Hm...Tjajopp, ich arbeite z.Z. an einem neuen Text namens Liebe ist... völlig ulkig, verrückt und unberechenbar. Eigentlich habe ich schon einen anderen Liebe ist...-Text geschreiben, aber der ist... Um es milde auszudrücken, scheiße^-^
Naja, viel Spaß, freue mich auf Comments und wehe jemand kopiert, ich habe ihn sowieso unter MYFF und auf meinem Rechner, also probiert es nicht einmal^-^
Liebe ist... völlig ulkig, verrückt und unberechenbar
Schule und Liebe, passt das zusammen? Sicherlich nicht, wenn es nach der 16jährigen Australierin Samantha geht. Doch als ihr Freund Schluss macht, geht eine Veränderung in ihr vor. Man hasst eigentlich die Schule-nur wenn sie einem hilft, wieder normal zu werden, was steckt dahinter? Und was passiert mit Sam? Lest selbst!
Prolog
[justify]Es nieselte, aber sie hatten wenigstens endlich die dritte Term überstanden... Das hieß, zwei Wochen Ferien! Und heute würde Marc kommen! Yeah! Nervös schaute Sam auf die Uhr. Kurz vor zwei. Tauchte der niemals auf? Gut, er wohnte mittlerweile 33 Kilometer von ihr entfernt, aber okay... Man braucht doch nicht eine Stunde um hier her zu kommen, oder? Nein, definitiv nicht. Sie wohnte in Sydney, er in Dural, Australien. Das konnte doch nicht so weit sein... Sie schaute auf ihr Handy. Nichts, Nada, Niet. Er kommt schon..., dachte sie. Endlich. Um fünfzehn nach tauchte er doch noch auf. Freundlich, echt.
Er klingelte. Sam schnaubte und öffnete die Türe.
„Hey“, meinte sie.
„Hallo“, meinte er.
Wo war nur seine Tasche, wenn er doch eigentlich...?, dachte sie. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen.
„Kann ich mit dir reden?“, meinte er tonlos. Seine raue Stimme hallte durch das Vorhaus, in dem sie nun standen.
„Klar doch...“, murmelte Sam und sah ihn an. Seine Mine war hart, fast ausdruckslos. Er nickte kurz und deutete mit dem Kopf Richtung Park. Sie verdrehte die Augen und zog ihre Chucks an.
Schweigend gingen sie nebeneinander her. Früher war das doch immer ganz anders gewesen... Er hatte ihre Hand gehalten, sie geküsst, umarmt... Und nun, nichts. Innerlich seufzte sie, ließ sich aber nichts anmerken. Er holte Luft, sah sie nicht an, als er es sagte. Ein Dolch, den er ihr mitten ins Herz gerammt hätte, hätte nicht tiefer treffen können.
„Sam... Es ist aus“, meinte er. Sie glaubte, sich verhört zu haben, und sah ihn an.
„W-was?“, sie verstand die Welt nichtmehr. Alles war so gut gelaufen! Wenn sie nicht zu ihm kommen konnte, oder er zu ihr, haben sie immer telefoniert. Oder meistens, sie brauchten doch auf mal Abstand. Als er noch in Sydney gelebt hatte, hielten sie es kaum aus, einen Raum voneinander getrennt zu sein. Und nun machte er einfach Schluss. Nein! Was hatte sie nur falsch gemacht?
„Es tut mir leid, aber es ist vorbei. Aus.“, meinte er eiskalt, und sah sie dabei nicht einmal an. Nach neun Monaten, 17 Tagen und 4 Stunden machte er einfach Schluss. (Nicht das sie mitgezählt hätte...)
Entsetzt hielt sie ihn am Arm fest. „Bitte sag, dass das nicht wahr ist“, flüsterte sie. Er blieb stumm. Tränen sammelten sich in ihren Augen, ihre Sicht verschwamm.
„Nein“, flüsterte sie. „Du... Du ***! Und ich habe mich schon gefreut, mit dir...dir...dir...“, einzelne Tränen fanden den Weg über ihre Wangen, und tropften teilweise auf den Weg. Verletzt, verarscht und angepisst, so fühlte sie sich gerade. „Verdammt!“, rief sie und setzte sich in Bewegung. Sie rannte, rannte immer weiter und weiter, bis sie ankam, wo sie hinwollte. Zuhause. Sie klingelte, hoffte dass ihre Zwillingsschwester Sue, und nicht ihre Eltern öffnete. Wenigstens ein Glück, an diesem Tag. Ja.
