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Thema: Deathly Lovestory [Prolog + Anfang des 1. Kapitels] Do Apr 01, 2010 1:23 am
Hier mal der Prolog aus meinem neuen, angefangenem Buch... ^^
Es geht darum, dass ein Mädchen(Name noch unbekannt), die, zusammen mit ihren Eltern bei einem Autounfall stirbt, wieder zurück 'ins Leben' geschickt wird... gegen ihren Willen. Allerdings wir ihr gesagt, dass sie noch eine Aufgabe zu erledigen hat und erst wenn sie diese erfüllt hätte, dürfe sie ans andere Flussufer übersetzten(am anderen Flussufer liegt das jenseits). (Jeder Mensch auf der Erde hat eine Aufgabe und jeder kann ert sterben, wenn er diese erfüllt hat... außerdem muss so eine Aufgabe nicht mal besonders groß sein.) Und naja, sie weiß erst nicht, was das für eine Aufgabe ist und auf ihrer Suche verliebt sie sich in den 'Tod'... hier in der Geschichte ist das der Fährmann. Das ist natürlich ziemlich kompliziert, weil der Fährmann in der Welt zwischen unserer Welt und dem Jenseits lebt und dort niemand anders lange leben kann. Und naja... so ein Typisches 'Buch' halt. :'D und jaaa, ich mag Lovestorys... wenn sie nicht grad mit Vampiren sind... so was kotzt mich inzwischen nurnoch an. >.<
Einen Namen hat es übrigens auch noch nicht. Und wenn jemand einen Vorschlag hat, wie das Mädchen oder der Fährmann heißen könnten, dann bitte posten. ^^ Es sollten schon Namen sein, die wirklich existieren und bei dem Mädchen sollte es ein moderner Name sein doer so, den es auch in Deutschland gibt. Bei dem Fährmann kann es auch ein inzwischen aus der Mode gekommener Name sein... aber bitte nicht so was wie Fürchtegott oder Gotthilf oder so... XD
Prolog:
Spoiler:
Die Menschen stellen sich den Tod als schwarzen Tunnel vor, an dessen Ende sich ein blendendweißes Licht befindet, und der sie hoffentlich direkt in den Himmel führt. Oder sie denken, dass man einen Weg entlanggehen, eine Brücke überqueren oder sich vor einem Engelsgericht für seine Taten verantworten muss. Manche stellen sich den Tod auch in Gestalt eines Sensenmannes vor, der einem alle Sünden, die man in seinem Leben gemacht hat aufzählt und einem dann, endlich, den >Gnadenschlag< verpasst. Die Wahrheit ist, der Tod ist schwarz, einfach nur schwarz. Man fällt in eine schwarze, bodenlose Schlucht, kaum fähig zu denken oder zu fühlen. Wenn der eigene Wille weiterzuleben stark genug ist, kann man aus dieser schier endlosen Schwärze wieder auftauchen und noch etwas länger auf Erden leben, bis einem der entgültige Tod ereilt, oder man lässt sich einfach fallen, lässt sich von dem tröstenden Nichts einhüllen und kann all seine Sorgen, alle Schmerzen und Ängste, aber auch alle die man liebt, zurücklassen. Hat man sich entschieden, der Schwärze, dem Nichts, nachzugeben, so landet man schließlich am Ufer eines breiten Flusses, dessen gegenüberliegendes Ufer kaum noch zu erkennen ist, da dicke, silberne Nebelschwaden die Sicht trüben. Nun muss man nur noch einen Schritt machen, um entgültig von der Erde und dem Leben zu scheiden, man muss den Fluss überqueren. Nicht etwa mit schwimmen, nein, es gibt ein Boot, nur ein kleines, aber stabieles Ruderbot und einen Fährmann, der denjenigen, die bereit sind, hilft, auf die andere Seite überzusetzen. Vielleicht ist dieser Fährman wirklich so etwas wie der Tod in menschlicher Gestalt, ich weiß es nicht, allerdings kann man ihn auch kaum als Mann bezeichnen, er scheint gerade erst sechzehn zu sein, also eigentlich noch ein Junge, trotzdem spüre ich, dass er schon sehr lange, länger als sechzehn Jahre, hier lebt und die Toten ans andere Ufer bringt.
Freue mich immer über Komis, Kritik, Lob und Namensvorschläge(für Charaktere). ^^
VG twi
EDIT: Zur Übersicht werde ich hier auch noch mal die ganzen weiteren Auschschnitte, die ich ins Forum stelle reineditieren.
