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Thema: Versuch einer Geschichte Sa Mai 29, 2010 6:36 am
Leseprobe:
Vermisst:Arabella
Ein leichter Nebel lag auf den Weiden. Lisa hörte nichts als das knattern des Wagens. Ihre Mutter, Monika, die normalerweise plauderte wie beim Kaffeetreff spiele auf einer Wii ein blödes Gehirn-Jogging Programm und Sandy, die den Wagen fuhr, konzentrierte sich auf das Fahren. Sie fuhren die Strasse entlang, die zwischen Weiden durch zum Hof führte. Lisa sah die Pferde. Jedes kannte sie, und sie waren wie gewohnt da. Immer da. Die Strasse führte am Schild „Happy Hoof Ranch“ vorbei. Das Trio war übers Wochenende an eine Pferdemesse gefahren, James hatte während dieser Zeit die Verantwortung über den Hof. Keine schwere Aufgabe: Einmal Misten und Futter streuen, denn der Reitbetrieb war für die zwei Tage geschlossen. „Der reitet ja sogar in seiner freien Zeit!“ unterbrach Lisa die Stille, als der Wagen auf den Hof einfuhr. Kenny, James Fuchsstute, war angebunden am Putzplatz, gesattelt.„Wirklich komisch, “ fügte Sandy hinzu, „und was macht der Friesenhimmel im Ständer eingesperrt?! Ich werde wohl mal nach dem rechten sehen müssen.“ Die kleine Frau mit dem langen braunen Zopf stieg aus und verschwand Richtung Haus. „Was regt die sich auf?! Hat die eigentlich gar kein Vertrauen zur Menschheit? Ein Pferd ist gesattelt und ein anderes im Ständer, was ist da so besonders, bitteschön?“ sagte Monika leicht gereizt und steckte die Wii ein. „Vielleicht zufällig weil der Friesenhimmel und Arabella ein Gespann sind, und die zwei ständig aneinander hängen?“ sagte Lisa geistesgegenwärtig. „Hach, du hast Gedanken!“ seufzte Monika und die beiden stiegen aus dem Wagen.
Lisa, die für ihre zwölf Jahre noch recht klein war, rannte über den Hof zum Haus. Vor der Tür wurde sie vom Rottweiler Freddy und von Mops Diana fröhlich begrüsst. Als sie die Tür öffnete stürmten Beide hinein. Als Lisa den Esssaal betrat bemerkte sie dass James mit dem Handy am Ohr auf und ab ging. „Hören sie mal Sherrif, Leuntnant, General, Chief oder was sie auch immer sind; man zahlt steuern damit die Polizei einem bei Verbrechen hilft, also nein, ich meine wenn man bestohlen oder ermordet oder was-weiss-ich wird, also werden sie wohl nach Pferd, einsachtundfünfzig, Weiblich, schwarzes Fell suchen können. Geht doch, vielen Dank!“. James legte den Hörer auf. „Ist ein Pferd weg?“ platzte es aus Lisa heraus. „Ja, Arabella“, antwortete James wieder mit seiner gewohnten Lässigkeit, „seit gestern Morgen.“ –„Ist sie gestohlen worden???“, fragte Lisa aufgeschreckt. Sandy, die sich auf eine Bank gesetzt hatte war unter Schock. „Ein Pferd, gestohlen aus meinem Stall…“. „James hat ja die Polizei informiert, sie wird wieder auftauchen!“ versuchte Lisa ihre Tante zu trösten während sie sich ebenfalls setzte. Eine Weile waren alle still, dann ging James nach draussen. In der Tür blieb er stehen. „Sie schicken einen Polizisten vorbei der sich mal alles anschauen wird. Der wird wohl gleich kommen.“
Als Lisa durchs Fenster den Polizeiwagen auf den Hof fahren sah, stürmte sie sogleich hinaus. Ein gut aussehender Polizist Mitte zwanzig stieg aus dem Wagen. „Guten Tag, sind sie James Jordan?“ sagte er während er auf James zuging, „Ihnen sei ein Pferd abhanden gekommen?“ „Jou, der bin ich. Aber ist nicht mein Pferd, das Pferd meiner Arbeitgeberin.“ Antwortete James, den Kamm, mit dem er gerade etwas an Kennys Mähne machte, in die Putzbox werfend.“ Könnte ich dann mal mit ihrer Arbeitgeberin sprechen, sofern sie anwesend ist?“ fragte der Polizist. James führte den jungen Mann ins Haus und Lisa blieb alleine auf dem Putzplatz zurück. Sie schüttelte den Kopf dass ihre langen blonden Zöpfe nur so flogen. „Jetzt sprechen die unendlich da drinnen. Dabei sollte er mit richtigen Detektiv-Dingern nach spuren suchen oder so.