand… nicht denken, nur immer weiter. Plötzlich blieben wir stehen. Zum ersten Mal in diesem Wald waren die Bäume weniger dicht gedrängt, aber unglaublich groß und man konnte sogar ein paar Fetzen des Himmels erblicken, denn das undurchdringliche Blätterdach hatte sich etwas geöffnet. Die kleine Lichtung, die nun vor uns lag, war mit saftig grünem Gras und Wiesenblumen bedeckt und von hohen, sehr alten Eichen gesäumt. Mittlerweile war die Sonne etwas gewandert und ihre leuchtend hellen Strahlen durchbrachen das Dickicht der Baumgipfel und tauchten alles in ein unwirkliches, warmes Licht. Der Tau stieg langsam empor und es roch nach feuchtem Gras und Moos, die Vögel zwitterschten leise, aber ansonsten war es still und kein Lebewesen zeigte sich. Atemlos und betrachteten wir den Ort, der zugleich wunderschön und unheimlich war, da er durch die mächtigen Bäume wie von Mauern umgeben wirkte. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass wir uns an den Händen hielten. Er lächelte mich an. Es knirschte im Hintergrund. Die Welt um uns herum verschwand. Alles wurde schwarz.
Kapitel 1
Was war los…. wieso ist alles schwarz? Was war das für ein seltsamer Traum... war es überhaupt ein Traum? Was piept so fürchterlich? Wo bin ich? Ich fühlte mich unendlich leer, als hätte mir man etwas Kostbares geraubt. Aber was? Langsam schlug ich die Augen auf und blickte mich noch etwas benebelt um. Ich lag auf einem weißen, bequemen Bett, das Zimmer, in dem ich mich befand, war klein und freundlich und die Wände pastellgrün gestrichen. Grauer Linoleum bedeckte den Boden und durch ein mit weißen Vorhängen versehenes Fenster schien helles Sonnenlicht. In dem kleinen Raum befanden sich nur das Bett, daneben ein weißes Nachttischchen, ein weißer Plastikstuhl und ein unaufhörlich meinen Herzrhythmus von sich gebendes EKG. Daher kommt also das Piepen. Bin ich in einem Krankenhaus? Wieso war ich hier? In meinem Kopf drehten sich die wirren Gedanken, bleierne Müdigkeit überkam mich und Dunkelheit hüllte mich ein.
„Hallo Sandy, wie geht es Ihnen?“, fragte eine angenehme, männliche Stimme. Vorsichtig öffnete ich die Lider und schaute mein Gegenüber an. Vor mir stand ein Arzt um die 60 mit Vollbart und „Opa-Charme“, der mir gleich sehr sympathisch war. „Eigentlich gut, danke, mein Kopf ist nur wie mit Watte gefüll...“ Meine Stimme versagte. Eigentlich wollte ich noch fragen, warum ich im Krankenhaus war, aber ich fand keine Kraft dazu. Er lächelte und nun konnte ich sein Namensschild lesen, das vorher durch seinen Arm verdeckt war. Darauf stand „Dr. Markus Henning“. „Ich bin Dr. Henning. Freut mich, dass es Ihnen besser geht. Sie waren längere Zeit bewusstlos, was aber bei Ihrer schweren Verletzung nicht ungewöhnlich ist. Deswegen haben Sie ein Schmerzmittel bekommen, das auch ihr dumpfes Gefühl im Kopf erzeugt.“ Geschockt blickte ich ihn an, und flüsterte mit zitternder Stimme: „Wie lange war ich bewusstlos? Was habe ich für eine Verletzung?“ Ich war mir nicht sicher, ob ich die Antworten wirklich haben wollte, aber meine Neugier siegte. In sein Gesicht trat ein beruhigender Ausdruck. „Vier Tage, aber keine Sorge, Sie sind ja nun aufgewacht. Sie hatten eine schwere Gehirnerschütterung. Draußen wartet übrigens Ihre Familie, wenn Sie wollen können Sie sie sehen.“ Meine Familie? Seltsamerweise erinnerte ich mich weder an Gesichter noch an Namen. Und wie hatte der Arzt mich vorhin genannt? Sandy? Der Name kam mir fremd vor. Ein komisches Gefühl drängte sich in meinen Kopf, weshalb ich leicht die Nase kräuselte. Hatte ich mein Gedächtnis verloren? „Sandy?“ , der Arzt sah mich besorgt an. Wieder diese fremde Name. „Es ist alles okay... könnten Sie meine Familie bitte holen?“, warum ich so hastig reagierte, wusste ich nicht.