Teil 1.1
Spoiler:
Ich selbst habe mich für die Dunkelheit, für das Nichts entschieden, auf keinen Fall will ich wieder zur Erde, zu den Schmerzen, der Angst und der Trauer zurückkehren. Ich weißt nicht mehr, wie lange es her ist, seit der LKW in unser Auto gekracht ist, es könnten Stunden sein, Minuten oder auch nur Sekunden und doch kommt es mir wie eine Ewigkeit vor, etwas, das in eine andere Welt gehört. Alles ging so furchtbar schnell, es krachte, meine Mutter schrie, mein Vater versuchte das Lenkrad herumzureißen und dem Geisterfahrer auszuweichen und ich saß nur erstarrt auf der Rückbank, unfähig zu begreifen was gerade passierte. Dann wurde ich nach vorn geschleudert und ein schrecklicher Schmerz explodierte seitlich an meinem Kopf, der all die anderen Schmerzen auslöschte. Panisch rief ich nach meinen Eltern, wollte, dass sie mir sagten, dass sie ok waren, dass sie mir helfen würden und alles wieder gut werden würde, doch es regte sich nichts im Auto. Mein Blick war von Blut und Tränen so verschleiert, dass ich nur noch einen verschwommenen Mix aus Farben ausmachen konnte und der Schmerz an meinem Kopf nahm noch zu, wurde unerträglich und nahm dennoch immer weiter zu. Etwas warmes lief lief mir übers Gesicht, tropfte auf meine Sachen und verklebte meine Haare. Dann schwand allmählich mein Bewusstsein und dieses wunderbare, schwarze Nichts umfing mich, löschte meine Schmerzen aus und machte meine Gedanken angenehm träge. Ich fühlte mich müde, so unendlich müde und wusste nur, dass ich nie mehr zurück wollte. Nun stehe ich hier am Ufer dieses sonderbaren, dunklen Flusses, umgeben von silbern schimmerndem Nebel und den Blick fest auf das kleine Ruderboot und dem darin sitzenden Fährmann gerichtet, die langsam auf mich zu kamen. Ich begann durch den Nebel mehr als nur dem Umriss des Fährmannes zu sehen. Er trug einen langen schwarzen Umhang und hatte die Kapuze weit übers Gesicht gezogen, so dass ich seine Züge nicht erkennen konnte. So stellten sich die meisten Leute wohl den Sensenmann vor, nur dass der Junge, der nun am Ufer anlegte, keine Sense bei sich hatte und etwas zu jung war. Er machte nicht das leiseste Geräusch, als er aus dem kleinen Ruderboot an Land stieg und dann mit anmutigen schritten auf mich zu kam. Ich wollte zurückweichen und gleichzeitig auf ihn zugehen, reden und nie wieder den Mund aufmachen, fast vergaß ich auch zu Atmen. Wie angewurzelt stand ich da, unfähig auch nur einen Finger zu rühren, oder ein Wort zu sagen und die Kaputzengestalt kam immer weiter auf mich zu, Meter um Meter, bis sie vor mir stand. Mir war schmerzlich bewusst, dass uns nur ein paar Zentimeter trennten und dann hob er plötzlich den Arm um seine Kapuze zurückzuschlagen. Unter der Kapuze kam ein blasses Gesicht mit tannengrünen Augen zum Vorschein, welches von schwarzem, fast schulterlangem Haar eingerahmt wurde. ich stieß ein überraschtes keuchen aus, wenn ich eine Vorstellung vom Tod gehabt hatte, dann kam darin ganz bestimmt kein sechzehnjähriger Teenager vor, der mich durch silbern glitzernden Nebel auf einem kleinen Ruderboot zur anderen Seite eines Flusses fahren würde. Der Fremde runzelte kurz - missbilligend? - die Stirn, als er mich musterte. Plötzlich kam ich mir schäbig vor, klein, unbedeutend und hässlich im Vergleich zu ihm. War das nun so etwas, wie Belustigung, die ich in seinen Augen aufblitzen sah? Doch nachdem ich einmal geblinzelt hatte, war sein Gesicht wieder ausdruckslos und vielleicht etwas... traurig? >>Du bist noch nicht bereit, um zum anderen Ufer überzusetzen<<, erklärte er sanft und all meine Benommenheit fiel von mir ab. >>Was heißt das, ich bin noch nicht bereit?<<, flüsterte ich mit belegter, leicht bebender Stimme, die meine aufkeimende Panik verriet. Auf keinen Fall wollte ich wieder zurück auf die Erde. >>Du hast auf der Welt noch eine Aufgabe zu erledigen, du musst zurück.<< Seine Stimme hatte etwas beruhigendes, etwas sanftes an sich, doch ich wollte im Moment nicht beruhigt werden, ganz im Gegenteil. >>Meine Eltern sind am anderen Ufer, mein gesamtes, altes Leben ist gestorben und du willst mich wieder zurückschicken, nur damit ich irgendeine dumme Aufgabe erledige?<< Meine stimme war nun lauter geworden und ein paar Oktaven in die Höhe geschossen. >>Dein leben ist nicht gestorben, du bist noch nicht gestorben<<, erwiderte er mit der gleichen ruhigen Stimme wie zuvor, was mich allerdings nur noch wütender machte. >>Und was bin ich dann, wenn ich nicht tot bin?<<, fragte ich herausfordernd. >>Nennen wir es ein Nahtoderlebnis<<, meinte er lächelnd und kam langsam auf mich zu. Was hatte er vor?, schoss es mir durch den Kopf. Dann beugte er sich vor, bis sein Mund beinahe mein Ohr berührte. >>Nun ist es Zeit, aufzuwachen, Lina<<, flüsterte er sanft, >>schließlich hast du noch eine Aufgabe.<< Ich schloss die Augen und hielt den Atem an, mein Ohr kribbelte angenehm, aber da war noch etwas Anderes, der steckende Schmerz, seitlich an meinem Kopf, war zurückgekehrt. Ich schlug die Augen auf und wollte den Jungen anflehen, dass er mich auf die andere Seite des Flusses brachte, weg von diesem Schmerz, aber alles was ich sah war das ramponierte Innere unseres verunglückten Wagens. Ich war wieder zurück.