“ dachte sie sich, während sie in der Futterkammer eine Möhre holte und diese Kenny, die immer noch auf dem Putzplatz angebunden war, in den Mund schob. Da viel ihr ein, dass sich für heute Nachmittag ja noch Pia angemeldet hatte, sie wollten zusammen in der Halle Springen. „Ich werde schon mal die Pferde holen gehen“, entschloss Lisa sich. Pia, das Mädchen mit den Schulterlangen braunen Haaren war Lisas beste Freundin. Die Beiden unternahmen viel Gemeinsam, und seit Pia, deren Traum Springreiterin zu werden war, oft hier übte, hatte auch Lisa ein wenig Interesse für Cavaletti und Trippelbarre entwickelt. Lisa steckte schon mal vorsorglich zwei harte Brote ein, bevor sie zum Gatter das zum riesigen mit Kies belegten Offenstall führte. Hier waren alle Schulpferde untergepracht, also stolze dreissig Tiere. „Duuundeee, Falkenschwinge, kommt Jungs! Hier gibt es was für euch!“ Rief Lisa. Das liessen sich der Rappschecke und der Fuchs nicht zweimal sagen, sofort waren sie am Tor. Lisa streifte ihnen Halfter rüber, Stricke benötigten sie nicht, denn die Pferde lernten als erstes auf Aufforderung ruhig am Putzplatz zu stehen. Nur bei den Reitschülern wurden sie angebunden. Kenny und die Hengste wurden als einzige Pferde angebunden, wobei es bei Kenny eigentlich nicht nötig war, denn die Quarterhorse-Stute war wohl das ruhigste Pferd des ganzen Stalles. Die beiden Wallache trotteten ruhig hinter Lisa her zum Putzplatz der sich vor der Halle befand. Gerade als sie die beiden Pferde geputzt und gesattelt hatte, kam Pia um die Ecke. Lisa viel ihr um den Hals und die beiden übten ihren Gruss aus, der daraus bestand dass man sie Hände wie beim Reiten hielt und schrie. Vor dem reiten gingen sie noch schnell in die Halle um die Hindernisse aufzustellen, bestehen aus Cavalettistrecken, einigen Sprüngen und einer Kombination. „Was neues“ fragte Pia als die beiden Mädchen die Stangen aus dem Lager holten. „Nö, nix, nur n’Pferd ist verschwunden.“ antwortete Lisa leicht ironisch. „ Welches denn. Musste mir nach dem reiten erzählen, auf dem alten Heuboden, OK?“ Das Springtraining verlief nicht gerade befriedigend, aus Lisas sicht. Dundee ging total verspannt und wollte trotz allen Lockerungsübungen die Lisa tat nicht durchs Genick gehen. Pia hatte da mit ihrem Pflegepferd Falkenschwinge schon mehr Glück. Der wendige Wallach sprang wie eine Feder und kaum Stangen polterten. „Vielleicht ist Dundee, wie sie Vorbesitzer sagte, wirklich kein sooo tolles Reitpferd….“ Bemerkte Lisa als sie die Wallache wieder zum Stall brachten. „Ach, er braucht doch nur Zeit, er ist erst sechs, und ein gutes Pferd entsteht durch jahrelange Arbeit….“ fand Pia. „Nun musst du mir aber die Geschichte mit dem Pferd erzählen. Welches ist es nun, das verschwunden ist?“ „Die Stute Arabella. Komm, werde ich dir erzählen, schnell auf den alten Heuboden!“ Die Mädchen stiegen bei der Reithalle das Treppchen hoch was zu dem nicht mehr in betrieb stehenden Heuboden führte. Hier waren nur noch drei Ballen Stroh als Notvorrat und jede Menge Gerümpel wie Schubkarren, ausrangiertes Sattelzeugs oder Putzboxen. Aber es war das Reich von Lisa, Pia und ihren Freundinnen. Hier hielten sie ihre Versammlungen. Zu diesem Freundeskreis gehörten neben Lisa und der vierzehnjährigen Pia noch Clara, die bald sechzehn wurde, die elfjährige Jenny, die fünfzehnjährige Gabriella und als Neuzugang die neun jährige Nadine, die gerade mit reiten beging. Pia stellte ihre Tasche auf einen Heuballen, öffnete den Reissverschluss und nahm zwei Limobüchsen hervor, wovon sie eine Lisa in die Hand. „Erzähl!