Kapitel 1
Es ist ein komisches Gefühl morgens auf zu wachen und plötzlich ein ganz anderes Zimmer zu haben. Es stehen noch immer überall Kartons mit meinen Sachen in den Ecken. Die Wände immer noch Weiß und leer, die Bilder von meinen wenigen Freunden fehlen. Aber eins hat sich nicht geändert, ich schaue zur Seite und neben mir liegt mein Hund und schläft wenigstens sie hat sich schon etwas eingelebt. Heute ist Sonntag, zum Glück ich fürchte mich vor morgen. Der erste Schultag an der neuen Schule. Ich hab nur einmal die Schule gewechselt, von der Grundschule auf die Realschule, ich weiß nicht wie es ist mitten im Schuljahr zu wechseln und das wollte ich eigentlich auch nie wissen. Ich muss mich wohl damit abfinden das mein altes Leben vorbei ist, ab jetzt mache ich mir keine Gedanken mehr was andere von mir denken könnten ich mache nur das was ich möchte. „Leonie, kommst du frühstücken?“ Ich höre meine Mutter nach mir rufen. Ich habe eigentlich keinen Hunger aber ich will nicht schon wieder mit ihr diskutieren. Also stehe ich auf und gehe in die Küche, auch hier sind überall Kartons verteilt. „Guten Morgen Mama“ begrüße ich sie und versuche zu lächeln. Sie antwortet mir mit einem besorgten Blick : „Guten Morgen Engel, konntest du wenigstens etwas schlafen ?“ „Naja es ging so, ist alles noch so ungewohnt.“ Ich setze mich an den provisorischen Tisch und mache mir ein Brot. Ich merke wie meine Mutter mich bei jeder Bewegung genau beobachtet. „Und bist du schon aufgeregt wegen morgen?“ fragt sie mich und achtet dabei genau auf meine Reaktion. „Wenn ich ehrlich sein soll, Ja. Ich weiß nicht wie das wird, wie die anderen auf mich reagieren werden. Besonders durch dieses auffällige, weißt du was ich meine?“ Ich sehe sie an und merke das sie mich vollkommen versteht. Den Rest des Frühstücks verbringen wir ohne ein weiteres Wort, anschließend packen wir weitere Kartons aus. Am Abend ist die halbe Wohnung schon fertig eingerichtet. „Jetzt sieht es schon eher wie unsere Wohnung aus“, ich grinse meine Mutter an als wir uns abends auf die Couch fallen lassen.