Teil 1.2
Spoiler:
Das Erste was ich wahrnahm, war der intensive Krankenhausgeruch, der mich umgab. Und irgendetwas war um meinen Kopf gewickelt, fast schon unangenehm fest, allerdings war das nichts im Vergleich zu dem Hämmern in meinem Kopf. Bilder zogen an meinem inneren Auge vorbei, der LKW, als er direkt auf unser Auto zufuhr, der Schmerz, der in meinem Kopf explodierte, als unser Auto wie eine alte Coladose in zusammengedrückt wurde und die wunderbare Schwärze danach. Ich erinnerte mich an den Jungen, der mich auf die andere Seite des Flusses bringen sollte. Aber das hatte er nicht getan, fiel es mir wieder ein, er hatte mich zurückgeschickt. Ich riss meine Augen auf und erblickte die schlichte, weiße Decke eines mir fremden Zimmers. Ich begann mich aufzurichten, dabei ignorierte ich das zunehmende Schwindelgefühl, das mich zu überwältigen drohte und schaute mich um. Nun gab es keine Zweifel mehr, ich befand mich in einem Krankenhaus, genauer gesagt, in einem dieser Zimmer, in denen gerade mal zwei Krankenbetten und zwei Nachttische passten und die schon allein mit dieser spärlichen Einrichtung meist überfüllt waren. Ich wollte einen Arm heben, um meinen Kopf zu betasten, wurde aber durch irgendetwas daran gehindert. Einen Augenblick später erkannte ich auch was es war. In meinem Arm steckte eine Nadel, die durch einen durchsichtigen Schlauch mit einem Beutel voller ebenso durchsichtiger Flüssigkeit verbunden war, die stetig in meinen Arm lief. Eine Infusion. Was das genau für eine Flüssigkeit war, wollte ich lieber gar nicht wissen. Angestrengt unterdrückte ich den starken Brechreiz, der sich mir bei dem Anblick der Nadel bot, die in meiner Haut steckte und wandte hastig den Blick ab. Mal ganz davon abgesehen, dass sich in meinem Magen wohl sowieso nicht befand, was ich hätte von mir geben können. Von dem Bett neben mir kam ein amüsiertes Kichern, bis jetzt hatte ich den fremden Mann, der darin lag gar nicht bemerkt. Er musste ende fünfzig sein, mit seinem schütteren grau-braunem Haar und schon den ersten Falten im Gesicht. Den Utensilien nach zu schließen, die auf seinem Nachttisch standen, hatte er wohl Diabetes. >>Na, kannst du keine Nadeln sehen, Mädchen?<<, fragte er lächelnd. >>Nicht wenn sie in meiner Haut stecken<<, erwiderte ich trocken und versuchte mir ebenfalls ein Lächeln abzuringen. Das Ergebnis ähnelte wohl eher einer verzerrten Grimasse, mit der man zu Halloween kleine Kinder erschrecken könnte, als einem freundlichen Lächeln, aber den Mann schien das nicht zu stören. >>Ich bin Helmut, tut mir leid, dass du dir mit so einem alten Mann wie mir das Zimmer teilen musst, aber im Krankenhaus herrscht gerade Platzmangel.<< Der Mann schien nett zu sein, vielleicht gar kein so schlechter Zimmergenosse, dachte ich mir. >>Ich bin Lina, das mit dem Zimmer ist schon okay.<< Ich hatte kaum das letzte Wort ausgesprochen, als auch schon eine Krankenschwester hereingewuselt kam. >>Ah, du bist wach, sehr schön<<, plapperte sie munter drauf los, als sie mich im Bett sitzen sah. >>Willst du etwas essen? Du musst doch vor Hunger sterben, seit drei Tagen hast du nichts mehr zu dir genommen und wir wollen ja nicht, dass du uns nachher noch verhungerst, nachdem du dem Tod so knapp entkommen bist.<< Die Schwester, auf ihrem kleinen, rosa Namensschild konnte ich den Namen Tanja entziffern, zwinkerte mir übertrieben zu und wuselte, ohne meine Antwort abzuwarten, schon wieder aus der Tür um mir etwas zu essen zu holen. Dem Tod entkommen, dachte ich missmutig, der hat mich weggeschickt, ich wollte sterben! Allerdings hatte sie recht, was das Essen anging. Nun, wo sie es erwähnt hatte, fühlte sich mein Magen unangenehm leer an. Tanja hatte höchstens fünf Minuten gebraucht, um mir ein Tablett mit einem Glas Orangensaft und ein paar belegten Broten zu besorgen. Ich schlang das Essen in Sekundenschnelle, so kam es mir jedenfalls vor, herunter, bereute es aber sofort wieder zusammen, als Tanja verkündete, dass sie meine Infusion nun entfernen könne. Augenblicklich krampfte sich mein Magen zusammen, mit dem einzigen Ziel, die ganze Mahlzeit wieder von sich zu geben. >>Schließ die Augen, du wirst überhaupt nichts merken<<, meinte Tanja lächelnd, die meine Gedanken wohl anhand meines Gesichtsausdruckes erraten hatte. Ich presste die Lieder so fest aufeinander, dass kleine Sternchen vor meinem inneren Auge tanzten. Dann spürte ich einen kleinen, nicht nennenswerten Stich in meinem Arm, der schon wieder bewirkte, dass ich gegen den Brechreiz ankämpfen musste und die Schwester verkündete, dass ich die Augen nun wieder aufmachen könne. >>Und, war doch gar nicht so schlimm, oder?