“ Lisa öffnete eine Büchse und nahm ein Schluck. „Seit Samstagmorgen ist die Friesenstute weg, wohl in der Nacht, denn James hat bestimmt bis am Mittag geschnarcht. Der Polizist der hier ist, hast ja sein Auto gesehen, will sich die Sache anschauen, mehr weiss ich im Moment leider auch noch nicht. Hast du eine Idee, Mrs. Holmes?“ „Hamm….der Täter muss wohl wählerisch vorgegangen sein, denn sonst hätte er wohl den Friesenhimmel auch gleich mitgenommen, der trennt sich ja nie von der Arabella. Dadurch kann man auch ausschliessen dass die Gute von selbst verschwunden ist…“ sinnierte Pia, an der Limo nippend. „Du sagst es. Währe der Dieb unwählerisch vorgegangen, dann hätte er wohl einfach Ginger und Coco, oder Polarstern mitgenommen. Denn die folgen jedem einfach so schnell mit in einen Hänger. Arabella ist sehr scheu und lässt sich von Leuten die sie nicht gut kennt nur schwer einfangen. Aber andererseits ist Arabella kein besonders wertvolles Zuchtpferd und auch nicht so besonders ausgebildet….“ überlegte Lisa. „Vielleicht hat sie jemand geklaut weil er ihr gefiel?“ sagte, nein, platzte es aus Pia heraus. „Wir müssen dem Polizist unbedingt von unseren Nachforschungen erzählen!“ Die Mädchen tranken ihre Limos aus und stürmten das Holztreppchen hinunter. Doch sie wurden enttäuscht: Der Wagen des Polizisten stand nicht mehr hier. James kam gerade aus der Sattelkammer, Kenny war abgesattelt und stand wieder im Offenstall. „James“, rief Lisa ausser Atem, „wir haben ein wenig nachgeforscht! Der Täter muss nämlich wählerisch vorgegangen sein, sonst hätte er irgendeins genommen und….“-„Danke, Lisa, aber überlässt die Arbeit lieber dem Polizisten. Aber ihr könntet anderweitig gut helfen: Findet doch mal raus wer letzte Woche Arabella alles geritten hat….“- „Das wissen wir doch schon längst: Das Ehepaar Knuff hat die beiden am Donnerstag noch geritten.“ Unterbrach Lisa enttäuscht. „Dann frag doch mal die Beiden ob sich Arabella oder der Friesenhimmel komisch gebärdet haben, oder ob sie von jemandem angesprochen wurden.“ sagte James ehe er mit Schubkarre und Mistgabel in den Hengststall verschwand. „Rufen wir ihnen doch mal an“ fand Pia und Lisa hatte auch nichts dagegen. Nein, das Ehepaar hatte niemanden gesehen bei ihrem Ausritt, sie waren im Schritt durch den Wald geritten und anschliessend über einen Feldweg, die Pferde seien sehr entspannt gewesen, keines habe gescheut. Renate und Hugo Knuff, die beiden hatte früher ebenfalls Pferde und Herr Knuff war sogar recht bekannter Dressurausbilder. Die beiden kamen seit langem immer auf den Hof und Lisa mochte sie sehr, denn früher als sie noch klein war brachten die freundlichen Rentner ihr immer Schokolade mit. „Das bringt uns nicht soviel weiter.“ seufzte Pia während sie den Hörer des sich in der Sattelkammer befindenden Stalltelefons auflegte. „Mist!“ „Tja, müssen wir uns halt etwas anderes einfallen lassen.“ sagte Lisa, die sich auf einen Sattelbock gesetzt hatte. In diesem Moment piepste Pias Uhr. „Muss nach hause, sehen uns Morgen wieder.“ –„Sehen uns Morgen“ antwortete Lisa. Ein wenig enttäuscht war sie ja trotzdem dass ihr Freundin bereits nach hause musste.
Am Abend sprachen alle nur noch über Arabella. Mit der zeit langweilte sich Lisa und sie ging hoch in ihr Zimmer zum Chatten. Clara war gerade Online und so beschloss Lisa ihr die Geschichte zu erzählen. Clara fand das ganze sehr aufregend und rief sogleich Gabriella, Jenny und Nadine an, damit sich alle am nächsten Nachmittag treffen konnten. Clara schrieb noch unzählige Dinge über ihre Brüder, das Wetter, wie sie sich freue mit Hengst Jack zu arbeiten und so weiter. Als sich beide ausgeloggt hatten ging Lisa schlafen.
