Hallo...
ich wollte mich dann auch mal ans Schreiben wagen...Kritik erwünscht aber nehmt es bitte nicht zu ernst, ich habe schließlich nicht vor die Geschichte zu veröffentlichen...
ACHTUNG: Ab 25.08. ist dieser Thread nur noch für Kommentare, Anregungen und so weiter bestimmt, die Geschichte könnt ihr im "Maleengeschichte von caramell" weiterlesen, damit es übersichtlicher wird.
Dort aber bitte nicht kommentieren, sonst war alles umsonst 1.Kapitel„Nein, nein, nein! Wie oft haben wir das in der letzten Woche geübt? Jetzt Knie zu, vorne mehr Luft geben und noch mal ab der Tripplebarre!“.
Mit kritischem Blick beobachtete Lucas Sieber seine Tochter, die hochkonzentriert auf den mit Blumenkästen beschmückten Sprung zugaloppierte.
„Lockerer sitzen, nicht zu energisch werden.“
Maleen bemühte sich, allen Anweisungen augenblicklich Folge zu leisten, schließlich wusste sie, wie wütend ihr Vater, der zugleich ihr strenger Reitlehrer war werden konnte.
„Zum Donnerwetter noch mal, hast du denn kein Gefühl in den Händen?“, rief der junge Mann ohne die Bemühungen seiner Tochter zu würdigen. „Du hältst ihn viel zu fest, er geht ja richtig eng vorne. Zügel verlängern, hinten mehr Kraft, du weißt ganz genau, dass er viel besser gehen kann!“.
Mit verbissenem Gesicht überwand das zierliche Mädchen ein Hindernis nach dem anderen, doch nie war Herr Sieber zufrieden.
Seine aufgebrachten Korrekturen schallten über den großen, mit bemalten Hindernissen ausgestatteten Springplatz, der umsäumt von anderen Dressur-, Spring- und anderen Trainingsplätzen auf dem Gestüt Birkenhoff lag.
Schließlich verließ der Trainer wortlos und ohne das geringste Lob ausgesprochen zu haben den hell besandeten Platz, für Maleen das Zeichen, dass der Unterricht für heute vorüber war.
Die 14-jährige atmete hörbar auf. Streng war ihr Vater immer, aber heute hatte er sie mal wieder besonders hart rangenommen.
Mit vor Anstrengung gerötetem Gesicht strich Maleen über den feuchten Hals des jungen Sportpferdes, dessen Training sie heute ausnahmsweise hatte übernehmen dürfen.
Es war ein bildhübscher Rappe mit Flocke, Schnippe und zwei weißen Fesseln. Trotzdem übertraf sein Talent seine Schönheit noch um einiges, weshalb Ricardo normalerweise nur von Lucas Sieber selbst trainiert wurde. Dieser hatte sich aber vor kurzer Zeit einen Bänderriss zugezogen, als er unglücklich umgeknickt war, auf Reiten musste er also für eine ganze Weile völlig verzichten.
Seufzend öffnete Maleen das Tor des Springplatzes und lenkte Ricardo in Richtung Stall. Rasch schwang sie sich aus dem Sattel um dann den Rappen zu versorgen und auf eine Einzelweide zu bringen. Es wäre töricht solch ein teures Sportpferd zu anderen Pferden auf die Weide zu stellen, schließlich konnte schon ein Streit um die Rangordnung große Verletzungen mit sich bringen und das würde vielleicht das Aus für seine noch bevorstehende Karriere bedeuten.
„ So mein Hübscher, jetzt hast du erst mal Feierabend.“, murmelte Maleen zärtlich, während sie den Führstrick von Ricardos Halfter löste. „Ganz im Gegensatz zu mir“, fügte sie hinzu, als der Wallach sie längst vergessen hatte und noch ein wenig auf der großen Wiese herumtollte, ehe er begann das saftige Gras zu fressen.
Das braunhaarige Mädchen drehte sich langsam um und lief zu einem der langgestreckten Gebäude, die sich zentral im Mittelpunkt der Reitanlage befanden. Sie wusste ganz genau, dass ihr Vater schon sehnsüchtig darauf wartete, ihr eine neue, viel zu schwierige Aufgabe zu übertragen.
