Ein Leben nach dem Tod...
Gab es... Gab es wirklich ein Leben nach dem Tod?
Genau das fragte sich Sue Mason. Sie hörte doch, was die Ärzte sagten. Sie würde sterben. An ihrer Krankheit. Da war sie sich sicher. Doch... Was würde danach geschehen? Wie würde es ausgehen? Und... Gab es ein Leben nach dem Tod?
Sicherheit...
In einem Punkt war ich mir in meinem Leben sicher. Ich würde noch dieses Jahr sterben. Das hatte der Arzt doch gesagt. Ich, Sue Mason, würde kurz vor Silvester abkratzen. Mit gerade Mal sechzehn ein halb Jahren. Tolle Aussichten. Tschau Welt, Adios. Es war ein Grund, Depressiv zu werden. War ich das nicht schon? Tja. Wir saßen im Auto, und fuhren zur Routine Untersuchung. Ich hasste es. Mell, meine kleine Schwester saß neben mir. Sie starrte vor sich hin. Wir hatten uns beide verändert. Wir sagten fast nichts mehr, aßen nur noch das nötigste, und verkrochen uns. Ich war Klassensprecherin und sehr Beliebt. Aber dann, dann kam diese Krankheit. Unheilbar. Versuchskaninchen. Mit diesem Wort konnte man mir am meisten weh tun. Aber es stimmte. Sie probierten alle möglichen Medikamente an mir aus. Toll. Ich wurde benutzt. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, so sieht‘s aus. Wir waren da. Träge schleppte ich mich aus dem Wagen. Ich lief in die Klinik, aber viel Langsamer als die anderen. Durch die Krankheit war ich geschwächt. Tja.
Nach sehr langen, 2 Stunden fuhren wir wieder nach Hause. Nix besonderes. Blut abzapfen, Infusion, Grunduntersuchung, und meine Medikamente. Ab ins Auto. Ich wollte nur noch nach Hause. Heute war mal wieder alles hochgekommen. Der Arzt fragte mal wieder, wie‘s mir in der Schule gegangen ist.
„Scheiße, danke der Nachfrage.“, meinte ich mit Tränen in den Augen. Warum ich?! Alle hatten mich gemocht, aber jetzt... JETZT tun sie so, als ob sie mich nicht kennen würden. Tooooooooooll. Sehr freundlich, echt. Ich hasste es. Nur noch Cleo hielt zu mir, aber sie wusste wie es um mich stand und nabelte sich ein wenig ab, damit es für sie leichter würde, wenn ich... wenn ich abgekratzt war. Ich wollte auch, dass es ihr gut geht, also... Naja. Es war mir auch meistens egal. Dann plötzlich quietschende Reifen, der Gurt, der sich um die Brust schnürt, sodass man kaum noch Luft bekam. Der Airbag.
„Hmhmfp“, nuschelte ich in den Airbag. „mm! Dd!“, aber keine Regung. Die Luft ging mir auch schon langsam aus, ich keuchte und um mich hüllte sich die Dunkelheit...
Grelles Licht fiel auf meine Augenlieder, aber ich konnte meine Augen nicht öffnen. „Sue? Hören sie mich?“, fragte eine ältere, Männliche Stimme. Ich wollte den Mund öffnen, etwas sagen, aber kein Laut stieg durch meine Kehle auf.
„Wenn sie mich hören, drücken sie meine Hand.“, meinte wieder diese Stimme. Ich probierte es, aber nichts in mir Regte sich, außer mein Herz und meine Lungen, die plötzlich zu streikten begannen. Ich bekam keine Luft mehr, stieß einen erstickenden Laut aus und es hüllte sich wieder diese Dunkelheit um mich. Mein ganzes Leben zog wie in einem Kinofilm an mir vorbei. Die ersten Erinnerungen, bis an die, die ich als letztes hatte. Airbags, und Sicherheitsgurte. Aua. Meine Eltern und Mell... Seufz.
„SUE?! HÖREN SIE MICH?!“, rief wieder diese Stimme. Ich vernahm ein nerviges, schrilles Piepen, und dann gar nichts mehr. War ich... Tod? Aber wie...
Plötzlich, „Wegtreten!“, ein stechen, mein Körper ging in die Luft, fiel wieder hinunter. Und wieder. Dann, „Wir können nichts mehr für sie tun.“, am liebsten hätte ich... Moment mal! Wieso... Ich meine... Also... Wieso höre ich dann noch...? Und wie...? Aber...
Ein Leben nach dem Tod... Wer's glaubt
Die Dunkelheit kam wieder. Ich fiel. Und fiel und fiel. Bis ich auf dem Boden landete. Der Boden... Der Boden war hart, aber weich und warm... Und... Und... Er vibrierte?! Wie ging das... Ich schlug die Augen auf. Was... Was war das? Ein Kinn, und ein Hals. Er sah zu mir herunter. Blitzblaue, leuchtende Augen, blonde, mittellange Haare, eine gerade Nase, und ein perfekter, roter Mund. Oh. Mein. Gott.
„Hey“, meinte er.
„H-ha-Hai“, meinte ich und wurde rot. Er stellte mich auf die Füße und sah mich an.
„Kannst du dir vorstellen, wo wir sind?“, meinte er grinsend.
„Öh... Also... Ich... Keine Ahnung“, meinte ich und wurde noch röter.
„Gott. Au! Jaja...“, meinte er und ich sah ihn mit schräggelegten Kopf an.
„Man darf als Engel keine Schimpfwörter oder sonstiges sagen, das mit Gott in Verbindung steht, denn das geht den Chef auf die Nerven“, erklärte er schnell.