Am nächsten Morgen erwachte Lisa. Sofort ging ihr eins durch den Kopf, ein Wort: Arabella. Jedoch entschwanden diese Gedanken beim Blick auf den Wecker sogleich wieder. Schon fünf nach sieben! In zwanzig Minuten musste sie an der Landstrasse unten sein und in den Schulbus steigen! Schnell zog sie sich an und rannte die hölzerne Treppe hinunter. Sie kam in den Saal in dem zurzeit nur ein Tisch gedeckt war weil keine Gäste hier waren. James sass ebenfalls am Tisch und ass French Toasts. Lisa setzte sich auf eine Bank und füllte ihre Schüssel mit Müsli. Sie ass schnell, schlüpfte anschliessend in ihre Turnschuhe, schnappte ihre Schultasche und rannte hinaus, über den Hof, durch die ausfahrt, der Strasse entlang kurz durch den Wald und weiter bis zur der stelle wo die kleine Strasse in die grössere mündete. Sie lief zum Busschild und setzte sich auf die Bank daneben. Doch lange konnte sie sich nicht ausruhen, schon bald erschien der Bus und hielt bei der Haltestelle an. Lisa stieg ein und setzte sich auf einen leeren Doppelsitz. „Na, Lieschen, noch alle Pferdchen gesund und munter?“ fragte jemand vom hinteren Teil des Busses. Die Stimme gehörte Amber-Olivia Sandelwood, ein Mädchen aus einem Springstall in der Nähe. Ihrem Vater gehörte der Stall, und viele recht bekannte Reiter hatten ihre Pferde dort stehen. Allerdings war der Stall oft in den Schlagzeilen, denn angeblich soll Herr Sandelwood seine Pferde dopen. Amber-Olivia und ihre besten Freundinnen Marcellina, Gloria und Dana waren Lisas Erzfeindinnen, und die vier liessen sich keine Gelegenheit entgehen um auf Lisa herumzuhacken. Armenstall, Güllegrube, Loosertreff, diese beschimpfungen musste Lisa bereits über sich ergehen lassen. Nur weil ihre Tante Kindern aus Familien die kein Geld für Reitunterricht hatten eine Gelegenheit bot trotzdem zu reiten. Lisa rechtfertigte sich oft damit, dass die Happy Hoof Ranch Top Adresse sei in den Vororten, und dass unzählige Leute zu ihnen kamen. Dies stimmte auch, denn die Reitschule war bestimmt beste in der Gegend, Top Schulpferde und fantastisches Ausreitgelände. Der Stall Sandelwood bot das gleiche, nur zu ganz anderen Preisen. Dorthin gingen die Snobs und die reichen Kinder aus den Villenvierteln reiten. Der Bus fuhr auf dem Schulhof. Lisa stieg aus. Sie fand es eigentlich Schade dass keine ihrer besten Freundinnen auch hier auf die Landschule gingen. Alle lebten in der Vorstadt und hatten andere Stundenpläne. Lisa, die ein Hofkind war, musste nur morgens zur Schule, dafür aber sich deutlich mehr anstrengen und am Nachmittag auf dem Hof helfen. An diesem Morgen war sie aber ganz in die Gedanken um Arabella versunken. Ob es der Stute gut ging? Sogar das sonst so heiss geliebte Englisch ging an ihr vorbei. Konnte sie zuhause eh noch mit James üben. James war vor fünf Jahren hierher gekommen aus den USA, weil er mal einen anderen Kontinent sehen wollte und eine andere Sprache lernen wollte. Zuerst wollte er nur ein halbes Jahr bleiben, daraus wurde dann ein ganzes. Ihm waren einfach der ganze Hof und Lisa so sehr ans Herz gewachsen dass er sich nicht mehr trennen konnte, er war wie der Vater den Lisa nie hatte. Ihrer war ja untergetaucht als sie vier war. James liess nach einem Jahr seine Stute Kenny über den Atlantik bringen und nun hatte er sich auch noch den spanischen Hengst Camp angeschafft. Lisa war froh als der Morgen endlich beendet war und sie wieder bei der Bushaltestelle die sogar den Namen des Hofes trug aussteigen konnte. Mit dem Bus konnte man aus der Vorstadt in zwanzig Minuten