„Sam!“, rief sie entsetzt. Diese sah ihre Zwillingsschwester, die ihr bis aufs Haar glich, an und bedeutete ihr, dass sie leise sein soll. Sue nickte. Sam rannte in ihr Zimmer, streifte die Schuhe ab und schmiss sich aufs Bett, aber nicht ohne vorher die Tür zuzuknallen. Verdammt, man sagt zwar, es tut weh, aber glauben tut man es nie. Dabei tat es so verdammt weh. Verdammt. Die ganze Welt kann einen mal sonst wo. Man will nur noch sterben, alles vergessen und sich leicht fühlen. Keine Liebe, kein Liebeskummer. Tja, wer’s glaubt, kann’s glauben. Leise wurde die Tür geöffnet, das Bett sank ein, eine Hand wurde ihr auf den Rücken gelegt.
„Er ist ein Arschloch“, wisperte jemand, und sie wurde in den Arm genommen, um sich auszuheulen.
Es wird alles wieder gut!
Er ist echt ein Mistkerl. Gerade vor
ihren Sommerferien. Nächsten Montag wollten sie für eine Woche nach Melbourne, das ungefähr 878 Kilometer entfernt lag, fahren, und die Stadt ein wenig erkunden. Verdammt. Heute würden sie die Zugtickets kaufen. Eigentlich. Sie seufzte.
Am nächsten Tag tat es fast noch mehr weh. Gerade, weil er hier, an ihrer Seite sitzen sollte. Sie küssen, umarmen und sonstiges. Doch er war ja nicht hier. Verdammt. Also saß Sue an ihrer Seite.
Die zwei saßen in der Küche und Sam hing mal wieder ihren Gedanken nach. Gedanken an alte, bessere Zeiten. Ihre Gefühle fuhren gerade Achterbahn. Von Wütend, zu Traurig, zu Wütend. Sie gab sich selbst, und anderen die Schuld daran, dass er sie verlassen hatte. Man konnte gerade nie wissen, wie sie gerade drauf war. Ein falsches Wort, und sie wurde zur Furie.
„Sam?! Sam, ich habe dich gerade was gefragt!“, Sue riss sie aus ihren Gedanken.
„Ehm, was denn?“, meinte Sam verwirrt und schaute ihre Zwillingsschwester an und fuhr sich durch die mittellangen, verfilzten Haare.
„Na ob du auch mitwillst, ins Schwimmbad“, meinte diese genervt und verdrehte die aquamarinblauen Augen, „Ehrlich Sam, ich weiß, dass es dich mitnimmt, aber...“
„Red‘ du nicht. Dein Aaaaaaaron-Schnuffel-Puschel hat noch nicht schlussgemacht, okay?“, genervt unterbrach Sam ihre drei Minuten jüngere Schwester.
„Leck mich“, antwortete diese ebenso genervt und ließ sich einen Kaffee von der Kaffeemaschine runter.
„Danke nein, kein Bedarf“, Sam verdrehte die Augen und kippte ihren auf Ex runter. Zwar brannte es teilweise, doch mittlerweile spürte die keinen Körperlichen Schmerz mehr.
Tage verstrichen, die Ferien neigten sich langsam aber sicher dem Ende zu. Jeden Tag der gleiche Trott, kein Tag, an dem sie nicht an ihn dachte. Die Kette, die er ihr Geschenkt hatte, pfefferte sie in die Ecke, dort sollte sie bis in alle Ewigkeit bleiben, ein Kissen darauf, um sie nicht sehen zu müssen. Das Boxen, die Musik und die Kunst- das alles waren ihre Leidenschaften gewesen. Sie verpasste regelmäßig das Training, schreib keine Songs mehr, und zeichnete, wenn schon, traurige Bilder oder schreib Gedichte, meist Deprimierend. So war die Liebe auch, und sie, verdammt bis in alle Ewigkeit, ihm nachzutrauern. Er war ein ***, sie dachte, er hätte sie geliebt, bis jetzt. Da war sie wohl, wie würde ihre Großmutter sagen, am falschen Dampfer.