<<, fragte Tanja und setzte ein lächeln auf, dass wohl beruhigend sein sollte, bei mir aber genau das Gegenteil bewirkte. Eines stand fest, wenn ich die Wahl zwischen Sterben und einer Infusion haben würde, würde ich mich fürs Sterben entscheiden. Allerdings würde Tanja wohl einen Psychologen holen, wenn ich diesen Gedanken laut aussprach, also beschränkte ich mich auf ein knappes Nicken und tat dann so, als ob ich jetzt schlafen wollte, woraufhin die Schwester endlich ging. Ich wurde noch eine Woche lang im Krankenhaus behalten, und auf alles Mögliche hin untersucht bis ich schließlich entlassen wurde. Ich hatte keine bleibenden Schäden von dem Unfall getragen, bis auf die Nabe seitlich an meinem Kopf, die aber von meinen blonden, fast hüftlangen Haaren verdeckt wurde. Zum Glück hatte niemand versucht mir weitere Nadeln in die Haut zu stechen und so betrat ich nun immer noch mitgenommen von dem Unfall, aber unendlich erleichtert, aus dem Krankenhaus entlassen worden zu sein das Haus meiner Patentante Verena. Das schlimmste womit ich zu kämpfen hatte war der Verlust meiner Eltern, immer wieder und ganz ohne Grund überkam mich die Trauer von neuem und ich konnte nichts weiter tun als mich in eine ruhige Ecke zu verziehen und auszuheulen. Während ich durch das Haus lief, dass ich schon von meinen früheren Besuchen her kannte und in dem kein Möbelstück zum anderen passte, dachte ich über den Jungen nach. Was war er? Der Tod? Oder einfach nur ein Fährmann, der auf ewig dazu verdammt war die Toten ans andere Ufer zu bringen? Ich hatte das Ende eines Flurs erreicht und öffnete nun die Tür, die, wie ich wusste, in mein Zimmer führte. Hier sah es aus wie immer, verschiedenfarbige Möbel in allen Größen und Formen standen wahr los aneinandergereiht an den Wänden, in der Mitte lag ein mittelgroßer, flauschiger Teppich und durch die großen Fenster, die von der Decke bis zum Boden gingen und eine Gesamte Zimmerwand beanspruchten flutete warmes Sonnenlicht. Es war halb drei, was bedeutete, dass Verena schon wieder zur Arbeit gefahren sein musste. Sie war Altenpflegerin, ich konnte mir nicht erklären, warum sie ausgerechnet diesen beruf gewählt hatte, allerdings schien sie glücklich mit ihrem Leben zu sein. Ich legte mich rücklings auf mein Bett und starrte an die Decke. Warum durfte ich nicht sterben? Was war das für eine Aufgabe? Und warum musste gerade ich die erledigen? Ich wollte Antworten und es gab nur einen, der sie mir geben konnte. Das Problem war bloß, dass ich denjenigen nicht einfach anrufen oder vorbeikommen konnte. Außer... ich starb. Ruckartig und einer plötzlichen Eingebung folgend, setzte ich mich auf und zog das Taschenmesser aus meiner Jackentasche, das mein Vater mir zu meinem fünfzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Nach allem, was ich vom Biologieunterricht her wusste, durchtrennte man, wenn man sich tief genug ins Handgelenk schnitt eine Pulsader und starb daran - perfekt! Ich setzte die Klinge an, schluckte nun doch etwas beklommen und drückte leicht zu. Nach dem sich der erste, stechende Schmerz gelegt hatte und ein paar Bluttröpfchen auf meiner blassen Haut er schienen, war es gar nicht mehr so schlimm. Langsam steigerte ich den Druck, die Klinge schnitt immer Tiefer in mein Fleisch und langsam nahm auch das Brennen wieder etwas mehr zu, als meine Hand, die das Messer hielt, plötzlich zurück gerissen wurde. Vor Überraschung stieß ich einen spitzen Schrei aus und drehte mich um, in Erwartung einer wutschnaubenden Verena gegenüberzustehen. >>Ich...<<, begann ich, stockte aber, als ich erkannte, dass es nicht Verena war, die mich wütend an funkelte. >>Kannst du mir mal verraten, was das sollte?<<, fuhr mich der Junge mit den unverwechselbaren tannengrünen Augen, die einem immer den Eindruck vermittelten, in einer längst vergangenen Zeit zu sein, an und deutete beinahe schon anklagend auf das Taschenmesser, welches ich vor lauter Schreck fallen gelassen hatte.
Zuletzt von twilightfan am Sa Apr 10, 2010 9:14 pm bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] Do Apr 01, 2010 1:33 am
Schön geschrieben, flüssig zu lesen. Einige Rechtschreibfehler sind noch drin, aber für's erste Lesen stören sie nicht.
Also, solange es noch unromantisch bleibt (nein, ich mag keine Liebesgeschichten ) würde ich es gerne lesen.
Für Namensvorschläge fehlt meiner Meinung nach noch eine äußerliche Beschreibung der Charaktere. Ihr Aussehen, Auftreten, usw.