nach draussen fahren, ausserdem gab es ein Netz von Eltern die sich zum fahren von ganzen Reitschulklassen bereit erklärt hatten. Als Lisa auf die Happy Hoof Ranch kam traf sie auch gleich auf Sandy die mit den Hunden spazieren war. „Kleine Ablenkung“ sagte die sonst so fröhliche sechsundzwanzigjährige und gab die Leine des Lammfrommen Rottweilers Freddy in Lisas Hände. Sandy und ihre zehn Jahre ältere Schwester Monika teilten sich den Hof seit vor etwa dreizehn Jahren die Mutter starb und der Vater, der immer noch hier wohnte mit seinen Kutschpferden, keine Lust mehr hatte. Als die Beiden zur Tür kamen liessen sie die Hunde ab der Leine und traten hinein. Monika hatte gekocht und es roch köstlich. „Es gibt Spaghetti! Mangare Mangare!“ brüllte sie aus der Küche. Das liessen sich Lisa und ihre Tante nicht zweimal sagen. James sass bereits am Tisch und hatte sich zum Spass eine Serviette um den Hals gebunden. Er hatte sogar seinen Stetson abgenommen, was er sonst nie tat beim Essen. „Meine Kochkünste magst du wohl nicht so“ fand Sandy und stiess ihn an während sie sich setzte. Zum ersten Mal seit Vorgestern lachte sie wieder. Das Essen schmeckte wunderbar. Lisa mochte es wenn ihr Mutter kochte. Nicht dass sie Sandys Essen nicht mochte, aber wenn Mami kochte war das halt was ganz anderes. Nach dem Essen ging Lisa nach draussen um mit den Hunden zu spielen. Sie warf bunte Bälle über den Platz und die beiden holten diese und apportierten. Da kam ihr die Idee dass sie ja mit ihren Freundinnen ausreiten könnte. So lief sie zur Weide und brachte den Haflinger Beppo, Falkenschwinge, Trakehner Balisto, Brandenburger Chocolate, Traber Flash und Exmoor Cindy auf dem Putzplatz. Nach und nach trafen alle Freundinnen ein. Nachdem alle Pferde blitzblank und Sauber gestriegelt und gesattelt waren und alle aufgesessen waren nahm Lisa noch schnell Nadine, die noch nicht lange ritt am, Strick und sie ritten los. Die Gruppe ritt erst die Strasse entlang, dann überquerten sie die Landstrasse. Doch weiter kamen sie nicht, denn eine Gruppe vom Stall Sandelwood kam ihnen entgegen, und mittendrin, Lisa fiel fast vom Pferd, Amber-Olivia auf Arabella! Beide Gruppen hielten an. Lisa warf den Strick an dem sie Nadine auf Cindy führte Gabriella zu und ritt in die andere Gruppe hinein. Vor Amber-Olivia hielt sie an. „Was machst du mit Arabella?“ schrie sie das grosse Blonde geschminkte Mädchen an. „Hä, ist’ das’n Gaul von deiner Bude?“ fragte dieses scheinheilig. „Lüg nicht so!“ schrie Lisa noch einen Tick lauter. Am liebsten hätte sie die Tussi von der Stute gestossen. „Was ist denn los?“ schaltete sich nun Celine, die Leiterin der Sandelwood-Gruppe ein. Celine und Lisa verstanden sich recht gut und waren schon einige Male gemeinsam ausgeritten. „Die quasselt da irgendetwas von ner’Arabella oder so….“ antwortete Amber-Olivia. „Lisa, was ist dein Problem?“ wandte sich Celine an die Zwölfjährige. Lisa atmete Tief durch um ruhiger zu werden. „Ich glaube die Friesenstute auf der Amber-Olivia reitet ist diese die seit einigen Tagen aus unserem Stall verschwunden ist.“ „Wie kommst du denn darauf, Lisa. Amber bekam die Stute Morning Star zwar erst vor ein paar Tagen, aber geklaut oder anderweitig aus einer komischen Quelle. Nun kam auch Gabriella nach vorne und antwortete für Lisa. „Lisa irrt sich bestimmt, ich glaube ehrlich gesagt auch nicht dass das unsere Stute ist. Verzeiht bitte. Komm Lisa, wir reiten weiter.“ Die Freundinnen ritten weiter, an der Gruppe vorbei. Diese trabte danach sogleich an und verschwand hinter Hecken. „Spinnst du?