„Na gut“, antwortete der Mediziner und in seiner Stimme schwang leichte Skepsis mit, „aber wenn es Ihnen nicht gut geht, rufen Sie bitte die Schwester mit diesem Knopf“. Er zeigte mir einen an eine Fernbedienung anmutenden Gegenstand mit einem großem rotem Knopf, der an einem Kabel befestigt auf dem Nachttisch lag, dann ging es aus dem Zimmer. Von draußen vernahm ich leise Stimmen und wenig später klopfte es an der Tür. „Herein!“, ich versuchte meiner Stimme einen festen Klang zu geben, aber sie zitterte leicht. Wer würde gleich herein kommen? Mein Herz schlug schneller. Langsam öffnete sich die Tür und vier Leute kamen herein, besser gesagt waren es drei Leute, die gingen, denn die vierte Person war ein Baby in den Armen seiner Mutter, einer zierlichen, braunhaarigen Frau mit schmalem, blassen Gesicht, die ich auf Anfang Dreißig schätzte. Links von ihr stand ein großer Mann mit leicht asiatischen Zügen und kurzen schwarzen Haaren, ungefähr in ihrem Alter. Auf der anderen Seite der Frau befand sich vermutlich ihr Sohn, ein ebenfalls großer , gutaussehender junger Mann um die 17 oder 18 Jahre mit einem ebenfalls blassen, schmalen Gesicht. Seine Augen waren leicht geschlitzt, aber grün und sein dunkelbraunes Haar fiel ihm ins Gesicht. Das Gesicht des Babys konnte ich nicht erkennen, da es eine Mütze trug und den Kopf zu seiner Mutter gewandt hatte. Ich fragte mich, wie ich wohl aussah. Ob ich auch leicht asiatische Züge hatte und dennoch sehr blass war? Kurz betrachtete ich meine Arme, die zwar hell, aber nicht so blass wie die Haut des Jungen waren. „Hallo Liebes, wie geht es dir?“, die mütterlich wirkende Frau lächelte mich an. „Hallo...ja danke, es geht mir gut“, es klang schrill und ich traute meiner Stimme nicht, da ich dachte, sie würde gleich wieder zittern.
Würde mich über Kritik, Lob und (sicher nötige) Verbesserungsvorschläge freuen
Zuletzt von Erdbere am Sa Feb 21, 2009 10:55 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
MountainDew Alter Knacker
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Thema: Re: Wer bin ich? Do Feb 12, 2009 9:15 am
erzaehltempus praesens - nicht immer vorteilhaft. soweit ich es beurteilen kann, ab und zu nicht eingehalten (wechselt zwischen praesens und praeteritum). sonst eig ganz gut^^
Wo wird denn da gewechselt? Die Geschichte steht im Präteritum, und das, was im Präsens steht, sind Gedanken. Denkst du in der Vergangenheit? Also, ich nicht. ô.o
Erdbere Alter Knacker
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Thema: Re: Wer bin ich? Fr Feb 13, 2009 12:11 pm
@dew: danke =), vllt hätte ich die Gedanken kursiv oder so kennzeichnen sollen
in der Vergangenheit denken "Ging ich morgen da hin? Sah ich ja dann."
MountainDew Alter Knacker
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Thema: Re: Wer bin ich? Fr Feb 13, 2009 12:14 pm
*lach* naja, die gedanken kannste schon normal schreiben (mach ich ja auch). nur wenn du aus der sicht eines erzaehlers schreibst, solltests beachten^^
Erdbere Alter Knacker
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Thema: Re: Wer bin ich? Fr Feb 13, 2009 12:33 pm
ja... wäre sonst auch ziemlich verwirrend, wenn man zB eine Geschichte in der dritten Person schreibt und dann auf einmal einfach so die Gedanken in "ich-Form" kommen^^
MountainDew Alter Knacker
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Thema: Re: Wer bin ich? Fr Feb 13, 2009 12:50 pm
joa, z.b. sie lief gedankenversunken durchen wald [...] warum muss ich das immer sein? [...] sie bat instaendig... XD
Joa, wenn du die Gedanken kursiv schreibst, wird das natürlich noch deutlicher. Wobei ich finde, dass es so auch deutlich wird...