Sarah Alter Knacker
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Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] Do Apr 01, 2010 3:47 am
Hm... Finde ich ganz gut derweil, beschreib die zwei erstmal, dann können wir dir mit Namen dienen^^
twi Alter Knacker
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Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] Do Apr 01, 2010 4:14 am
Keine Sorge, es soll nicht so wie twilight werden oder so... sooo viel Liebe ist dann auch nicht drin, die Liebe spielt da sowieso eher ne Nebenrolle... denke ich mal. ^^
Ja, ich hab auf meinem PC kein Word und nur noch mal Korrekturüberflogen und die FireFox-Rechtschreibprüfung hat auch nix mehr angezeigt... ich habs eh nicht so mit der Rechtschreibung. (:
Wegen der äußeren Beschreibung bin ich mir selbst noch nicht ganz sicher, bzw. ich änder meine Meinung immer. Allerdings spuckt google im Moment ein paar interessante Namen aus... mal schauen, ob ich fündig werde. Im Moment bin ich nämlich zu faul, um die Personen genau zu beschreiben. ;P
Und danke ihr Beiden. ^^
Gast Gast
Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] Do Apr 01, 2010 4:23 am
Hast du schon mal an OpenOffice gedacht? Kann man kostenlos runterladen und hat eigentlich die gleichen Funktionen wie Word (und ein paar mehr).
twi Alter Knacker
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Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] Do Apr 01, 2010 10:35 am
Ich glaub von OpenOffice hab ich schon mal gehört... aber ich hatte keine Ahnung, was das genau ist. Naja, ich werd mal nachgucken. Dangäää. (:
Antonia100000 Junges Fohlen
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Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] Di Apr 06, 2010 4:32 am
Ja openoffice ist praktisch.Die Geschichte ist gut.Wie wäre es mit dem Namenz.B Luna.Er heist übersetzt Mond.Wie wäre es damit?Die Geschichte ansich ist gut.
twi Alter Knacker
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Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] Do Apr 08, 2010 3:33 am
*Kopf meets Tischplatte* Ja, ich hab OpenOffice schon seit einem Monat auf meinem PC und hab es auch schon benutzt... allerdings nur, um für ein Referat so ne Powerpintpresentation zu machen. >.< naja, jetzt weiß ich wenigstens, dass ich OpenOffice schon habe... -.-"
Aber danke für das feedback.
EDIT:
So, jetzt hatte selbst OpenOffice nichts mehr zu meckern. (: Allerdings hab ich die Geschichte noch nicht in Kapitel unterteilt, sondern schreibe einfach immer ein Stückchen weiter, wenn ich gerade Lust habe... das ist jetzt einfach mal er erste Teil des ersten Kapitels - Teil 1.1 . Das Mädchen heißt jetzt übrigens Lina Marie Weiner, ein seeeeeehr gewöhnungsbedürftiger Name für Manche... :'D
Teil 1.1
Spoiler:
Ich selbst habe mich für die Dunkelheit, für das Nichts entschieden, auf keinen Fall will ich wieder zur Erde, zu den Schmerzen, der Angst und der Trauer zurückkehren. Ich weißt nicht mehr, wie lange es her ist, seit der LKW in unser Auto gekracht ist, es könnten Stunden sein, Minuten oder auch nur Sekunden und doch kommt es mir wie eine Ewigkeit vor, etwas, das in eine andere Welt gehört. Alles ging so furchtbar schnell, es krachte, meine Mutter schrie, mein Vater versuchte das Lenkrad herumzureißen und dem Geisterfahrer auszuweichen und ich saß nur erstarrt auf der Rückbank, unfähig zu begreifen was gerade passierte. Dann wurde ich nach vorn geschleudert und ein schrecklicher Schmerz explodierte seitlich an meinem Kopf, der all die anderen Schmerzen auslöschte. Panisch rief ich nach meinen Eltern, wollte, dass sie mir sagten, dass sie ok waren, dass sie mir helfen würden und alles wieder gut werden würde, doch es regte sich nichts im Auto. Mein Blick war von Blut und Tränen so verschleiert, dass ich nur noch einen verschwommenen Mix aus Farben ausmachen konnte und der Schmerz an meinem Kopf nahm noch zu, wurde unerträglich und nahm dennoch immer weiter zu. Etwas warmes lief lief mir übers Gesicht, tropfte auf meine Sachen und verklebte meine Haare. Dann schwand allmählich mein Bewusstsein und dieses wunderbare, schwarze Nichts umfing mich, löschte meine Schmerzen aus und machte meine Gedanken angenehm träge. Ich fühlte mich müde, so unendlich müde und wusste nur, dass ich nie mehr zurück wollte. Nun stand ich hier am Ufer dieses sonderbaren, dunklen Flusses, umgeben von silbern schimmerndem Nebel und den Blick fest auf das kleine Ruderboot und dem darin sitzenden Fährmann gerichtet, die langsam auf mich zu kamen. Allmählich begann ich durch den Nebel mehr als nur den Umriss des Fährmannes zu sehen. Er trug einen langen schwarzen Umhang und hatte die Kapuze weit übers