Und richtig, als sie nach leisem Anklopfen in das Büro ihres Vaters trat, legte dieser sofort los: „Wo warst du so lange? Jetzt wo ich nicht reiten kann, hast du keine Zeit herumzutrödeln! Außerdem sind doch Ferien, da hast du doch wohl genug Zeit um ein paar Pferde mehr zu trainieren!“
So kam es, dass Maleen erst am frühen Abend Zeit hatte, ihr eigenes Pferd zu reiten und zu umsorgen.
Die leichte Apfelschimmelstute war schon seit ihrer Geburt auf dem Gestüt und hatte sich immer mehr zu Maleens Liebling entwickelt, bis Lucas Sieber sich ein Herz gefasst und sie seiner einzigen Tochter zu ihrem zwölften Geburtstag geschenkt hatte.
Obwohl sie längst nicht so viel Wert war wie viele anderen Pferde des Gestüts, war die zierliche Trakehnerdame sehr begabt und hatte ihrer jungen Besitzerin schon so manche Siegerschleife bei den regionalen Turnieren beschert. Außerdem kannte Maleen kein Pferd, auf dessen Rücken sie sich so glücklich und wohl fühlte wie auf ihrer 7-jährigen Larina.
Neuer Teil!!
Sie putzte sie gründlich und schmuste noch einige Zeit mit ihr, bevor sie das Sattelzeug aus der an den Stall angrenzenden Kammer holte.
Rasch zäumte sie die Stute auf, führte sie nach draußen und schwang sich vorsichtig in den Sattel.
Larina ging eifrig vorwärts, sie kannte ihre Reiterin und bemühte sich von Anfang an alles richtig zu machen. Glücklich machte sie den Hals lang und ließ sich willig in Richtung eines Dressurplatzes lenken.
Maleen lächelte liebevoll und ließ das Pferd einige Minuten Schritt gehen, bevor sie mit der wirklichen Arbeit anfing.
Zirkel wurden verkleinert und vergrößert, Vorder- und Hinterhandwendungen absolviert, Schenkel weichen lassen und dass alles scheinbar ohne die geringsten reiterlichen Einwirkungen.
Das bemerkte auch Lucas Sieber, der in diesem Moment an dem Dressurplatz vorbeiging. „Das Mädchen ist begabt, verdammt noch mal... Wenn sie erst mal ein richtiges Pferd unter dem Sattel hätte, könnte sie weit kommen.“, murmelte er vor sich hin. Laut rief er: „Nimm den rechten Zügel kürzer und stell sie nicht zu sehr nach innen! Inneren Schenkel weiter zurück nehmen und schau nach vorn!“.
Beim Abendessen saß die ganze Familie zusammen. Rahel Sieber, eine hübsche Frau Mitte dreißig, ließ sich über die Erfolge des heutigen Trainings berichten. Sie selbst ritt auch, war aber eine vielbeschäftigte Immobilienmaklerin, weshalb sie eher selten zu Pferd unterwegs war.
In ihrer Jugend war sie eine recht erfolgreiche Dressurreiterin gewesen, doch jetzt reizte der Turniersport sie nicht mehr und sie begnügte sich damit, manchmal ein Pferd für ihren Mann zu trainieren und sich um die Finanzen des Gestüts zu kümmern.
„Na, wie läuft es mit Larina?“, erkundigte sie sich. „Könnte nicht besser sein!“, meinte Maleen, während ihr Vater die Augen verdrehte.
Er war inzwischen der Meinung, dass die zierliche Stute Maleen viel zu nachlässig machte. Seine Tochter dachte schon seit langem nicht mehr daran, einem Pferd einen leichten Gertenhieb zu geben oder es in irgendeiner anderen Weise zu bestrafen.
Tierliebe war ja gut und schön, aber irgendwo mussten auch Grenzen gesetzt werden.
Maleen dagegen war völlig zufrieden. Larina hatte mal wieder jede noch so knifflige Dressuraufgabe des A- und L-Niveaus ohne Murren ausgeführt und ihre Reiterin wieder und wieder durch ihre Eifrigkeit angesteckt.
„Wie wäre es mit einer A-Dressur am Sonntag? Drüben in Gabestädt wird wieder ein Turnier veranstaltet.“, schlug Frau Sieber vor.