Erdbere Alter Knacker
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Thema: Re: Wer bin ich? So Feb 15, 2009 6:42 am
ok danke, dann lass ich es erstmal so
Erdbere Alter Knacker
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Thema: Re: Wer bin ich? Fr Feb 20, 2009 11:02 am
hab eine kleine Fortsetzung geschrieben =)
„Schön, das freut mich. Dein Unfall war ziemlich schlimm, der Arzt sagte, es könnte zu Gedächtnislücken kommen, da du dir den Kopf schwer gestoßen hast.“ Verlegen schaute ich zum Fenster hinaus und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Bestandsaufnahme: Ich hatte anscheinend einen Unfall, durch dessen dabei entstandene Verletzungen ich mein Gedächtnis verloren hatte. Meine Familie stammt wohl aus Asien und ich heiße Sandy, ein mir ganz und gar unsympathischer Name....aber es kommt mir so fremd vor, als wären es nicht meine Verwandten, als hätte ich sie vorher nicht gut gekannt oder wäre ich ihnen am Ende noch nie zuvor begegnet. Das gibt keinen Sinn... wahrscheinlich bin ich nur neurotisch. Mein Vater, zumindest ist er das angeblich, fragte mich leicht zögernd: „Alles in Ordnung, Sandy? Du siehst auf einmal so bleich aus.“ Seine Stimme klang tief und er sprach mit einem mir unbekannten, weichen Akzent. „Ja, alles okay... ich glaub, ich muss nur kurz ins Bad...“, murmelte ich und versuchte unter den besorgten Blicken meiner Familie mich im Bett aufzurichten und aufzustehen. Alles drehte sich und ich wankte mit unsicheren Schritten zu der Tür, immer mit einer Hand an der Wand, um mich abzustützen. Entschlossen machte ich ein paar Schritte, die Wände schienen unter meiner Hand zu wegzurutschen und auf und ab zu kippen, dennoch setzte ich meinen Weg fort, wenngleich ich zu stürzen drohte. Mein Bruder sprang schnell heran und stützte mich, als er sah, wie torklig ich mich bewegte und er begleitete mich bis zur Toilettentür, die bisher außerhalb meines Blickfeldes im Raum, da sie um eine Ecke lag. Leise schwang die weiße Tür auf, als er die Klinge herunterdrückte und ich lächelte ihn kurz an, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich kurz allein sein musste. Er verstand mich und nickte freundlich, bevor er sich abwandte und zu den anderen beiden zurücklief, die sich leise über irgendetwas unterhielten, aber ich verstand sie nicht. Vorsichtig setzte ich ein paar Schritte in den kleinen Sanitätsraum und blickte mich um. Er war komplett weiß gekachelt und in ihm befanden sich eine Toilette, ein Waschbecken mit Spiegel und eine Duschkabine mit Vorhang , alles war ebenfalls in weiß gehalten. Die Kühle des Raumes wurde durch die weiße Neonlampe an der Decke noch verstärkt und ich fröstelte. Das Schwindelgefühl verstärkte sich und ein heftiger Schmerz drang so plötzlich in meinen Kopf, dass ich die Hände über ihn schlug und sie fest an den Schädel drückte, in der Hoffnung, die Qual würde dadurch gelindert werden. Meine Knie knickten ein und ich sank zu Boden, direkt vor der Toiletten. Mein Kopf war leer, aber noch immer pochte es und alles drehte sich. Mühselig zog ich mich hoch und erbrach mich in die Kloschüssel. Ich glaub ich sterbe... die Welt wirbelte immer wilder um mich herum und Fetzen von Bildern und Empfindungen leuchteten vor meinem inneren Auge auf. Ein Mann mit tiefen, blauen Augen schaut mich an... Kälte... dichter Wald... Nebel... Angst... Schwärze... nach Stunden, wie es mir schien, obwohl es wahrscheinlich nur ein paar Minuten waren, beruhigte es sich wieder und ich konnte ein paar klare Gedanken fassen. Behutsam versuchte ich mich aufzurichten, was mir mit großer Mühe gelang. Ich wunderte mich, woher ich die Kraft nahm, auf das Waschbecken zuzugehen und, mich am Waschbecken festhaltend, in den Spiegel zu blicken.
Fleur Admin
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