“ schrie Lisa Gabriella an. Die fünfzehnjährige mit dem langen schwarzen Pferdeschwanz schüttelte den Kopf. „Wir müssen realistisch bleiben, Lisa. Arabella hatte werde Abzeichen noch Brand noch aktuellen Chip. Ihrer war nämlich gerade deaktiviert, weiss ich, war beim letzten Tierartztbesuch dabei. Daher können wir jetzt nicht Amber-Olivia verdächtigen nur weil sie auch eine Friesenstute hat. Und du hast ja gehört, diese soll Morning Star heissen.“ „Sehe ich genau so.“ räumte Pia ein, und die anderen drei stimmten auch zu, so musste Lisa nachgeben. „Aber ich werde es Mam und meiner Tante erzählen!“. Die Mädchen trabten noch ein wenig und Clara und Gabriella galoppierten ein kurzes Stück. Als sie wieder auf den Hof kamen war es gerade halb drei, und Clara und Gabriella mussten schleunigsten Chocolate und Balisto in die Reitstunde geben in die auch Nadine musste. Gemeinsam sattelten sie noch die anderen Pferde ab. Jenny musste bereits wieder gehen, Pia und Gabriella setzten sich auf dem Heuboden und plauderten über Jungs, Clara ging mit dem Tennesee-Walker Hengst Jack auf die Grasfläche trainieren. So blieb Lisa nichts mehr Anderes übrig als in die halle zu gehen und zuzuschauen. Ständig musste sie an Amber-Olivia und diese Stute denken; sie war sich sicher dass dies Arabella war!
Als um halb sechs endlich die letzte Reitstunde vorbei war lief Lisa sogleich zu ihrer Tante und erzählte ihr die Geschichte. „Ich bin mir sicher dass das Arabella war!“. Doch auch Sandy fand dass man dies leider nicht bewiesen konnte, hatte aber andere News: Auf einem Gandenhof wurde Gestern ein Friese abgegeben, leider wusste sie nichts Genaueres über dieses Pferd. Sie müsse diese Woche noch dorthin fahren und dieses Pferd anschauen, nur lag dieser Hof etwa eine Fahrstunde oder mehr von hier entfernt. „Das übernehmen wir!“ rief Lisa voreilig. „Wie willst du denn mit deinen Freundinnen dorthin kommen?“ sprach Sandy ein. „Einfach: Ich fahre!“ sagte eine dritte Stimme. Diese gehörte James der gerade seinen Hengst Camp in den Stall führte. „Woher willst du denn die Zeit nehmen?“ fragte Sandy ernst. „Wobei; ist ja für den Hof. Gebe dir Morgen Nachmittag frei, dann könnt ihr fahren.“ –„Danke Tanti!“ fiel Lisa ihr um den Hals und James knuff seinen Hengst in die Oberlippe.
Am Abend Chattete Lisa wieder. Diesmal waren nicht nur Clara und sie sondern auch noch Jenny, Gabriella und Pia Online. Alle waren einverstanden und Pia reif sogleich noch Nadine an damit auch diese kommen konnten. Lisa war total aus dem Häuschen vor Freude, diese klamm aber sofort ab als ihre Mutter ins Zimmer kam. „Lisa, du musst wissen dass nicht sicher ist dass ihr wirklich Arabella finden werdet. Es war rede von einem Friesen, wir wissen nicht einmal ob es wirklich eine Stute ist, der Polizist am Telefon konnte nicht mehr sagen.“ Lisa war empört; sie fand es sei einen Versuch wert und auch ihre Mutter stimmte diesem zu.
Am nächsten Morgen in der Schule war Lisa zwar aufgeregt, aber sie gab sich Mühe sich zu konzentrieren im Mathe-Test, und schlussendlich kam sogar noch eine recht gute Note raus. Seltsam fand Lisa nur dass Amber-Olivia ihr derart aus dem Weg ging. Na ja, dachte Lisa, gibt halt eben keine Beweise Für noch Gegen. Sie selbst kannte die Stute ja selbst nicht sooo gut, unter den vierzig Pferden ihrer Tante. Nur wirklich gut von den Pferden kannte sie die Vier ihrer Mutter: die Lippizaner Ashée und Aquamarine und die Hengste Sunny und Salto, Dundee, die Hauptschulpferde und diese die ihre Freundinnen ritten.