Gesicht gezogen, so dass ich seine Züge nicht erkennen konnte. So stellten sich die meisten Leute wohl den Sensenmann vor, nur dass der Junge, der nun am Ufer anlegte, keine Sense bei sich hatte und etwas zu jung war. Er machte nicht das leiseste Geräusch, als er aus dem kleinen Ruderboot an Land stieg und dann mit anmutigen schritten auf mich zu kam. Ich wollte zurückweichen und gleichzeitig auf ihn zugehen, reden und nie wieder den Mund aufmachen, fast vergaß ich auch zu Atmen. Wie angewurzelt stand ich da, unfähig auch nur einen Finger zu rühren, oder ein Wort zu sagen und die Kaputzengestalt kam immer weiter auf mich zu, Meter um Meter, bis sie vor mir stand. Mir war schmerzlich bewusst, dass uns nur ein paar Zentimeter trennten und dann hob er plötzlich den Arm um seine Kapuze zurückzuschlagen. Unter der Kapuze kam ein blasses Gesicht mit tannengrünen Augen zum Vorschein, welches von schwarzem, fast schulterlangem Haar eingerahmt wurde. Ich stieß ein überraschtes Keuchen aus, wenn ich eine Vorstellung vom Tod gehabt hatte, dann kam darin ganz bestimmt kein sechzehnjähriger Teenager vor, der mich durch silbern glitzernden Nebel auf einem kleinen Ruderboot zur anderen Seite eines Flusses fahren würde. Der Fremde runzelte kurz - missbilligend? - die Stirn, als er mich musterte. Plötzlich kam ich mir schäbig vor, klein, unbedeutend und hässlich im Vergleich zu ihm. War das nun so etwas, wie Belustigung, die ich in seinen Augen aufblitzen sah? Doch nachdem ich einmal geblinzelt hatte, war sein Gesicht wieder ausdruckslos und vielleicht etwas... traurig? >>Du bist noch nicht bereit, um zum anderen Ufer überzusetzen<<, erklärte er sanft und all meine Benommenheit fiel von mir ab. >>Was heißt das, ich bin noch nicht bereit?<<, flüsterte ich mit belegter, leicht bebender Stimme, die meine aufkeimende Panik verriet. Auf keinen Fall wollte ich wieder zurück auf die Erde. >>Du hast auf der Welt noch eine Aufgabe zu erledigen, du musst zurück.<< Seine Stimme hatte etwas beruhigendes, etwas sanftes an sich, doch ich wollte im Moment nicht beruhigt werden, ganz im Gegenteil. >>Meine Eltern sind am anderen Ufer, mein gesamtes, altes Leben ist gestorben und du willst mich wieder zurückschicken, nur damit ich irgendeine dumme Aufgabe erledige?<< Meine stimme war nun lauter geworden und ein paar Oktaven in die Höhe geschossen. >>Dein leben ist nicht gestorben, du bist noch nicht gestorben<<, erwiderte er mit der gleichen ruhigen Stimme wie zuvor, was mich allerdings nur noch wütender machte. >>Und was bin ich dann, wenn ich nicht tot bin?<<, fragte ich herausfordernd. >>Nennen wir es ein Nahtoderlebnis<<, meinte er lächelnd und kam langsam auf mich zu. Was hatte er vor?, schoss es mir durch den Kopf. Dann beugte er sich vor, bis sein Mund beinahe mein Ohr berührte. >>Nun ist es Zeit, aufzuwachen, Lina<<, flüsterte er sanft, >>schließlich hast du noch eine Aufgabe.<< Ich schloss die Augen und hielt den Atem an, mein Ohr kribbelte angenehm, aber da war noch etwas Anderes, der stechende Schmerz, seitlich an meinem Kopf, war zurückgekehrt. Ich schlug die Augen auf und wollte den Jungen anflehen, dass er mich auf die andere Seite des Flusses brachte, weg von diesem Schmerz, aber alles was ich sah war das ramponierte Innere unseres verunglückten Wagens. Ich war wieder zurück.
Gefällt mir. Sehr gut sogar. Ich mag den Fährmann (oder sollte man "Fährjunge" sagen?) Ich weiß nicht, worauf die Geschichte noch hinauslaufen wird/soll, aber ich bin sehr gespannt, und hoffe, dass du bald mal wieder Lust hast, weiter zu schreiben.
Den Namen vom Mädel find ich gut. Kurz, einprägsam, und für mein Verständnis auch nicht wirklich ungewöhnlich, zumindest nicht zu sehr. Je nachdem, was du dir für den Fährjungen gedacht hast, könnte vielleicht ein Name aus dem Altdeutschen für dich interessant sein? Althochdeutsch klingt halt in der Regel sehr nach Fantasy (man siehe "Herr der Ringe"). Ich orientiere mich dafür immer gern an Charaktereigenschaften, Beruf, Umgebung/Wohnort oder auch "Seelentieren" des Charakters.
("Wartîl" aus der Geschichte Wächter des Waldes heißt z.B. nichts anderes als "Wächter")
Ansonsten könntest du, wenn du Lust hast, mal da stöbern: Fantasynamen.de.vu
Da steht auch "Lina" drin
twi Alter Knacker
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Lina heißt meine Cousine... naja, eigentlich Lina-Luisa, aber diesen Doppelnamen fand ich dann doch nicht sooo schön. ^^ Ja, Altdeutsche Namen sind gut oder nicht zu abstrakte Fantasynamen, danke.
Das schöne ist, ich bin auch gespannt, was noch so alles passiert. :'D Ich überlege mir zwar immer einen groben Verlauf, aber das Meiste kommt dann immer so spontan beim Schreiben.