„Achso und Also... Wo sind wir, wer bist du und was ist mit mir? Ich dachte, ich wäre...“; meinte ich.
„Tod? War bei mir auch so. Also. Wir sind hier im Himmel, in der untersten Ecke, wo alle Neulinge hinkommen. Und ich bin dein ‚Mentor‘“, meinte er grinsend.
„Ah, okay... Wie heißt du überhaupt? Ich bin S...“, meinte ich und wurde prompt unterbrochen.
„...ue. Ich bin Sam“,meinte er grinsend. Gott wie süß der aussah wenn er grinste und sich dabei durch die Haare fuhr! Konnte man als... Moment mal! ICH war im HIMMEL. Wer’s glaubt. Haha-hahaha. Klar doch.
„Aha. Okay. Also, kannst du mich mal zwicken? Ich kauf dir das mit dem Engel sein nicht ab.“, meinte ich.
„Tja. Musst du aber.“, meinte er, immer noch grinsend. Was grinst der... Oh. Mein. Heiliger. Gott. sch****! Ich hatte nur den Krankenhauskittel an, der mir bei der Landung gerissen war und nun hatte er vollen Ausblick auf meine Oberweite. Toll, echt. Ich räusperte mich und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Sorry“, meinte er grinsend.
„Tja.“, meinte ich knapp und presste die Lippen zusammen.
„Also. Wir besorgen dir mal was zum Anziehen“, meinte er grinsend, leuchtete kurz auf, wobei ich die Hände vor dem Gesicht verschränkte, weil er so hell strahlte, und dann zog er mich auf seinen Rücken. Wart mal, der hat Flügel?! O.m.f.g. Halleluja! Ich glaubt’s gleich... Mhm. Doch als er wegflog, war ich mir da nichtmehr ganz so sicher... Oh Gott, konnte der schnell werden! Nach circa zwei Minuten High-Speed waren wir an einem riesigen Haus, konnte man noch so sagen? Wohnblock, Wolkenkratzer ohne Wolken traf es eher. Okay. Sam zog mich rein, in einen Raum, der wie ein riesiger Kleiderschrank aussah.
„Such dir was raus“, meinte er und lehnte sich an die Wand. Ich suchte mir ein kurzärmliges rotes T-Shirt, in Verbindung mit einem langen Orangen. Und noch eine Jeans. Dann ging ich mich in eine der Umkleiden umziehen. Als ich wiederkam, pfiff Sam anerkennend zwischen den Zähnen. Ich wurde rot.
„Muss das sein?“, presste ich zwischen den Zähnen hervor und wurde noch röter.
„Japp“, meinte er grinsend. Ich knurrte.
„Ach komm.“, meinte er, sein Grinsen verschwand augenblicklich. Ich grinste innerlich.
„Selber schuld.“, meinte ich. Er sah mich nachdenklich an.
„Was denkst du grade?“, meinte er und zog mich in den Lift. Er drückte einen Knopf, während lich überlegte, was ich sagen könnte.
„Ich denke nach...“, meinte ich schließlich, und er zog mich in einen Raum, weiße Wände, Laminatboden, normales Bett... Sein Zimmer?
„Dein Zimmer?“, fragte ich. Er nickte und setzte sich auf ein Sofa. Dann klopfte er auf den Platz neben sich. Ich setzte mich hin und sah ihn an.
„Also. Manche Engel haben Fähigkeiten. Versteckte Fähigkeiten. Sie kommen mit dem Training. Und ich habe so eine Fähigkeit. Ich kann Gedanken lesen. Aber... deine Gedanken... Nichts. Rein gar nichts.“, meinte er. Ich legte den Kopf schief.
„Also ist mit meinem Hirn irgendwas falsch? Das hab ich schon immer gewusst“, grinste ich. Er nickte.
„Kann schon sein“, meinte er grinsend.
Ich grinste zurück.
„Du aber auch!“, rief ich grinsend. „Weiß ich doch“, grinste er. Ich lachte.
„Jaja“, meinte ich, als ich mich wieder eingekriegt hatte. Er grinste nur vor sich hin.
„Glaubst du, dass ich auch Fähigkeiten habe?“, flüsterte ich. Er zuckte die Schultern.
„Vielleicht.“
„Okay.“
Totenstille.
„Wo komme ich eigentlich hin?“, fragte ich.
„Du ziehst vorerst auf mein Sofa.“; meinte er grinsend.
„Toll“, meinte ich lachend.
„Was denn? Das Sofa ist bequem...“, meinte er und zog eine Verlängerung unten heraus.
„Oh“
„Ja“
„Okay, aber ich brauch glaub ich auch eine Decke... Und ein Kissen...“, murmelte ich. Sam öffnete einen Schrank und warf mir ein Kissen zu. Dann nahm er eine Decke, die er auf die Lehne legte.
„So angenehm?“, fragte er.
„Klaro“, meinte ich grinsend.
„Dann is ja gut“, meinte er lächelnd und sah auf die Uhr. „Willst du noch nen Film kucken?“, fragte er.
„Klar“, meinte ich und lehnte mich zurück. Er schaltete den Fernseher ein und schaltete um. So saßen wir den ganzen Abend, bis ich einschlief und mein Kopf auf seine Schulter sank.
So Jan 31, 2010 3:31 am
Ich finds klasse, aber eine Fernseher im Himmel? Okay... Naja, schlecht fänd ich das nicht^^
und man kann sich gut in Sue reinversetzen 