Seine Nummer konnte sie noch immer auswendig, gelächelt hatte sie seit Monaten kein einziges Mal- selbst über Witze, über die sie immer Lachte. Schlurfender Gang, hängende Schultern und keinerlei Lebensfunken in ihren Augen. Alles machte sie wie in Trance. Der Tod, wie sehr sie sich ihn wünschte. Doch Sue, ihre liebe, liebe Schwester, hatte alle Messer, Scheren und sonstige scharfe Dinge, versteckt, gab sie nicht mehr her. Das Fenster... Zwei Stöcke dürften nicht reichen, um sie zu Töten. Verdammt, ersäufen konnte sie sich auf nicht wirklich, da Sue regelmäßig ins Badezimmer kam. Schei...benkleister. Verdammt, warum nur sie? Was hatte sie der Welt getan? Rein Garnichts, und trotzdem machte er mit ihr Schluss. Nein. Sie konnte es nicht verstehen.
Sicher dachte sich Sue auch ihren Teil, da sie meist an der Tür lauschte. Aber das war ihr jetzt egal... Sie wollte, nein konnte nichtmehr.
Es regnete. Sie lugte über die Kante des Dachs hinunter, in die Tiefe. Wenn sie das nicht umbringt, dann wusste sie es auch nicht. Drei Schritte, Zwei, Einer... Quietschen. Eine Schrille Stimme, ein Aufschrei. Fingernägel, die über die Ziegel kratzten, kreischen, rutschende Sohlen in Richtung des Quietschens.
„Sam!“, rief eine ihr bekannte Stimme. Doch sie hörte nicht zu. Gut, es hatte wehgetan, als sie auf den Bauch geklatscht war, aber naja... Sie überlegte, ob sie nicht einfach die Regenwasserleitung loslassen sollte, und löste langsam ihre Finger.
„Wenn du das tust!“, Sue packte sie am Handgelenk und wollte sie wieder hochziehen, doch sie wehrte sich massiv dagegen. Sues Freund, Aaron, stand hinter ihr und packte Sam ebenfalls.
„NEIN!!“, rief sie und trat um sich.
„Samantha Ann Marie Madison, wenn du nichts sofort deine Klappe hältst, scheuere ich dir eine!“, Sue war eigentlich friedliebend, aber wenn‘s um sowas wie einen Suizid ging... Aaron sagte gar nichts, war auch besser so, dachte Sam verbittert.
Daran wollte sie gar nicht denken. Also ließen sie ihre Schwester, und deren Freund nicht los.
„Sam! Du verreckst wenn du springst“
„Juhu, genau das habe ich vor!“
Sue sah ihre Schwester entgeistert an.
„Und das alles wegen diesem... diesem...“, murmelte sie und sah Sam an, welche kurz abgelenkt war. Also rissen sie sie schwungvoll hoch und landeten auf dem Hintern, Sam bäuchlings.
„Sam, du spinnst“, meinte Sue und zog ihre Schwester, welche ebenso wie sie, schon völlig durchnässt war, hinein. Sie packte sie am Arm und zog sie in ihr Zimmer. Sam lief stumm neben ihr her, leistete keinen Wiederstand und setzte sich aufs Bett.
„Ich verschwinde dann“, meinte Aaron noch zu Sue, die ihm zunickte, dann lief er Richtung Haustür.
„Verdammt Sam“, meinte Sue und nahm ihre Schwester in den Arm. „Warum wolltest du springen, du kleines suizidgefährdetes Schaf?“
„Warum sollte ich nicht springen?“, stellte Sam die Gegenfrage.
Sue sah sie wieder einmal entgeistert an. „Weil es das für diesen Idioten nicht wert ist!“
„Dohoch!“, schluchzte Sam und ließ sich zurück fallen.
„Du bist so doof, Schwesterchen“, murmelte Sue und nahm sie in den Arm. Sam klammerte sich an sie und schluchzte. „Es tut so verdammt weh“, nuschelte sie an ihrer Schulter. Sue strich ihr beruhigend über den Rücken.
„Scht“, meinte sie beruhigend. „Alles wird wieder gut“, auch wenn sie sich selber nicht ganz sicher dabei war.
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Pro und Kontra
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Sam saß in der Küche und kritzelte auf einem Zettel rum.