Endlich war es vierzehn Uhr und alle Mädchen drängelten sich in den Jeep hinten hinein. James nahm vorsorglich den Hänger mit und Mops Diva durfte auch mit. Dies gefiel Rottweiler Freddy nicht gerade dass seine Gefährtin bevorzugt wurde, so heulte er eine halbe Oper. Aber er hatte Glück: Sandy und Monika starteten gerade mit einigen erwachsenen Reitern zu einem Ausritt, dort konnte der Rüde mit. James startete den Motor und das Fröhliche Gespann verliess den Hof Richtung Autobahn. Pia stellte das Radio an und alle sangen „Let it be“, „In the Jungle, the mighty Jungle“ und „Was geht ab? Wir feiern die ganze Nacht“. Endlich kamen sie zur ausfahrt bei der das GPS ihnen befohl die Autobahn zu verlassen. Nun ging es über eine mit Bäumen gesäumte Landstrasse Durch einige Dörfer, dann mussten sie erneut auf eine kleinere Strasse abbiegen bis sie an einem Schild „Pflegestation für Huftiere Hammerau“ vorbei auf einen Romantischen Hof kamen. Lisa gefiel das Fachwerkhaus neben dem Bach auf Anhieb, mit den vielen Stallungen aus denen alles möglich von Pferd über Schaf bis Kuh den Kopf streckte. James parkte den Wagen auf die Fläche „Parkplatz Besucher“ und die sieben stiegen aus. Diva entdeckte einige andere Möpse und schloss sofort mit diesen Freundschaft. „Hallo, seid ihr von der Happy Hoof Ranch?“ fragte eine Stimme. Aus einer der Stallungen trat ein Mädchen, vielleicht zwanzig, mit langen Blonden Locken und einer Brille heraus. „Jou, ich bin James, und das hier ist eine Bande die unbedingt das Pferd sehen will.“ Antwortetet James lässig. Das Mädchen lachte. „Diese Geschichte müsst ihr mir erzählen. Aber zuerst gehen wir den Guten anschauen.“ Lisa ahnte bereits nichts Gutes. Das Mädchen führte die Gruppe in einen der Ställe, zu einer Box in der ein Friese stand. „Ach nee, der hat ja einen Piepmatz!“ platzte es aus der kleinen Nadine heraus. „Tatsächlich: Dieser Equide ist Männlich!“ stellte Gabriella sachlich fest. „Habt ihr denn nach einer Stute gesucht?“ fragte das Mädchen erstaunt. „Ja, eigentlich nach unserer Stute Arabella….Die ist verschwunden.“ erklärte James. Auch er konnte seine Enttäuschung nicht ganz verbergen. „Da gab es wohl einen Kommunikationsknoten.“ tröstete das Mädchen. „Aber erzählt mir doch drinnen bei Kaffee und Kuchen die ganze Geschichte. Ich bin übrigens Imke“ In einem schönen Esszimmer erzählten die Mädchen bei Kakao und Kuchen die ganze Geschichte mit Arabella. „Da habt ihr leider Pech“, sagte Imke, ebenfalls enttäuscht, „der hier ist aus einem Tiertransport…“ „Etwa zum Schl-Schl“ schrie Jenny erschrocken. „Ja, leider.“ Fuhr Imke fort. „Er hatte noch Glück die anderen Tiere mussten wir über die Regenbogenbrücke schicken. Wir nennen den Süssen Sammy.“ „Jenny war sichtlich erschrocken und begann zu weinen. Da kam Lisa eine Idee. „Wir könnten ihn doch mitnehmen, was meint ihr?“ James überlegte kurz. „Genau, könnten wir. Wir haben ja einige Gandenhoffälle bei uns die nun Kinderreitpferde oder Schulpferde sind. Was meinst du, Imke?“ „Wenn ihr ihn nehmen könnt, dann würden wir uns sehr freuen. Er ist etwa 15 Jahre und hat keine Papiere, also grosses kann man nicht mehr mit ihm anfangen, aber er ist Nett. Er hat recht viele Schrammen und Wunden, aber mit Geduld wird man ihn wieder hinkriegen.“ „Ich werde mal mit meiner Chefin telefoniere sagte James, zog sein Handy hervor und ging nach draussen. Nach etwa zwanzig Minuten kam er wieder rein. „Wir nehmen ihn, und wir werden was spenden für eure Inzitutition.“ „Das heisst Institution, James.“ korrigierte Pia. So fuhren die Freunde an diesem Abend mit einem Friesen im Anhänger, der nicht der richtige war aber trotzdem toll, nach Hause.