„Grabestädt? Nee... Maleen geht am Sonntag mit Hopeful ein
M-Springen in Wageburg. Aus dem Dorfturnier-Alter bist du doch langsam raus!“, blockte Lucas Sieber sofort ab. „Die Anmeldefrist läuft schon seit letztem Monat und ist inzwischen längst vorüber, ich habe dich schon angemeldet.“.
„Aber ich wollte doch noch mal mit Larina...“, begann seine Tochter.
„Nichts Aber, die Startgebühren sind bezahlt!", rief Maleens strenger Trainer dazwischen. „Und fang gar nicht erst an mit mir darüber zu diskutieren. Du bist mit Hopeful angemeldet, also wirst du auch mit Hopeful teilnehmen.
Außerdem ist Larina gar nicht gut genug für das Niveau solch eines Turniers.“, fügte er etwas ruhiger hinzu.
„Aber du weißt doch, dass sie noch einmal mit Larina eine Prüfung gehen wollte!“, mischte seine Frau sich nun auch ein. „Kann nicht einer der Bereiter Hopeful auf dem Turnier vorstellen?“.
Herr Sieber wurde wütend: „Nein und jetzt Schluss mit der Debatte!
Diese Kinderturniere kosten uns nur wertvolle Zeit, Zeit, die du mit dem Training von richtigen Turnierpferden verbringen könntest!“.
Dann stand er auf und verließ den Raum.
Die beiden Frauen aßen schweigend weiter, denn beide wussten dass an dem Entschluss des Gestütbesitzers nichts mehr zu ändern war.
Maleen fühlte sich für Larina angegriffen. Ihre Stute war schließlich keine Zeitverschwendung, sondern ihr Fels in der Brandung!
Ja, sie würde niemals eine S-Dressur oder ein M-Springen gewinnen können, aber sie war durchaus erfolgreich. Wie schrecklich es doch von ihrem Vater war, sie als Vergeudung einzustufen!
Neuer Teil!!!
Nachdem sie ihrer Mutter noch ein wenig in der Küche geholfen hatte, besuchte Maleen Larina auf der großen Gruppenweide.
Ein paar Pferde schauten auf, als sie das Gatter hinter sich ins Schloss fallen ließ und ein großer Fuchswallach lief ihr sogar entgegen.
Enttäuscht begann er weiterzugrasen, als Maleen ihm nur ihm nur im Vorrübergehen über den Hals strich, um dann geradewegs auf Larina zuzulaufen, die mit einem hübschen Pony im hinteren Teil der Wiese Fellpflege betrieb.
Die 14-jährige hatte gehofft, dass ihr Pferd sich nun ihr widmen und sie trösten würde, aber die Stute warf viel zu sehr damit beschäftigt, das braune Fell des Ponys zu beknabbern.
Maleen versuchte es mit Bestechung, aber nicht mal auf das Rascheln der Plastiktüte, das ja sonst immer Leckereinen versprach, reagierte Larina. Auch das Pony spitzte nur leicht die Ohren.
„Pff...“, machte das Mädchen beleidigt und wollte zum Weidentor zurückgehen, doch der Weg wurde ihr von einigen Pferden verstellt, die von dem Rascheln der Tüte angelockt worden waren.
Doch Maleen war nicht in Gönnerstimmung und bahnte sich durch die bettelnden Tiere einen Weg zurück zum Tor der Weide. Nun war ihre Laune noch schlechter geworden und sie ging zurück zum Wohnhaus, um ungewöhnlich früh schlafen zu gehen.
Ende Kapitel 1NEUER TEIL !!!!! 2.KapitelAm nächsten Morgen wurde Maleen von ihrer Mutter geweckt.
„Guten Morgen !“ rief diese beschwingt und zog dem verschlafenen Mädchen die Bettdecke weg.
„Steh auf, es gibt gleich Frühstück !“, meinte sie noch, bevor sie schon wieder aus dem Zimmer verschwunden war. Verblüfft schaute Maleen ihrer Mutter nach. Sie wurde sonst nie geweckt, schon gar nicht so freundlich. Neugierig schlüpfte sie aus dem Bett und tapste ins Bad.
Beim Frühstück zeigte sich, dass auch Herr Sieber in ungewöhnlich guter Stimmung war. Den Streit vom letzten Abend schien er bereits vergessen zu haben.