Pro und Kontra
Pro:• Ich müsste nichtmehr an ihn denken
• Der Schmerz wäre weg.
• Dieser *zentriert* hätte Schuldgefühle
• Sue hätte mich nichtmehr am Hals
Kontra:• Mum bräuchte ein neues Messer/eine neue Terrasse/etc.
• Ich wäre weg
• Ich könnte nie mehr Symphonie hören
• Ich könnte nie wieder singen, boxen und zeichnen
• Sue würde wahrscheinlich auch Suizid begehen
• Sue müsste in Deutsch eigene Aufsätze schreiben
• Und in Kunst eine schlechtere Note bekommen
• Der Trainer würde eine neue Fliegengewicht-Klasse-Boxerin brauchen
• Ich würde nie einen Gürtel kriegen, oder einen Bestseller schreiben
Sie zog die Augenbrauen zusammen und seufzte. Sue las das teils zerknitterte Papier und sah ihre Schwester, die sich durch die verfilzten Haare fuhr, an. „Ich würde sagen, Kontra überwiegt“, meinte sie und sah Sam an. Diese zuckte nur die Schultern. „Kann sein“ Sue lächelte leicht. „Gut“, sie sah auf ihren Kalender. „Wann fängt eigentlich wieder die Schule an?“, fragte sie dann. Sam überlegte kurz. „Müsste eigentlich am... 4. Oktober anfangen, wieso?“
„Heute ist der 1.“
„Ehm... Verdammt..?“, meinte Sam.
„Kannst du laut sagen“
„Hatten wir eigentlich was auf?“, sie überlegten.
„Nein, glaub ich nicht“, meinte Sue und öffnete den Kühlschrank. „Auch nen Coffee-Shake?“, sie wandte sich an ihre Schwester. Sam grinste zum ersten mal wieder und nickte. „Klar doch“
„Ein Wunder! Ein Wunder! Sam kann noch grinsen!“, meinte Sue und lachte. Sam sprang grinsend auf und lief ihr nach, um sie durch zu kitzeln. Sue lief raus, und Sam wollte eine Abkürzung durch die Terrassentür nehmen, an der Sue gerade vorbei lief, und knallte Vollgas gegen das Glas. Autsch. Sie taumelte zurück und rieb sich die Nase. „Verdammt!“, rief sie. Sue draußen lachte nur. „Na warte!“, meinte Sam und grinste leicht. Sie riss die Terrassentür auf und nahm ihre Schwester in den Schwitzkasten. „Hey!“, rief diese und wehrte sich, aber Sam gab ihr schon eine Kopfnuss. „Duuuuuuuu!“, meinte Sue grinsend, nachdem Sam sie losgelassen hatte und geflüchtet war. Sam lachte und lief. Für einen kurzen Augenblick vergaß sie alles, sogar Marc. Doch als Sue sie erwischt hatte, und sie im Gras lagen, kam alles wieder hoch. De-ja-vue.
Sam und Marc lagen auf der Wiese vor Sam’s Haus, nach einer angeregten Kitzelschlacht. Marc lehnte über ihr, hatte beide Hände neben ihr abgestützt. „Gibst du auf?“, fragte er grinsend.
„Hmm... Was kriege ich dafür?“, fragte sie.
„Einen Kuss?“, sie tat so, als würde sie schwer überlegen.
„Okay“, meinte sie schließlich und lächelte. Er beugte seinen Kopf zu ihr runter, sodass sich ihre Lippen berührten. Sie lächelte zufrieden und kuschelte sich an ihn, als er sich neben sie fallen ließ.Hach ja... Sie war ganz in Gedanken versunken, bis sie merkte, dass die erste Träne den Weg aus ihren Augen fand. „Ach Verdammt“, murmelte sie und wischte sie sich mit ihrem Unterarm weg.
„Sam?“, fragte Sue und strich ihr über ihren Oberarm.
„Schon... okay“, meinte sie und schniefte. „Ich... Ich geh wieder rauf in mein Zimmer“, murmelte sie und stand auf. Sie klopfte sich den Staub von der Hose und lief hinauf. Bäuchlings warf sie sich auf ihr Bett. Tränen flossen, und Sue lugte bei ihrer Türe rein. Sam bemerkte sie nicht und ließ den Tränen freien Lauf. Sie wurde von Schluchzern geschüttelt, und klammerte sich an ihr Stofftier, einen braunen Bären, namens Mr. Cookie. Sue schloss die Türe hinter sich und setzte sich neben Sam.