Und da ich grad Lust zum Schreiben hatte... (:
Teil 1.2
Spoiler:
Das erste was ich wahrnahm, war der intensive Krankenhausgeruch, der mich umgab. Und irgendetwas war um meinen Kopf gewickelt, fast schon unangenehm fest, allerdings war das nichts im Vergleich zu dem Hämmern in meinem Kopf. Bilder zogen an meinem inneren Auge vorbei, der LKW, als er direkt auf unser Auto zufuhr, der Schmerz, der in meinem Kopf explodierte, als unser Auto wie eine alte Coladose in zusammengedrückt wurde und die wunderbare Schwärze danach. Ich erinnerte mich an den Jungen, der mich auf die andere Seite des Flusses bringen sollte. Aber das hatte er nicht getan, fiel es mir wieder ein, er hatte mich zurückgeschickt. Ich riss meine Augen auf und erblickte die schlichte, weiße Decke eines mir fremden Zimmers. Ich begann mich aufzurichten, dabei ignorierte ich das zunehmende Schwindelgefühl, das mich zu überwältigen drohte und schaute mich um. Nun gab es keine Zweifel mehr, ich befand mich in einem Krankenhaus, genauer gesagt, in einem dieser Zimmer, in denen gerade mal zwei Krankenbetten und zwei Nachttische passten und die schon allein mit dieser spärlichen Einrichtung meist überfüllt waren. Ich wollte einen Arm heben, um meinen Kopf zu betasten, wurde aber durch irgendetwas daran gehindert. Einen Augenblick später erkannte ich auch was es war. In meinem Arm steckte eine Nadel, die durch einen durchsichtigen Schlauch mit einem Beutel voller ebenso durchsichtiger Flüssigkeit verbunden war, die stetig in meinen Arm lief. Eine Infusion. Was das genau für eine Flüssigkeit war, wollte ich lieber gar nicht wissen. Angestrengt unterdrückte ich den starken Brechreiz, der sich mir bei dem Anblick der Nadel bot, die in meiner Haut steckte und wandte hastig den Blick ab. Mal ganz davon abgesehen, dass sich in meinem Magen wohl sowieso nicht befand, was ich hätte von mir geben können. Von dem Bett neben mir kam ein amüsiertes Kichern, bis jetzt hatte ich den fremden Mann, der darin lag gar nicht bemerkt. Er musste ende fünfzig sein, mit seinem schütteren grau-braunem Haar und schon den ersten Falten im Gesicht. Den Utensilien nach zu schließen, die auf seinem Nachttisch standen, hatte er wohl Diabetes. >>Na, kannst du keine Nadeln sehen, Mädchen?<<, fragte er lächelnd. >>Nicht wenn sie in meiner Haut stecken<<, erwiderte ich trocken und versuchte mir ebenfalls ein Lächeln abzuringen. Das Ergebnis ähnelte wohl eher einer verzerrten Grimasse, mit der man zu Halloween kleine Kinder erschrecken könnte, als einem freundlichen Lächeln, aber den Mann schien das nicht zu stören. >>Ich bin Helmut, tut mir leid, dass du dir mit so einem alten Mann wie mir das Zimmer teilen musst, aber im Krankenhaus herrscht gerade Platzmangel.<< Der Mann schien nett zu sein, vielleicht gar kein so schlechter Zimmergenosse, dachte ich mir. >>Ich bin Lina, das mit dem Zimmer ist schon okay.<< Ich hatte kaum das letzte Wort ausgesprochen, als auch schon eine Krankenschwester hereingewuselt kam. >>Ah, du bist wach, sehr schön<<, plapperte sie munter drauf los, als sie mich im Bett sitzen sah. >>Willst du etwas essen? Du musst doch vor Hunger sterben, seit drei Tagen hast du nichts mehr zu dir genommen und wir wollen ja nicht, dass du uns nachher noch verhungerst, nachdem du dem Tod so knapp entkommen bist.<< Die Schwester, auf ihrem kleinen, rosa Namensschild konnte ich den Namen Tanja entziffern, zwinkerte mir übertrieben zu und wuselte, ohne meine Antwort abzuwarten, schon wieder aus der Tür um mir etwas zu essen zu holen. Dem Tod entkommen, dachte ich missmutig, der hat mich weggeschickt, ich wollte sterben! Allerdings hatte sie recht, was das Essen anging. Nun, wo sie es erwähnt hatte, fühlte sich mein Magen unangenehm leer an. Tanja hatte höchstens fünf Minuten gebraucht, um mir ein Tablett mit einem Glas Orangensaft und ein paar belegten Broten zu besorgen. Ich schlang das Essen in Sekundenschnelle, so kam es mir jedenfalls vor, herunter, bereute es aber sofort wieder zusammen, als Tanja verkündete, dass sie meine Infusion nun entfernen könne. Augenblicklich krampfte sich mein Magen zusammen, mit dem einzigen Ziel, die ganze Mahlzeit wieder von sich zu geben. >>Schließ die Augen, du wirst überhaupt nichts merken<<, meinte Tanja lächelnd, die meine Gedanken wohl anhand meines Gesichtsausdruckes erraten hatte. Ich presste die Lieder so fest aufeinander, dass kleine Sternchen vor meinem inneren Auge tanzten. Dann spürte ich einen kleinen, nicht nennenswerten Stich in meinem Arm, der schon wieder bewirkte, dass ich gegen den Brechreiz ankämpfen musste und die Schwester verkündete, dass ich die Augen nun wieder aufmachen könne. >>Und, war doch gar nicht so schlimm, oder?