Meine Geschichten^^ -> Kapitel 1

(C)Luyyyy DO NOT COPY!
Winterwonderland

Es war mitten in der Nacht, als ich von der Welt des Traums langsam in die Wirklichkeit zurückglitt. Ich war noch immer benommen, als ich erschöpft aufstand und wie im Traum zur Tür ging. Ich trat hinaus in die kühle Nachtluft; sie roch frisch und nach Tannen. Ich wusste tief in meinem Inneren, es sollte kalt sein, aber ich fror nicht. Eine sanfte Brise streichelte mein Haar und mein langes weißes Nachthemd wehte im Wind.
Ein runder, voller Mond stand hoch am klaren, sternübersäten Himmel und erleuchtete alles so hell, als wäre es Tag. Sein Schein schien den Schnee zum Leuchten zu bringen, das Licht streute sich in tausend Farben und die Welt war wie mit weißem Glitzerpulver gepudert. Dieser wunderschöne Anblick überwältigte mich fast. Erst dann merkte ich, wie stark der Wind jetzt wehte. Er peitschte meine Haare in mein Gesicht und ich stemmte mich dagegen.
Plötzlich war der Druck von mir genommen, und ich schwebte, frei wie ein Vogel. Immer höher trug der Wind mich, und ich kam mir plötzlich klein vor, so unendlich klein. Wie ein Sandkorn an einem Strand, so klein und unwichtig. Ich schwebte über allem in dem sanften Licht des Mondes, um mich herum tausende Schneeflocken, teilweise so groß, dass ich wunderschöne Eiskristalle und Formen erkennen konnte. Die Schneeflocken strichen um mich herum und schienen mir Worte zuzuflüstern. Leise, sanfte Worte einer fremden Sprache. Langsam verstand ich…es war Zeit für mich, zu gehen.
Und so tanzte ich ein letztes Mal mit den Schneeflocken im Wind und wurde davongetragen, um in meine Welt zurückzukehren.

( (C) Luyyyy, DO NOT COPY)
Kapitel 1
Es war kalt und regnete, als Annie an der Tür ihrer besten Freundin Lola stand und klingelte. Ihr schauderte schon vor dem Besuch. Sie mochte Lola, aber ihr dicker Kater Pummel war ihr ein Graus... Sie hasste ihn. Plötzlich öffnete Lola die Tür und sie schrak aus ihren Gedanken.
Sie gingen in Lolas Zimmer, um an einem Referat zu arbeiten. Annie freute sich schon, dass Pummel nicht da war, als sie plötzlich etwas von der Seite ansprang. Mit einem lauten Kreischen sprang Annie zur Seite und sah Pummel, der sie mit gesträubtem Fell anknurrte. Lola sprang auf ihn zu, packte ihn und trug ihn schimpfend aus dem Zimmer. Annie war froh, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Erst da spürte sie, wie etwas Warmes an ihrem Bein hinunterlief. „Mistvieh…“, knurrte sie hasserfüllt.
Lola entschuldigte sich tausendmal für den Vorfall und Lolas Mutter „verarztete“ Annies Bein.
Annie
Erst als wir endlich fertig mit dem Referat sind, bemerke ich, dass es immer noch regnet. Na toll. Und ich Pechvogel muss bei dem Wetter jetzt zu Fuß nach Hause laufen! Ich verabschiede mich von Lola und trete zögerlich in die Kälte. Von Pummel keine Spur – zum Glück. Ich wandere durch den Regen und bin nach der Hälfte des Weges schon total durchnässt. Wie konnte ich bei dem Wetter bloß meinen Schirm vergessen? „Doofheit tut weh“ würde meine Mutter sagen. Plötzlich sehe ich auf dem Weg vor mir ein Tier sitzen. Ein kleines Tier mit weißem Fell. Mist, heute ist wohl mein Pechtag: Es ist eine Katze.

Ihr Fell leuchtete im Licht des mittlerweile aufgegangenen Mondes, und ihre großen grünen Augen schienen direkt in Annies Seele zu blicken. Es war ihr schon fast unheimlich und sie fühlte sich, als würde die Katze in ihr lesen wie in einem offenen Buch. Lange standen sie so da und sahen sich an. Annie trat, ohne die Katze aus den Augen zu lassen, vorsichtig auf die Straße. Sie wollte einen großen Bogen um das unheimliche Tier machen und dann möglichst viel Strecke zwischen sich und die leuchtenden grünen Augen bringen.
Sie war so gebannt von den Augen der Katze, wie hypnotisiert, dass sie das Auto nicht hörte. Sie hätte besser aufpassen sollen, ihre Mutter hatte es ihr tausendmal eingeschärft, nicht unaufmerksam auf die Straße zu gehen. Und jetzt musste sie wegen einer Katze sterben. Das alles und ihr Hass auf diese Katze schossen durch ihre Gedanken, in dem kurzen Augenblick, nachdem die grünen Augen sie endlich freigaben. Sie sah das Auto direkt vor sich und spürte denn Hass stärker denn je auf ihr Herz drücken. Ein Schrei, das Quietschen von Bremsen, dann Stille. Grüne Augen blitzten vor Annies innerem Auge auf. Danach nur noch Dunkelheit.
Die Katze saß immer noch an der Stelle, wo Annie sie in ihrer letzten Minute gesehen hatte. Ihr Name war Mondschein und eine Träne lief ihr schönes Gesicht hinunter. „Warum nur hat sie es nur so weit kommen lassen…“, dachte Mondschein traurig. Sie blickte noch ein letztes Mal auf das am Boden liegende Mädchen, dann verabschiedete sie sich mit einem stillen Gruß von ihr. Sie ging sicheren Schrittes den Weg entlang und bog um eine Ecke. Traurig blickte Mondschein zum Mond hinauf. Ein Mondstrahl bündelte sich und umschloss sie, ihr Fell flimmerte. Langsam wurde ihre Erscheinung schwächer und der Mondstrahl verblasste, bis alles wieder aussah wie zuvor.