„Sam?“, wisperte sie und strich ihr über den Rücken.
„De-ja-vue“, meinte diese nur und vergrub ihren Kopf in ihrem Kopfkissen.
Sue sah sie mittleidig an und nahm sie in den Arm. „Sorry“, murmelte sie.
„Nicht deine Schuld“
„Teilweise“
„Vielleicht“
„Teilweise.“, murmelte Sue, und darauf sagte Sam nichts mehr. Ja, verdammt, es tat weh, unendlich weh. Nur das man das nicht glaubt. Man glaubt es nicht, wenn man glücklich ist. Nun war sie nichtmehr glücklich, und konnte es glauben. Rosarote Brille, Ade! Über all seine Macken hatte sie hinweggesehen, er bemäkelte jede ihrer. Ja, verdammt, er war ein Macho! Ja, er war nicht der schlauste! Ja, verdammt, sie war so glücklich! Okay, er war auch Teilweise ein Idiot, aber sie liebte ihn! Er war auch wieder nett, und so, so... einfühlsam! Deswegen hatten sie sich ja kennen gelernt!
Sam war nie ‚beliebt‘, sie hatte ihren Freundeskreis, der aus Sophie, Eve, Katja, Sue, April und Marie bestand. Ihre Clique, wenn man so will. Doch sie wurde gemobbt, warum wusste sie nicht.
Einmal, in der Cafeteria, wurde sie wieder gemobbt, von der schönen und beliebten Monica. Dies artete so aus, dass sie aufs Mädchenklo verschwinden wollte, aber versehentlich ins Jungsklo rannte. Sie rannte rein, sah einen Jungen und taumelte raus. Nur leider sah das eine der Hühner Monicas, Gina und lachte schnatternd. Bald wusste es die ganze Schule, und Sam wurde noch mehr gemobbt, bis sich Marc für sie einsetzte.
„Monica“, hatte er gesagt, „halt einfach deine Klappe. Und du auch, Gina. Ihr seid beide um Längen nicht so hübsch wie Sam“, die Tatsache, dass sich ein Junge für sie eingesetzt hatte, für den sie heimlich schwärmte, und der dann noch sagte, dass sie hübsch war, ließ sie rot anlaufen. Das war Anfang März, und als er sie dann noch zum Frühlingsball einlud, ließ sie brechen. Ihre Mutter, sie und Sue suchten das schönste Kleid in ganz Sydney, und sie ging zum Frisör, um ihre Haare, die sehr widerspenstig waren, in Form zu bringen. Hochstecken, mit dem Lockenstab bearbeiten, und sonstiges. Sie und Marc, der einen schlichten, schwarzen Anzug hatte, wurden dann auch zur Ballkönigin und König auserwählt. Und dann kam Sams erster Kuss überhaupt. Von da an, waren sie und Marc zusammen.
Ein Seufzer entfuhr ihr unter dem ganzen Geschluchzte. Sue hielt ihr Wortlos eine Packung Taschentücher hin, und sie schnäuzte kräftig. Sie warf perfekt in ihren Papierkorb, und ließ sich zurück ins Kissen fallen.