Verwirrt strich Maleen sich den Pony aus der Stirn und setzte sich an den Tisch. Ihre Mutter lächelte sie freundlich an und Maleen wurde langsam misstrauisch. „Was seid ihr denn alle so gut drauf ?“, fragte sie vorsichtig und gab damit das Stichwort, auf das alle gewartet hatten.
„Stell dir vor, Matthias hat angerufen !“, platzte es aus Rahel Sieber hervor. Matthias war ein Freund der Familie und organisierte einige großen Turniere in der Umgebung. „Er meinte, dass sich ein Vertreter einer riesigen Firma für Sportkleidung für das Turnier in Wageburg angekündigt hat ! Die suchen talentierte Nachwuchsreiter für ihr Sponsor-Programm.“, rief sie und ihre Augen strahlten mädchenhaft.
Fast war Maleen etwas enttäuscht. Sponsoren, so etwas gab es auf vielen großen Turnieren. Außerdem musste sie erst mal gewinnen und das alles nur, um ein bisschen mehr Geld für Turnierkleidung zu haben ?
Ihr Vater verdiente doch nicht gerade wenig, so etwas war also eigentlich nicht nötig.
Als sie das vorsichtig sagte, schaute ihr Trainer sie entrüstet an.
„Na hör mal! Natürlich kann ich das Geld irgendwie aufbringen, das heißt aber doch nicht, dass wir nicht froh über eine finanzielle Stütze wären! Es ist ja nicht so, als würde nur dein Sport Geld kosten denk doch auch mal an das Gestüt! Der Unterhalt für die vielen Pferde, die Löhne für die Angestellten, die Wartung der Gebäude...da kommt einiges zusammen ! Außerdem ist der Pferdebus noch nicht abbezahlt!“
Maleen bereute, damit angefangen zu haben, denn ihr Vater schaute sie schon wieder wütend an. Hilfesuchend blickte sie zu ihrer Mutter, aber die schien das Gespräch kaum mitbekommen zu haben. „Final Sportswear ist für seine hohen Sponsorbeträge bekannt. Angeblich haben sie einem Schwimmer sogar ein Jahr Aufenthalt an einem Elite-Sportinternat finanziert !“, meinte die junge Frau und schaute ihre Tochter an, als habe sie selber das Geld zur Verfügung gestellt.
Maleen wollte nicht nachgeben und sagte bockig: „Ich will aber in kein Internat.“
Ihr Vater funkelte sie böse an und zischte „ Davon hat auch niemand geredet, das war eine einmalige Sache.“. Etwas ruhiger fuhr er fort:
„Jedenfalls bist du ja sowieso bei dem Turnier gemeldet und du hast Chancen. Ja, die Konkurrenz ist groß, aber denk an das Pferd mit dem du startest. Hopeful soll ja verkauft werden, weil er gerade jetzt den Höhepunkt seines Könnens erreicht hat. Er ist verdammt viel wert und schwer zu schlagen. Falls du in das Programm aufgenommen wirst können wir ihn außerdem noch teurer verkaufen.
Matthias meinte, wir dürften ausnahmsweise deine Starts noch einmal ändern, es geht schließlich um eine große Sache. S musst du zum Glück nicht reiten, dass wird in Wageburg nicht für Jugendliche angeboten, aber du musst auf jeden Fall noch eine M-Dressur zum Springen dazu nehmen. Hm, ich denke so kommt es hin. Jetzt musst du nur noch gut abschneiden, Matthias hat gesagt, es ginge noch nicht einmal ums Gewinnen.
Angeblich wird jemand geschickt, der sich sehr gut auskennt und der einen Blick dafür hat, wie viel man noch aus dem Reiter machen kann.“.
Nun fiel es Maleen schwer, sich nicht wenigstens ein bisschen zu freuen. Das war wirklich eine große Chance und auch wenn sie lieber mit Larina in einer kleinen Prüfung gestartet wäre, leuchtete ihr ein, dass sie in diesem Fall nachgeben musste. „Okay“, sagte sie also schlicht und ihr Vater unterdrückte ein Lächeln. Er hatte auch nicht erwartet, dass sie so eine Chance vertun würde.
ACHTUNG: Leider kann ich nicht weiterhin in diesen Beitrag hineineditieren, weil der Beitrag zu lang ist. Das 2. Kapitel könnte ihr auf Seite 5 lesen.
Ich hoffe ihr habt Verständnis,
LG, caramell