<<, fragte Tanja und setzte ein lächeln auf, dass wohl beruhigend sein sollte, bei mir aber genau das Gegenteil bewirkte. Eines stand fest, wenn ich die Wahl zwischen Sterben und einer Infusion haben würde, würde ich mich fürs Sterben entscheiden. Allerdings würde Tanja wohl einen Psychologen holen, wenn ich diesen Gedanken laut aussprach, also beschränkte ich mich auf ein knappes Nicken und tat dann so, als ob ich jetzt schlafen wollte, woraufhin die Schwester endlich ging. Ich wurde noch eine Woche lang im Krankenhaus behalten, und auf alles Mögliche hin untersucht bis ich schließlich entlassen wurde. Ich hatte keine bleibenden Schäden von dem Unfall getragen, bis auf die Nabe seitlich an meinem Kopf, die aber von meinen blonden, fast hüftlangen Haaren verdeckt wurde. Zum Glück hatte niemand versucht mir weitere Nadeln in die Haut zu stechen und so betrat ich nun immer noch mitgenommen von dem Unfall, aber unendlich erleichtert, aus dem Krankenhaus entlassen worden zu sein das Haus meiner Patentante Verena. Das schlimmste womit ich zu kämpfen hatte war der Verlust meiner Eltern, immer wieder und ganz ohne Grund überkam mich die Trauer von neuem und ich konnte nichts weiter tun als mich in eine ruhige Ecke zu verziehen und auszuheulen. Während ich durch das Haus lief, dass ich schon von meinen früheren Besuchen her kannte und in dem kein Möbelstück zum anderen passte, dachte ich über den Jungen nach. Was war er? Der Tod? Oder einfach nur ein Fährmann, der auf ewig dazu verdammt war die Toten ans andere Ufer zu bringen? Ich hatte das Ende eines Flurs erreicht und öffnete nun die Tür, die, wie ich wusste, in mein Zimmer führte. Hier sah es aus wie immer, verschiedenfarbige Möbel in allen Größen und Formen standen wahr los aneinandergereiht an den Wänden, in der Mitte lag ein mittelgroßer, flauschiger Teppich und durch die großen Fenster, die von der Decke bis zum Boden gingen und eine Gesamte Zimmerwand beanspruchten flutete warmes Sonnenlicht. Es war halb drei, was bedeutete, dass Verena schon wieder zur Arbeit gefahren sein musste. Sie war Altenpflegerin, ich konnte mir nicht erklären, warum sie ausgerechnet diesen beruf gewählt hatte, allerdings schien sie glücklich mit ihrem Leben zu sein. Ich legte mich rücklings auf mein Bett und starrte an die Decke. Warum durfte ich nicht sterben? Was war das für eine Aufgabe? Und warum musste gerade ich die erledigen? Ich wollte Antworten und es gab nur einen, der sie mir geben konnte. Das Problem war bloß, dass ich denjenigen nicht einfach anrufen oder vorbeikommen konnte. Außer... ich starb. Ruckartig und einer plötzlichen Eingebung folgend, setzte ich mich auf und zog das Taschenmesser aus meiner Jackentasche, das mein Vater mir zu meinem fünfzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Nach allem, was ich vom Biologieunterricht her wusste, durchtrennte man, wenn man sich tief genug ins Handgelenk schnitt eine Pulsader und starb daran - perfekt! Ich setzte die Klinge an, schluckte nun doch etwas beklommen und drückte leicht zu. Nach dem sich der erste, stechende Schmerz gelegt hatte und ein paar Bluttröpfchen auf meiner blassen Haut er schienen, war es gar nicht mehr so schlimm. Langsam steigerte ich den Druck, die Klinge schnitt immer Tiefer in mein Fleisch und langsam nahm auch das Brennen wieder etwas mehr zu, als meine Hand, die das Messer hielt, plötzlich zurück gerissen wurde. Vor Überraschung stieß ich einen spitzen Schrei aus und drehte mich um, in Erwartung einer wutschnaubenden Verena gegenüberzustehen. >>Ich...<<, begann ich, stockte aber, als ich erkannte, dass es nicht Verena war, die mich wütend an funkelte. >>Kannst du mir mal verraten, was das sollte?<<, fuhr mich der Junge mit den unverwechselbaren tannengrünen Augen, die einem immer den Eindruck vermittelten, in einer längst vergangenen Zeit zu sein, an und deutete beinahe schon anklagend auf das Taschenmesser, welches ich vor lauter Schreck fallen gelassen hatte.
Gast Gast
Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] Sa Apr 10, 2010 3:17 am
Also zwischendurch fand ich den neuen Teil ein wenig 'platt'. Gerade, dass nichts von ihren Eltern bzw. dem Verlust dieser erwähnt wird, während sie im Krankenhaus liegt - und auch nicht, wie sie sich damit fühlt. Da dachte ich schon, du wolltest das einfach übergehen. Aber den letzten Teil finde ich wieder sehr gelungen und, tja, was soll ich sagen? Ich mag den Jungen! *g*
Wenn du magst, kannst du mir mal deine Email per PN schicken, dann kann ich dir das Althochdeutsch-Wörterbuch (PDF, ca. 2,3 mb) zusenden.
Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] So Apr 11, 2010 3:57 am
Ich mag den Schreibstil, ist sehr angenehm zu lesen und hier find ich (im Gegensatz zu vielen anderen Geschichten) die Geschichte gleich von Anfang an spannend. Weiter so =)
Die kleinen Rechtschreibfehler stören da auch nicht groß, also ich mags (:
twi Alter Knacker
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Thema: Re: Deathly Lovestory [Prolog] So Apr 11, 2010 10:14 am
Danke... ja, man merkt, dass ich an bestimmten Stellen einfach keine Lust hab, aber trotzdem weiterschreiben möchte und da fallen einige Dinge etwas knapp aus. (: Wird irgendwann bei Zeit und Lust mal überarbeitet... so wie die Rechtschreibfehler... selbst OpenOffice erkennt nicht alle. ^^