1. Schultag bringt Kummer und Sorgen... Oder doch nicht?
Sie hatten verschlafen. Um zwölf Minuten nach acht schreckte Sam hoch und sah auf ihren Wecker. Sie hämmerte gegen Sues Zimmertür. „SUE! WIR HABEN VERSCHLAFEN!!“, brüllte sie durch die verschlossene Tür. Sofort saß ihre Schwester kerzengerade im Bett. „Verdammt“, murmelte sie schlaftunken und stand mühsam aus dem warmen, weichen Bett auf. Sie ging richtung Badezimmer, in dem sich Sam schon die Zähne putzte. „Nas nist mid Nom und Nad?“, nuschelte sie mit der Zahnbürste im Mund. „Wat?“, fragte ihre Schwester und schrubbte weiter. Sam spuckte den Schaum aus und wusch die Bürste. Sie gurgelte kurz, spuckte und meinte: „Was ist mit Mum und Dad? Glaubst du, die Fahren uns?“
Sue tat es ihr gleich, „Wahrscheinlich“, sie sah auf die Uhr. Mittlerweile war es viertel Nach. Sam schlenderte in ihr Zimmer, und suchte sich ihre Liebling Klammotten raus. Ein bordeaux farbenes, kurzärmeliges Shirt und eine Orange Weste, mit rotem Aufdruck, quer über ihre Brust. Dazu eine schlichte, blaue Jeans. Ja, sie wechselte wieder von schwarz und grau zu bunt, Sue hatte die letzten drei Tage ganze Arbeit geleistet. Sie schaffte es sogar, zu lächeln, ohne das es aufgeklebt aussah. Leise summend stopfte ihr oranges Federmäppchen und ihren Block in ihr rotes Eastpak mit einigen Farbklecksen in verschiedenen Farben. Gähnend begab sie sich in die Küche, Sue hatte währenddessen ihre Eltern geweckt. Sam goss Kaffee auf, und schon lief Sophie fertig die Treppen runter. Sie trug ein Schlichtes violettes Longshirt, das ihr ein Stück über die Hüften reichte. Da fiel ihr etwas ein, und sie lief kurz ins Badezimmer, um sich dezent zu schminken, wie immer. Genau in dem Moment, als sie wieder in die Küche kam, war der Kaffee fertig. Sie goss sich eine Tasse ein, und spülte ihn runter. Sie spürte die Hitze des Kaffees nun sehr wohl wieder, und schüttete ein Glas Wasser nach, um das brennen zu stoppen. Bei ihrem flüchtigem Blick zur Uhr, bemerkte sie, dass sie noch sechs Minuten Zeit hatten. Sie seufzte und verdrehte die Augen. Ihre Mutter kam einen Augenblick später die Treppe runter, und nahm ihre Autoschlüssel. „Können wir?“, fragte sie und sah ihre Töchter an. Diese nickten, und schlüpften in ihre schwarzen Chucks. Sam schnappte sich noch ihr Wakeboard, und klemmte es sich unter ihren Arm. Sue packte ihre Inliner. Ihre Mutter öffnete die Haustür, und stieg über die Schwelle, direkt in die Australische Sonne. Sam streckte sich und stieg in ihren silbernen Kombi. Sie machte sich es auf der Rückbank bequem, wobei sich Sue auf den Beifahrersitz setzte. Sie ließ sich zurück und legte ihren Kopf an die Fensterscheibe. Dann schloss sie die Augen, in der Melodie ihres Lieblingsliedes, das gerade im Radio lief. Leise sang sie den Refrain mit.
„Symphonie, und jetzt wird es still um uns, denn wir steh’n hier im Regen, hab’n uns nichts mehr zu geben, und es ist besser aufzugeben...“ Sie seufzte.
Eine Minute vor Stunden beginn hasteten sie in die Klasse. Es waren nur noch zwei Plätze frei. Einer neben Sues bester Freundin, April, und einer neben einem Jungen, den sie noch nie zuvor gesehen hatte.
Neben wem saß Sam nun am Anfang der Stunde? Genau, neben dem neuen. Sie sah stur geradeaus, auf die Tafel, oder zu ihren Freundinnen. Sie hatten es wohl schon erfahren, dachte sie verbittert, da sie hier und da einige mittleidige Blicke streiften. Sie verdrehte die Augen. Sue war schon heftig mit April am quatschen, weil diese nach Hollywood geflogen war. Und dort bis vorgestern blieb. Sam seufzte, und bemerkte, dass sie beobachtet wurde. Von ihrem Sitznachbarn. Sie schaute kurz zu ihm rüber, und lächelte leicht. Er sah eigentlich ganz niedlich aus. Seine braunen Haare kräuselten sich leicht, und seine schokoladenbraunen Augen blitzten leicht, als sie ihn ansah. Er lächelte ebenfalls. „Hi“, meinte sie kurz.
„Hi“, antwortete er.
„Bist du neu hier?“, es war eher eine Feststellung, als eine Frage.
„Ja...“, meinte er.
„Ich bin Sam.“, meinte sie, schenkte„ ihm ein Lächeln und hielt ihm ihre Hand hin.
„ Ich bin Leon“, er schüttelte ihre Hand und lachte.