ja, ja, schon wieder was. musste aber einfach was neues aufmachen ...
schaut bitte in den frust und selbstmitleids-thread, bevor hier grosse fragezeichen kommen. waere euch verbunden.
No Name
Schmerzen, nichts als Schmerzen durchströmen meinen Körper. Es pocht in meinem Kopf, das Blut läuft meinen Arm hinab …
Der Verlust ist zu stark, als dass ich ihn aufhalten könnte. Er übermannt mich, unterdrückt mich. Ich will und kann nicht mehr.
Niemand versteht mich. Was soll ich machen? Was?!
Ich möchte alles ungeschehen machen. Meine Vorwürfe unausgesprochen machen, die falschen Entscheidungen rückgängig machen …
Das Messer ist blutüberströmt. Immer noch läuft es an meinem Arm hinab und tropft ins Waschbecken. Der Schmerz erlöst mich; er hilft mir ungemein.
Meine Finger zittern, ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten, werde ohnmächtig. Vielleicht ist es mein Schicksal hier draufzugehen, vielleicht auch nicht … Aber ich weiß, dass ich es nicht schaffe, dass ich nicht mehr leben möchte. Meine Augenlieder flimmern, Schweiß rinnt meine Stirn hinab. Ich schreie auf, krampfe mich zusammen. Meine Fingernägel bohren sich in meine Pulsader, dass Fleisch bekommt Abdrücke, reißt ein. Erneut ein Schrei.
Sie verstehen meinen Schmerz nicht, verstehen nicht, wie ich leide. Schauen mich nur komisch an, wenn ich weinend aus dem Zimmer fliehe und mich in eine Ecke verkrieche, um den körperlichen Schmerz zu holen.
Wach auf, wach auf! Ich möchte dich nicht leiden sehen. Dafür bist du zu gut …
Es ist meine Schild, ganz allein meine. Wenn ich nicht wäre …
Als ich den Raum wieder betrete, wanke ich kurz und breche dann zusammen. Sie beugen sich über mich, halten den Atem an. Jemand wird gerufen, der mir helfen soll.
Ich sitze in der hintertesten Ecke, meines Zimmers. Das Gesicht nass, die Arme und Beine von den vielen, befreienden Schnitten befreit. Die Ärzte meinen, ich solle es vergessen, mir Mut machen, aber es klappt nicht. Nichts funktioniert. Tag ein, Tag aus, muss ich a ihn denken. Wie sein Körper unter den Krämpfen zuckt, wie Blass sein Teint ist.
Ich gehe auf den Balkon und klettere auf das Geländer. Der Wind ist herrlich und ich recke meine Nase ein letztes Mal in Richtung Sonnenaufgang. Der Entschluss ist gefasst; ich werde ihn durchführen.
Eine Krankenschwester stürzt ins Zimmer, weil ich die Geräte von meinem Körper abgezogen habe; sie sieht mich, rennt, aber ich bin schneller. Das Gefühl ist großartig, schnell kommt der Boden näher. Ein Baum empfängt mich mit seinen todbringenden Armen. Ich höre meine Knochen knacken, Blut läuft aus meinem Mund.
Stimmengwirr kommt näher, ich werde ohnmächtig.
Schreiend erwache ich. Es ist herrlich hier. Frieden. Ruhe. Meine vernarbte Haut heilt. Ich sehe ihn, laufe auf ihn zu. Kein Anzeichen deutet auf seine Krankheit hin. Das muss der Himmel sein.
Ein Schmerz durchfährt mich. Ich versinke immer tiefer, versuche mich oben zuhalten.
Ich starre in die Gesichter von Fremden. Warum konnten sie mir nicht meine Ruhe geben? Warum verstehen sie mich nicht?
Meine Lieder fallen zu, ich schlafe ein, versinke immer tiefer. Gibt es eine Hoffnung für mich?
Entfernt höre ich Stimmen. Sie sprechen von keiner Heilung, ewigen Schmerzen. Trotzdem wäre ich lieber tot.
Eine Hand berührt meine Wange. War er das? Wie ich ihn vermisse … - so schmerzlich. Ich möchte wieder gewinnen, ich möchte für ihn da sein.
Etwas packt mich. Ich bekomme keine Luft, spucke Blut. Dann ist er da, der vertraute Schmerz, die Krämpfe. Mein Lebenswille ist geschwächt. Ich komme nicht dagegen an.
Ein letzter Krampf durchfährt mich, ehe ich nichts mehr spüre. Auf Ewig verdammt …
Verzeihe mir …