Lisa wachte auf. Schnell zog sie sich an und wollte vor den Spiegel gehen, um sich die Haare zu flechten. Wozu eigentlich? Sie könnte doch mal was Neues ausprobieren! Sie nahm die Haarbürste die normalerweise nur kurz benutzt wurde um die Haare ein wenig zu ordnen. Sie Kämmte ihre blonden bis zu den Hüften lange Haare und steckte sie anschliessend hoch. Eigentlich konnte sie ja auch mit ihrem Aussehen zufrieden sein. Sie hatte wunderbare Blaue Augen für die sie viele beneideten, und dieses lange Hellblonde Haar… Da bemerkte Lisa dass es schon wieder spät war und ging nach unten. James pfiff als sie den Saal betrat und dafür bekam er eins ans Kinn. Lisa hatte unheimlich Hunger. Es war erst viertel vor sieben, so hatte sie noch viel Zeit. „Oho schick!“ bemerkte ihre Mutter. „Mal was Neues…“ fand Sandy und der Grossvater der ausnahmsweise auch schon so früh ausgestanden war fand dass man so Lisas Gesicht viel besser sah. „Zieh doch zu dieser Frisur nachher deine schönere Schuluniform an, weißt du, die die du nie trägst mit dem Rock und der Bluse. Die mit der Hose und dem Poloshirt pass hier nicht so…“ bestimmte ihr Mutter. Lisa füllte ihre Müslischüssel dreimal. Danach zog sie die Uniform mit dem Rock an. Sie fand auch dass sie so besser aussah. In der Schule sprachen sie alle auf die neue Frisur an, da normalerweise die Lisa-Zöpfe bei jeder Bewegung flogen. Sogar die Lehrer lachten dass sie ein neues Kind in der Klasse hätten. Kaum war Lisa wieder auf dem Hof, zog sie eine Reithose, Stiefel und ein Hemd an, liess aber die Hochsteckfrisur so belassen. Es war gerade Führstunde und die kleinen Kinder fanden „Lisa sehe ganz neu aus“. Lisa fühlte sich geschmeichelt durch alle diese Komplimente. Am Nachmittag beschloss sie alleine auszureiten. Sandy allerdings war dagegen, denn es war sehr Windig. Bei gutem Wetter durfte Lisa das, aber so sei das Risiko zu hoch, so kam James mit. Als sie die Landstrasse überquert hatten hörten sie plötzlich einen schrei. Auf dem Feld vor ihnen tauchte ein Rappe mit einer verängstigten Reiterin auf. Lisa erkannte die Reiterin: Amber-Olivia Sandelwood. Das Pferd näherte sich in einem beachtlichen Tempo und die Reiterin schien keine Kontrolle zu haben. „Warte!“ befahl James und gab seiner Stute die Sporen. Diese fiel in den Galopp. Lisa hatte Mühe Dundee zurück zu halten, er wollte nachstürmen. James gelang es der schwarzen Stute in den Zügel zu greifen.
Thema: Re: Versuch einer Geschichte So Mai 30, 2010 2:34 am
Das ist meiner Meinung nach schon mal ein guter Anfang. Leider recht viele Rechtschreibfehler, aber - Nobody ist perfect! Was mir auch nicht so gut gefällt, ist dass es teilweise sehr schwierig ist, herauszufinden, wer jetzt was sagt- die Reden ist etwas durcheinandergeraten
Der Inhalt, das Thema find ich gut und absolut ausbaufähig. Es gefällt mir, wie du die Geschichte erzählst ("normales/ tägliches" neben "dem besonderen")- wenn es an manchen Stellen auch etwas den eindruck erweckt, als würdest du bestimmte tätigkeiten einfach nur hintereinander aufzählen
Ich persönlich bin absolut gespannt, ob die Stute wieder auftaucht und wo sie gelandet ist
Belana Alter Knacker
Anzahl der Beiträge : 2303 Alter : 28 Howrse-Login : kaerfanaleB Anmeldedatum : 14.04.08
Thema: Re: Versuch einer Geschichte So Mai 30, 2010 5:58 am
Danke. Habe schon weiter geschrieben, stelle das Morgen rein!
Übrigens: Manchen Schreibfehler sind auf meinen Pc zurückzuführen, der kopiert nicht alle Buchstaben.
Lou Teenager
Anzahl der Beiträge : 379 Alter : 188 Howrse-Login : AmyFleming Anmeldedatum : 08.11.09
Thema: Re: Versuch einer Geschichte So Mai 30, 2010 7:08 am
Kann Phar Lap nur beipflichten =D Ordentlich lang, deswegen sitz ich schon rel. lang hier drinne zu lesen =)